Das Studierenden-Team der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) belegte im Jubiläumsjahr des Franz von Zeiller Moot Courts aus Zivilrecht den dritten Platz im Bundesfinale!

Der Franz von Zeiller Moot Court aus Zivilrecht, benannt nach dem „Erfinder“ des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs, feierte heuer ein Jubiläum. Bereits seit 20 Jahren treten bei diesem Wettbewerb Nachwuchsjurist*innen in fiktiven Gerichtsverhandlungen gegeneinander an und versuchen in dritter und somit letzter Instanz den „Obersten Moot Court“ von ihrer Rechtsansicht zu überzeugen. Im Bundesfinale, an dem die insgesamt acht besten Teams aller rechts­wissenschaftlichen Fakultäten Österreichs teilnahmen, erreichte das Salzburger Team – bestehend aus Rahel Minichmayr, Felix Riffelsberger und Nadine Schielin – den beachtlichen dritten Platz.

Die mündlichen Finalverhandlungen in Graz im Juni 2023 stellten das Highlight des diesjährigen Wettbewerbs dar. Der Weg dorthin begann für die Teilnehmer*innen allerdings schon im Herbst des Vorjahres: Dort mussten sie sich in fakultätsinternen Vorrunden gegen andere lokale Teams durchsetzen, um sich für das Bundesfinale zu qualifizieren. Wie in der Vorrunde war auch im Bundesfinale von den Studierenden gefordert, auf Grundlage zweitinstanzlicher Originalentscheidungen – je nach Prozessposition – entweder ein Rechtsmittel an den „Obersten Moot Court“ zu erheben oder dessen Unzulässigkeit bzw. Unbegründetheit darzulegen. Je Team musste ein Schriftsatz unter Einhaltung der Regeln der Zivilprozessordnung erstellt und die stärksten Argumente in einem Plädoyer vorgetragen werden. Bei dieser herausfordernden Aufgabe wurden die Teams von universitärer und anwaltlicher Seite unterstützt. Am Ende der mündlichen Verhandlungen entschied eine aus Wissenschaft und Praxis zusammengesetzte Jury über die erhobenen Rechtsmittel einerseits und unabhängig davon andererseits, welches Team ihren (fiktiven) Mandanten am besten vertreten hatte. Die Jury des Bundesfinales war mit der Präsidentin des Obersten Gerichtshofs Hon.-Prof. Dr. Elisabeth Lovrek, Rechtsanwalt und Präsident der Rechtsanwaltskammer für Kärnten Univ.-Prof. Dr. Gernot Murko sowie Univ.-Prof. Dr. Bettina Nunner-Krautgasser hochkarätig besetzt.

Im Bundesfinale fand sich das Salzburger Team, das von Univ.-Ass. Mag. Julian Koblmüller, Univ.-Ass. Dr. Uwe Neumayr (beide PLUS, Fachbereich Privatrecht) und Rechtsanwalt Mag. Werner Hauptmann (PEHB-Rechtsanwälte) betreut wurde, in einer schwierigen Ausgangslage als Rechtsmittelwerber wieder. Wenngleich man in der Sache unterlegen ist, konnte man als einziges rechtsmittelwerbendes Team einen Podiumsplatz erringen und sich gegenüber fünf Vorrundensiegerteams aus anderen Fakultäten behaupten.

Die Teilnahme am Franz von Zeiller Moot Court aus Zivilrecht findet an der PLUS im Rahmen einer Lehrveranstaltung des Diplomstudiums Rechtswissenschaften statt. Im Vordergrund stehen dabei die Vermittlung erster Einblicke in die Tätigkeit eines Rechtsanwalts bzw. einer Rechtsanwältin, das Erlernen praktischer juristischer Fertigkeiten, wie beispielsweise das Verfassen von Schriftsätzen sowie ein kompetentes und verhandlungssicheres Auftreten vor Gericht. Während bei Klausuren und mündlichen Prüfungen der Fokus auf der Wiedergabe erlernten Wissens liegt, ermöglicht die Teilnahme am Moot Court nicht nur wichtige Einblicke in die Praxis, sondern viel mehr das konkrete Anwenden der juristischen Fähigkeiten unter realen Bedingungen.

Auch im kommenden Studienjahr nimmt die PLUS wieder am Franz von Zeiller Moot Court aus Zivilrecht teil. Interessierte Studierende des Diplomstudiums Rechtswissenschaften sind herzlich eingeladen, sich für die Vorrunde anzumelden. Anmeldeschluss ist der 09. Oktober 2023.