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MIGRATIONSFORSCHER*INNEN FÜR DIE AUFNAHME VON FLÜCHTLINGEN AUS MORIA IN ÖSTERREICH

Resolution für die Aufnahme von Flüchtlingen
Ein Fokus der Tagung war die Diskussion rund um Geflüchtete, u.a. in Moria und anderen Flüchtlingslagern auf griechischen Inseln. Bei der Eröffnung verabschiedeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Resolution für die Aufnhme von Flüchtlingen aus Moria. In dieser rufen sie die österreichische Bundesregierung auf, dem Beispiel zahlreicher anderer Mitgliedsländer der Europäischen Union zu folgen und minderjährige Geflüchtete aus Moria und anderen Flüchtlingslagern auf griechischen Inseln aufzunehmen.
Resolution für die Aufnahme von Flüchtlingen
Ein Fokus der Tagung war die Diskussion rund um Geflüchtete, u.a. in Moria und anderen Flüchtlingslagern auf griechischen Inseln. Bei der Eröffnung verabschiedeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Resolution für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Moria. In dieser rufen sie die österreichische Bundesregierung auf, dem Beispiel zahlreicher anderer Mitgliedsländer der Europäischen Union zu folgen und minderjährige Geflüchtete aus Moria und anderen Flüchtlingslagern auf griechischen Inseln aufzunehmen.
Präsentiert wurden empirische Forschungsergebnisse im Bereich Migrations- und Integrationsforschung; interdisziplinäre Beiträge wurden diskutiert sowie konzeptuelle und methodische Reflexionen gefördert. In den besonderen Blick genommen wurde heuer die Multiperspektivität; jene der Aufnahmegesellschaften, der Herkunftsgesellschaften und der Migrantinnen und Migranten. Die Aufgabe der Migrationsforschung sei es, diese aus transnationaler und grenzüberschreitender Perspektive zu verknüpfen.
Erste akademische Tagung an der PLUS unter Corona-Bedingungen seit dem Lockdown
Die diesjährige, nunmehr sechste Jahrestagung der Migrations- und Integrationsforschung fand erstmals außerhalb der Stadt Wien statt, und zwar in Salzburg. Unter den besonderen Corona-Sicherheitsvorkehrungen hat das Organisationsteam standortübergreifend die Konferenz vorbereitet und durch erforderliches Social Distancing die Konferenz erfolgreich durchgeführt. Dazu zählten das hybride Format der Tagung und die Reduzierung der Teilnehmenden weit unter den gesetzlichen Vorgaben. Das Ergebnis war ein erfolgreicher Abschluss der ersten wissenschaftlichen Tagung im Standort Salzburg seit dem Corona-Lockdown.
Es gab insgesamt 50 Vorträge und 17 Panels, die vor allem der Frage der Auswirkungen humanitärer Aktionen und des aktuellen Solidaritätsbewusstseins bzw. dessen Fehlen in der Europäischen Union nachgingen.
Bei den zwei Hauptvorträgen von Peter Scholten, Erasmus Universität Rotterdam[SK1] , sowie Naika Foroutan[SK2] , HU-Berlin und DeZIM, ging es darum, Migration nicht als ein gesondertes Feld getrennt von den gesellschaftlichen Strukturen und dem allgemeinen sozialen Wandel zu betrachten, sondern Migration und die „postmigrantische“ Phase als einen Bestandteil der gesellschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen.
Während Peter Scholten ausgehend von komplexen Wirklichkeiten der Migration und der damit einhergehenden Diversität die Notwendigkeit eines „Mainstreaming of Migration“ in den Migrations- und Integrationspolitiken betonte, setzte sich Naika Foroutan kritisch mit der Frage der Identitäten und Zugehörigkeiten in der postmigrantischen Gesellschaft auseinander, in der Migration immer noch als allgegenwärtiges Thema, abgekopplt von gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen, behandelt wird.
Kontakt
Österreichische Akademie der Wissenschaften 
Kommission für Migrations- und Integrationsforschung
 Institut für Stadt- und Regionalforschung
Vordere Zollamtsstraße 3
A-1030 Wien
 Rainer Bauböck ist Migrationsforscher, Politikwissenschaftler und Vorsitzender der Kommission für Migrations- und Integrationsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Zudem ist er Professor am Robert Schuman Centre for Advanced Studies des European University Institute in Florenz. Seit 2013 ist er korrespondierendes Mitglied der ÖAW.
Kyoko Shinozaki ist Professorin an der Abteilung Soziologie und Kulturwissenschaft der Paris Lodron Universität Salzburg mit den inhaltlichen Schwerpunkten Sozialer Wandel und Mobilität. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Migrations- und Mobilitätsforschung, globale Ungleichheitsforschung sowie Nachhaltigkeit. Sie ist u.a. Gründerin des „Salzburg Migration and Mobility Research Lab“ (MML) sowie Mitglied des Board of Directors des internationalen Forschungsnetzwerks IMISCOE (International Migration, Integration and Social Cohesion in Europe).

Foto: Simon Haigermoser