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Leopold Kohr Akademie: Veranstaltungen im September 2022

„Songs and Stories for a World of Peace“ und „Postfossile Mobilität“ sind die Themen zweier Veranstaltungen der Leopold Kohr Akademie im September 2022. Die PLUS ist Mitveranstalterin. 


Songs and Stories for a World of Peace

13. September 2022 | 19.00 Uhr | Paris Lodron Universität Salzburg | Hörsaal 2.04 | Zugang über Kapitelgasse 5-7 (am Ende des Hofes, 2. Stock, Aufzug vorhanden)

Begrüßung | Grußworte:

  • Susanna Vötter-Dankl, Leopold Kohr®-Akademie, Salzburg,
  • Manfred Mittermayer, Literaturarchiv Salzburg,
  • Alfred Winter, Leopold Kohr®-Akademie, Salzburg
  • Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Heinrich Schellhorn, Land Salzburg

Moderation: Claus Biegert, Journalist (München)

Festreden | Stimmen:

  • Anna Rondon (Navajo Nation) und
  • Tjan Zaotschnaja (Itelmenin aus der Kamtschatka, Sibirien)
  • Übersetzung/Dolmetsch: Mag. Peter Linhuber (Salzburg)

Musik: Liam O’Maonlai (Irland)

Partner*innen: Literaturarchiv Salzburg, der Plattform gegen Atomgefahren (PLAGE), dem Naturschutzbund Salzburg und der Robert Jungk Bibliothek.

Zum Thema

Zeit für einen Rückblick, Zeit für einen Ausblick. Und Zeit, das Erreichte zu feiern – mit Geschichten und Gesungenem.

Salzburg im September 1992: Sie kamen aus allen Kontinenten, um auf dem World Uranium Hearing (WUH) Zeugnis abzulegen über das Zeitalter, das seit dem Abwurf der US-Bomben im August 1945 auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki ATOMZEITALTER genannt wird. In der Mehrzahl stammten die Delegationen aus indigenen Gesellschaften, waren Opfer von Uranabbau, Bombentests und Strahlenmüll. Sie kamen, weil die Welt durch den Super-GAU von Tschernobyl erkannt hatte, dass die sogenannte „friedliche Nutzung“ der Atomspaltung in keiner Weise friedlich war.

Sie kamen nach Salzburg, um uns – einem internationalen „Board of Listeners“ vor Augen zu führen, dass jegliche Nutzung der Atomenergie eine Spur menschlichen Leids hinterlässt und viele Regionen der Erde unbewohnbar macht. Sie riefen uns zu: „Lasst das Uran in der Erde!“, und sie verfassten „Die Deklaration von Salzburg“. Diese Deklaration (die auch am Fuße des Großglockners liegt) fand ihren Weg nach Genf zum Menschenrechtsrat der UNO; aus ihr entstand der internationale Nuclear-Free Future Award; er führte zum ersten Uran-Atlas. 30 Jahre sind vergangen, heute noch reden die Teilnehmer*innen von damals, von diesem Ereignis.

ANMELDUNG erforderlich: +43 664 5205203 oder 

Weitere Informationen finden Sie im PROGRAMMFLYER


Leopold Kohr-Summerschool – Postfossile Mobilität

15. September 2022, | 17.00 – 20.00 Uhr | Seminarraum der Stiegl Brauwelt | Bräuhausstraße 9 | Salzburg

Die Veranstaltung thematisiert unter anderem Regionalen Tourismus, Reisen, Lastenfahrräder, Pferdekraft und Kulturerlebnis per Buslinie.

Referent*innen:

  • Prof. Dr. Niko Paech (Universität Oldenburg)
  • Dr. Kurt Luger (UNESCO-Lehrstuhl | Paris Lodron Universität Salzburg)
  • a Maria Kapeller (Journalis-tin)
  • Peter Weiss (Magistrat Stadt Salzburg)
  • Wolfgang Ehmeier (Hödlgut in Oftering)
  • Tina Heine (Festival Supergau)
  • Josef Scheinast

Musik: Franziska Strohmayr, Kunsthilfe Salzburg

Neben dem Ziel, die ökologische Überlebensfähigkeit der menschlichen Zivilisation wieder zu erlangen, drängt sich infolge schwerer Gegenwartskrisen die Logik der Resilienz auf die gesellschaftspolitische Agenda. Versorgungsengpässe, Knappheiten und steigende Preise sind die Konsequenz einer Wirtschaftsweise der großen Einheiten und noch größere Distanzen. So lassen sich zwar die betriebswirtschaftlichen Kosten senken und individuelle Reiseaktivitäten maximieren – aber nur so lange keine Krise die globale Maschinerie ins Straucheln bringt. Der Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach, lautet somit die Frage. Leopold Kohr hat mit seiner Logik der kleinen und regionalen Wirtschaftseinheiten den Grundstein für jenes Überlebensprogramm gelegt, dass jetzt dringend gebraucht wird.

Aber welche Rolle spielt dabei die Mobilität, und zwar nicht nur die globalen Güterflüsse, sondern auch das individuelle Reiseverhalten betreffend? Wie lässt sich der Verkehr dergestalt einhegen, dass er nicht nur weniger Treibhausgase entstehen lässt, sondern mit einem kürzeren Aktionsradius harmoniert, der das Nahegelegene zum Genügenden werden lässt? Wenn sich der Radius des Verkehrs Reduzieren lässt, eröffnen sich Transportmöglichkeiten, die deshalb nachhaltig und resilient sind, weil sie sich dem Größenwahn der aktuellen Verkehrspolitik entziehen. Sie reichen von Lastenfahrrädern, die bereits einen Boom verzeichnen, bis zur Wiederentdeckung des Pferdes, das sich maßvoll und schonend in der Landwirtschaft einsetzen lässt. Von besonderer Bedeutung bleiben dabei der Tourismus und die Rolle von Großveranstaltungen, denn beides ist zum Schrittmacher einer kolossalen ökologischen Belastung geworden.

Vielleicht lautet die Antwort auch hier: Small is beautiful! Daran anknüpfend sollen im Rahmen der Leopold Kohr Summerschool 2022 zukunftsweisende Konzepte und inspirierende Praxisbeispiele vertieft werden.

Weitere Informationen finden Sie im PROGRAMMFLYER


Leopold Kohr

Dr. Ewald Hiebl

Paris Lodron Universität Salzburg | FB Geschichte

Rudolfskai 42 | A-5020 Salzburg

Tel: +43 662 8044 4771

E-Mail an Dr. Ewald Hiebl

Foto: Leopold Kohr | © Leopold Kohr Akademie