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Leseförderungen für Buben wichtiger denn je

Das morgige Symposium „Bildungsmonitoring“ an der Universität Salzburg widmet sich neben den Entwicklungen der letzten zehn Jahre vor allem dem familiären und gesellschaftlichen Kontext sowie fachdidaktischen und schulischen Rahmenbedingungen von Bildung.

FachexpertInnen aus der Bildungswissenschaft treffen sich morgen beim „Symposium Bildungsmonitoring“ an der Universität Salzburg, das in Kooperation mit dem Bundesinstitut BIFIE veranstaltet wird. Dabei geht es vor allem um Erkenntnisse aus vertiefenden Studien, die sich aus Fragestellungen von PIRLS 2016 ergeben haben. PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) liefert seit 2001 regelmäßig international vergleichbare Daten darüber, welche Lesekompetenzen und Einstellungen zum Lesen SchülerInnen der 4. Schulstufe haben.

„Die bei PIRLS erhobenen Daten haben gezeigt, dass beispielsweise Förderungen, die sich auf das Leseselbstkonzept und die Lesefreude beziehen, insbesondere bei den Buben ansetzen sollten“, sagt Angela Weilguny, Direktorin des BIFIE. Doch auch die Qualität des Unterrichts spielt eine große Rolle, um Leistung und motivationale Merkmale zu verbessern und Geschlechterunterschiede zu reduzieren. „Lehrpersonen können – oft auch unbewusst – durch ihr eigenes Handeln im Unterricht das Selbstkonzept der SchülerInnen sowohl positiv als auch negativ beeinflussen.“ Aus diesem Grund sei es sinnvoll und notwendig, dass Lehrende diese Erkenntnisse in Aus-, Fort- und Weiterbildung sensibler für den Aufbau eines positiven Selbstkonzepts der SchülerInnen werden und Kompetenzen in der Unterrichtsgestaltung, die den Aufbau eines positiven Selbstkonzepts fördern, vermitteln und/oder vertiefen.

„Lehrpersonen müssen valide Fördermöglichkeiten kennen und didaktische Wege erfolgreich beschreiten können“, sagt Burkhard Gniewosz, Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt quantitative Forschungsmethoden an der Universität Salzburg.  Lehrende der Uni – besonders im Lehramtsstudium – unterstützten bereits jetzt systematisch die Lehramtsstudierenden beim Erwerb entsprechender Kompetenzen. „Sprachliche Bildung als Kernelement des schulischen Bildungsauftrags erfordert von Lehramtsstudierenden aller Fächer entsprechende Sprachförderkompetenzen, nicht nur in den Sprachenfächern.“

An der Universität Salzburg arbeiten bildungswissenschaftliche ForscherInnen im Bereich Lehrermotivation und Lehrerenthusiasmus, um auch die emotional-sozialen Kompetenzen der Lehramtsstudierenden zu fördern. „Sie sind ja die bedeutendsten role models in der Schule. Ihre Lernfreude und ihre fachliche Begeisterung sind unabdingbare Faktoren für ihren späteren erfolgreichen Unterricht“, sagt Ulrike Greiner, Direktorin der School of Education an der Universität. Gerade im Bereich der Fachausbildung für Lehrpersonen gebe es hier für jedes Unterrichtsfach ausgewiesene, habilitierte FachdidaktikerInnen, die das fachliche Lernen und Lehren im Lehramtsstudium ins Zentrum stellten. Auch würden mit den Studierenden die Lernprozesse der SchülerInnen mit den besten Forschungsmethoden erforscht, damit diese dann den SchülerInnen auf der Basis aktuellen Wissens und hohen Könnens helfen könnten, ihr fachliches Lernen gezielt zu verbessern.

Das Symposium „Bildungsmonitoring“ behandelt darüber hinaus den Zusammenhang von Hausaufgabenpraxis und Leseleistung oder die Frage, welche Kompetenzen und Einflüsse das familiären Sprachumfelds auf mehrsprachige SchülerInnen am Ende der 8. Schulstufe hat. Der Eintritt ist frei.

27. Februar 2020, 10:00 bis 18:00
Unipark Nonntal
HS 4 Erzabt-Klotz-Straße 1
5020 Salzburg

Weitere Informationen:
  https://online.uni-salzburg.at/plus_online/vag.detail?vid=68034
  www.bifie.at

 

Kontakt:

Univ.-Prof. Mag. Mag. Dr. Dr. Ulrike Greiner

School of Education, Erzabt Klotz Straße 1,

Universität Salzburg

Tel.: +43 662 8044 7303