Pressemeldungen

Masterstudium Materialwissenschaften in Salzburg

In Kooperation mit der Technischen Universität München (TUM) bietet die Universität Salzburg zu Beginn des Studienjahres 2010/11 das Masterstudium Materialwissenschaften an. Die Industriellenvereinigung Salzburg (IV) unterstützt die Forcierung der technischen Disziplinen und fordert den Ausbau der Science City Itzling.

Foto v.l.n.r.: Univ.-Prof. Dr. Ewald Werner (TUM), Dekan Univ.-Prof. Dr. Georg Amthauer, Mag. Irene Schulte (IV) und Univ.-Prof. Dr. Herbert Dittrich | © Martin Wautischer, Industriellenvereinigung

Innovative Materialien und Werkstoffe spielen seit jeher eine besondere Rolle, denn technischer Fortschritt wäre ohne diese gar nicht denkbar, wie moderne Anwendungen in der Verkehrs-, Energie-, Informations-, Umwelt- und Medizintechnik und in der Bauwirtschaft es tagtäglich dokumentieren. Die Materialwissenschaften (Materials Science) sind eine Kombination von Natur- und Ingenieurwissenschaften für die Erforschung, Entwicklung, Herstellung, Prüfung und Charakterisierung von Materialien.

„Das Masterstudium Materialwissenschaften ist somit ein relativ physik- und chemienahes Studium von den Eigenschaften der Materialien“, betont Dekan Georg Amthauer Explizit von den physikalischen, chemischen und sonstigen Ursachen dieser Eigenschaften und damit der wissenschaftlich begründeten Materialauswahl, Materialherstellung und Materialanalyse für technische Anwendungen.

 Stehen bei Materialien die mechanischen Eigenschaften im Vordergrund (wie z.B. bei Eisen, Stahl oder Aluminium), dann werden diese als Strukturmaterialien klassifiziert. Stehen dagegen elektrische, magnetische, thermische und optische Eigenschaften im Vordergrund, dann spricht man von Funktionsmaterialien (z.B. im Falle von Halbleitern, Gläsern oder Polymeren). „Praxisorientiert vermittelt das Masterstudium Materialwissenschaften den Studierenden vertiefte naturwissenschaftliche sowie material- bzw. werkstoffwissenschaftliche Kenntnisse“, betont Amthauer. Die Studierenden erwerben  Fähigkeiten und Methoden, die sie zur Lösung naturwissenschaftlicher und technischer Problemstellungen befähigen.

Double-DegreeMasterstudium Materialwissenschaften(Materials Science)

Das an der Technischen Universität München (TUM) und an der Paris Lodron-Universität Salzburg (PLUS) gemeinsam durchgeführte Double-Degree Masterstudium Materialwissenschaften (Materials Science) vertieft die naturwissenschaftlichen Grundlagen dieses Fachs, und führt in die Methoden und in die technischen Anwendungen ein. Inhaltliche Schwerpunkte sind Synthese, Analyse, Struktur und Eigenschaften von neuartigen Funktions- und Strukturmaterialien sowie deren Optimierung für technische Zwecke.

Das Masterstudium Materialwissenschaften umfasst vier Semester. Der Gesamtumfang beträgt 120 ECTS-Punkte. Absolventinnen und Absolventen wird der akademische Grad „Diplom-Ingenieurin“ bzw. „Diplom-Ingenieur„, abgekürzt: „Dipl.-Ing.“ oder „DI“, verliehen.

Zulassungsvoraussetzung für das Masterstudium Materialwissenschaften ist die Absolvierung des Double-Degree-Studiums Ingenieurwissenschaften (gemeinsames Bachelorstudium der TUM und der PLUS) oder die Absolvierung eines Bachelorstudiums an der Fakultät für Maschinenwesen der TUM oder der Abschluss eines facheinschlägigen Bachelorstudiums auf dem Gebiet der Naturwissenschaften bzw. der technischen Wissenschaften (Physik, Chemie, Kristallographie, Angewandte Mineralogie, Werkstoffwissenschaften, Materialwissenschaften, etc.).

Das besondere Profil des vorliegenden Masterstudiums Materialwissenschaften an der PLUS und an der TUM liegt in der grundlegenden Ausbildung sowohl auf dem Gebiet der Funktionsmaterialien als auch der Strukturmaterialien.

Das Charakteristikum dieses Masterstudiums liegt in der Tatsache, dass im ersten Semester die Studierenden eine Einführung in die Funktionsmaterialien an der PLUS bekommen und im zweiten Semester eine Einführung in die Strukturmaterialien an der TUM; an beiden Standorten findet auch eine Einführung in die physikalische und chemische Charakterisierung bzw. Analytik von Materialien statt.

Anschließend legen die Studierenden den Schwerpunkt ihrer Ausbildung fest: ab dem dritten Semester stehen an der PLUS vor allem Funktionsmaterialien im Vordergrund, während an der TUM die Ausrichtung Strukturmaterialien im Vordergrund steht. Das Masterstudium wird im vierten Semester mit der Masterarbeit abgeschlossen.

