Neue Professur für Sozialstrukturanalyse: Brigitte Schels bereichert die Gesellschaftswissenschaften
Brigitte Schels ist seit Oktober 2024 Professorin für Empirische Sozialstrukturanalyse am Fachbereich Soziologie und Sozialgeographie der Universität Salzburg.
Sie widmet sich mit ihren Lehrveranstaltungen den Themen Sozialstrukturanalyse und sozialer Ungleichheit in Österreich und Europa. Ihr wissenschaftlicher Fokus umfasst Arbeitsmarkt-, Bildungs-, Haushalts- und Familiensoziologie sowie Armutsforschung. Zuvor war Schels Juniorprofessorin für Arbeitsmarktsoziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), wo sie sich intensiv mit der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten im Arbeitsmarkt und im familiären Kontext beschäftigte.
In ihrer aktuellen Forschung untersucht sie, warum Berufe nach wie vor stark nach Geschlechtern getrennt sind und warum junge Menschen weiterhin oft typische „Männer-“ oder „Frauenberufe“ wählen. „Es ist doch erstaunlich, dass trotz gestiegener Erwerbsbeteiligung von Frauen und tiefgreifendem Wandel der Arbeitswelt die geschlechtsspezifische Berufswahl noch immer so stark verankert ist“, so Schels. Parallel dazu untersucht sie, ob sich in bestimmten Gruppen oder beruflichen Nischen Veränderungen abzeichnen. Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung ist das Thema Armut und finanzielle Not, vor allem in Krisenzeiten, wenn Haushalte durch steigende Lebenshaltungskosten besonders unter Druck stehen. Sie geht Fragen nach wie etwa: „Welche Strategien wenden Haushalte im Alltag an, um finanzielle Belastungen zu bewältigen, und wie wirken sich diese auf ihr Wohlbefinden aus?“
Brigitte Schels wurde 1979 in Landshut geboren und studierte Sozialwissenschaften an der FAU, bevor sie 2012 summa cum laude an der Universität Mannheim promovierte. Ihre akademische Laufbahn ist geprägt von Erfahrungen in universitären und außeruniversitären Forschungs- und Beratungseinrichtungen: Von 2005 bis 2024 arbeitete sie am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg und leitete zuletzt die Arbeitsgruppe Ausbildung. Zudem war sie von 2020 bis 2021 als Gastprofessorin für Sozialstrukturanalyse und Quantitative Methoden an der Universität Wien tätig.
Schels legt großen Wert auf eine forschungsbasierte, evidenzgestützte Lehre. Sie möchte das Interesse ihrer Studierenden wecken, indem sie sie ermutigt, eigene Fragen und Diskursbeiträge zu entwickeln. „Mir ist es wichtig, dass die Studierenden die gesellschaftlichen Mechanismen hinter sozialer Ungleichheit am Arbeitsmarkt, im Haushalt und im Kontext sozialstaatlicher Institutionen verstehen und kritisch hinterfragen“, betont Schels. Dabei sieht sie sich auch als Mentorin, die ihre Studierenden in der Entwicklung ihrer eigenen Themen unterstützt.
Besonders schätzt sie am Universitätsstandort Salzburg die interdisziplinäre Zusammenarbeit des Fachbereichs Soziologie mit der Sozialgeografie, die für eine vielseitige wissenschaftliche Perspektive sorgt. Die nachhaltige Ausrichtung der PLUS sieht sie als hervorragende Gelegenheit, fachübergreifenden Austausch zu fördern und Themen wie sozialräumliche Ungleichheit und sozialökologischen Wandel gemeinsam weiterzuentwickeln.
Privat ist Brigitte Schels verheiratet und Mutter zweier Töchter. In ihrer Freizeit genießt sie es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und Hobbys wie Skifahren, den Besuch von Konzerten, Museen und Ausstellungen nachzugehen.
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