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Kunst und Gesundheit: Internationale Forscher:innengruppe unter Salzburger Beteiligung kritisiert Empfehlungen des EU-CultureForHealth Berichts

Die Beschäftigung mit Kunst bzw. künstlerischen Aktivitäten können einen positiven Einfluss auf die physische und psychische Gesundheit haben. Darauf wird seit der Jahrtausendwende auch international vielfach aufmerksam gemacht. 2022 wurde im Rahmen des von der Europäischen Kommission finanzierten Projekts CultureForHealth ein Bericht veröffentlicht ( https://www.cultureforhealth.eu/knowledge/). Dieser enthält auch Vorschläge an Politik und Kulturinstitutionen, welche Aktivitäten zur Bewältigung von Herausforderungen im Gesundheitswesen beitragen können.

Die internationale Forscher:innengruppe begrüßt grundsätzlich, dass diesem Thema ein so hoher Stellenwert eingeräumt wird, mahnt aber gleichzeitig zur Vorsicht. Manche der Empfehlungen seien fragwürdig. In ihrer aktuellen Publikation (siehe unten) – liefert sie eine fundierte, kritische Perspektive auf den Bericht. Die Wissenschaftler:innen kommen zu dem Ergebnis, dass der CultureForHealth-Review nicht den aktuellen Standards zur Evaluierung von Aktivitäten im Bereich Wohlbefinden und Gesundheit entspricht. Es fehle eine kritische Bewertung der zitierten Studien und dies führe zu einer Überinterpretation und Überbewertung der gesundheitlichen Ergebnisse kunstbasierter Interventionen. Daher sei der CultureForHealth-Review keine geeignete Grundlage für Empfehlungen an die Politik oder für die Formulierung von Leitlinien für die Umsetzung von kunstbasierten Interventionen für die Gesundheit.

Die Wissenschaftler:innen hoffen, dass ihr Papier das Interesse an wissenschaftlicher Präzision in diesem Bereich verstärken wird. Nur eine solide Evidenzbasis biete eine sichere Grundlage für die berufliche Praxis und Entwicklung der Gesundheitspolitik. Ihrer Ansicht nach sollten daher die Kräfte gebündelt werden, um künftig Qualitätsstandards für Maßnahmen im Gesundheitswesen zu garantieren.


Publikation:

Kaasgaard M, Grebosz-Haring K, Davies C, et al. Is it premature to formulate recommendations for policy and practice, based on culture and health research? A robust critique of the CultureForHealth (2022) report. Frontiers in public health12, 1414070.  https://doi.org/10.3389/fpubh.2024.1414070 

Kontakte:

Mette Kaasgaard, Assistant Professor, PhD, Pulmonary Research Unit (PLUZ), Department of Medicine, Zealand University Hospital Roskilde and Naestved, Naestved Hospital, Denmark. Department of Regional Health Research, Faculty of Health Sciences, University of Southern Denmark, Denmark.
E-mail: 

Katarzyna Grebosz-Haring, Senior Scientist, Priv. Doz. Dr., Inter-University Organisation Science and Arts, Paris Lodron Universität Salzburg, Mozarteum Universität Salzburg, Österreich. Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft, Paris Lodron Universität Salzburg, Österreich.

Christina Davies, Associate Professor, PhD, Centre for Arts, Mental Health and Wellbeing. School of Allied Health and School of Humanities, The University of Western Australia, Australia.
E-mail:

George Musgrave, Senior Lecturer, PhD, Institute for Creative and Cultural Entrepreneurship (ICCE), Goldsmiths, University of London, United Kingdom.
E-mail:

Jahnusha Shriraam, PhD-student, MA, Music and Health Research Institute (MHRI), University of Ottawa, Canada.
E-mail:

J. Matt McCrary, Postdoctoral Researcher, PhD, Department of Human Genetics, Hannover Medical School, Germany. Prince of Wales Clinical School, University of New South Wales, Australia.
E-mail:

Stephen Clift, Professor Emeritus, PhD, Sidney De Haan Research Centre for Arts and Health, Canterbury Christ Church University, United Kingdom. International Centre for Community Music, York St John University, United Kingdom.
E-mail: 

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