Durch die vielfältigen Qualifikationen im materialwissenschaftlichen Bereich, im Bereich der physikalisch-chemischen Charakterisierung und in der Analytik liegen die Tätigkeitsfelder der Absolventinnen und Absolventen vor allem in der Entwicklung, Herstellung, Prüfung, Verarbeitung oder Verwendung neuer Materialien und Produkte sowie in deren Qualitätskontrolle in Industriebetrieben, in anwendungsorientierten oder technischen Bereichen von öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen und in Materialprüfanstalten.

Abschlussarbeit in Kooperation mit Sony DADC

Eine aktuelle Abschlussarbeit aus dem Bachelorstudium Ingenieurwissenschaften befasst sich mit einem Thema aus der Materialwissenschaft. Sony DADC entwickelt Polymerteile für die Lifescience Industrie. z.B. Objektträger für die Mikroskopie. Diese aus Polymeren hergestellten Objektträger müssen besondere Eigenschaften wie eine spezielle Oberflächenstruktur und optische Kriterien erfüllen. Im Stereolithografie- oder Spritzgussverfahren werden erste Prototypen dieser Objektträger hergestellt. Die Aushärtung des Polymerharzes bei der Lithographie ist dabei ein wichtiger Prozess. Ziel der Bachelorarbeit ist es den Prozess der Aushärtung besser zu verstehen. Es wird ein Verfahren zur Messung des Härtegrades des Polymers entwickelt. Bei diesem Analyseverfahren wird gemessen, wie gut die Vernetzung des Harzes nach der Härtung ist. Der Vernetzungsgrad bestimmt, wie hart oder elastisch das fertige Produkt ist. Die Ergebnisse der Analyse erlauben es den Vernetzungsgrad in weiterer Folge zu optimieren um das Produkt entsprechend den Kundenwünschen gestalten zu können.

Statement Mag. Irene Schulte, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung SalzburgWichtige Aufwertung des Standortes SalzburgBereits im Jahr 2006 wurde auf Initiative der Industriellenvereinigung Salzburg (IV) das Bachelorstudium Ingenieurwissenschaften an der Uni Salzburg in Zusammenarbeit der TU München gestartet. Das war der erste wichtige Schritt zur Aufwertung des Universitätsstandortes. Die ungebrochen große Nachfrage nach gut ausgebildeten Technikerinnen und Technikern in unserem Bundesland unterstreicht die Bedeutung von naturwissenschaftlichen und technischen Studien an der Universität Salzburg.

Das Masterstudium Materialwissenschaften stellt einen weiteren wesentlichen Standortfaktor für Salzburg dar, betont Mag. Irene Schulte, Geschäftsführerin der IV Salzburg: „Einerseits gibt es ein großes Interesse der Industriebetriebe an Studierenden, Praktikanten und Absolventen dieser Studienrichtung. Das zeigen schon die vielen gemeinsamen Projekte von Unternehmen und Studenten der Ingenieurwissenschaften. Andererseits macht ein gutes Angebot von Studienrichtungen in NAWITECH-Fächern den Standort Salzburg auch für potenzielle Unternehmensansiedelungen deutlich attraktiver. Im Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte können nur jene bestehen, die den Betrieben auch top-ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie moderne Forschungseinrichtungen anbieten können“, so die IV Geschäftsführerin.

Den Studierenden des Masterstudiums Materialwissenschaften und natürlich auch der anderen NAWITECH-Studienrichtungen müsse aber eine entsprechende Infrastruktur zur Verfügung stehen, mahnt Irene Schulte. „Die bestehenden Laboreinrichtungen an der Uni Salzburg sind jetzt schon ständig überlastet. Eine qualitativ hochwertige Ausbildung ist nur mit der entsprechenden Infrastruktur möglich. Die Laborgebäude in der Science City Salzburg Itzling dürfen nicht dem Sparstift zum Opfer fallen und müssen rasch gebaut werden“, fordert Schulte. Das neue Masterstudium und die geplanten Laboreinrichtungen sind bedeutende Faktoren für den Universitäts- und Wirtschaftsstandort Salzburg. Nachdem sich Stadt und Land Salzburg deutlich für den Ausbau der Science City Itzling ausgesprochen haben, darf das Projekt nicht durch Sparpläne verzögert oder gar auf Eis gelegt werden.

Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Georg Amthauer

Fachbereich Materialforschung & Physik

Tel: 0662-8044-5402

 

Martin Wautischer Bakk.Komm.

Industriellenvereinigung Salzburg, Kommunikationsreferent

Adr.: Franz-Josef-Str. 13/I, 5020 Salzburg

Tel.: +43 662 872266-79

Mobil: +43 650 6246204

Web: www.iv-salzburg.at

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