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Internationale Fachtagung der ICPLA an der PLUS

Der Fachbereich Anglistik & Amerikanistik der PLUS veranstaltete von 4. bis 7. Juli 2023 die internationale Fachtagung der ICPLA (International Clinical Phonetics and Linguistics Association) zu Themen aus Sprach- und Sprechstörungen.

Insgesamt folgten 150 Teilnehmende aus über 60 Ländern der Einladung zur Tagung und diskutierten ihre Forschungsarbeiten zu Sprach- und Sprechstörungen. Die englischsprachige Tagung wurde von Rektor Hendrik Lehnert, sowie von Prof. Ralph Poole eröffnet.

Zu den Keynote Vorträgen gehörten

  • „The Sound(s) of Austria“ (Prof. Lars Bülow & Dr. Philip Vergeiner, LMU München)
  • „Pathways to Language: From Fetus to Adolescent” (Prof. Lisa Bartha-Doering, Med Uni Wien)
  • „Lifelong Language Learning and Significant Life Events“ (Prof. Simone Pfenninger, Uni Zürich)
  • „Pragmatic Impairments and Resources in Patients with Neurocognitive Disorders“ (Dr. Julia Büttner-Kunert, LMU München)

Zusätzlich zu den vier Hauptvorträgen gab es in vierzehn Sessions und vier Panels insgesamt 84 Talks und 72 Posterpräsentationen, in welchen sich die Teilnehmer*innen zu Themen austauschten wie: unbeeinträchtigter und verzögerter Spracherwerb bei Mehrsprachigkeit mit und ohne dialektalen Einflüssen, Spracherwerb bei gehörlosen & Cochlea implantierten Kindern, genetisch bedingte Sprachstörungen, Teletherapie & instrumentale Sprachdiagnostik, diagnostisch- bildgebende Verfahren wie Ultraschall, fNIRS & fMRI, neue Sprachdiagnostika und-tests bei Kindern und Erwachsenen oder rezente Ansätze in der Sprachtherapie bei ein- und mehrsprachigen Kindern und bei Erwachsenen. Die am besten rezensierten Papers der Tagung werden in einem Sonderband des Taylor & Francis Journals „Clinical Phonetics & Linguistics“ veröffentlicht.

Fokus: Entwicklung von Sprachfähigkeiten bei Neugeborenen

Ein besonders junges Forschungsfeld widmet sich der Frage, wie Ungeborene bereits im Mutterleib auf Sprachsignale reagieren, und wie sich eine Frühgeburt potentiell auf die sprachliche und kognitive Entwicklung des Kindes auswirken kann. Dieses komplexe Gebiet wird im Rahmen einer Multicenterstudie auch am FB Anglistik bearbeitet, wo der Tagungsveranstalter Dr. Thomas Kaltenbacher ein Programm entwickelt zur (mehr-) sprachlichen Frühförderung von Frühgeborenen, während diese kleinsten Patient*innen noch im Inkubator liegen.

Background

Klinische Linguistinnen und Linguisten gibt es in Salzburg seit den 1990er Jahren. Mit Studien zum Thema Spracherwerb bei Cochlea-implantierten Kindern, die gehörlos geboren wurden, begann die Zusammenarbeit von Sprachwissenschaftler*innen und Mediziner*innen in Salzburg. Im Rahmen der Eröffnungszeremonie wurde hier besonders Herr Ass. Prof. Dr. Peter Hummer gewürdigt, der die klinische Linguistik in Salzburg aus der Taufe hob. Die Klinische Linguistik in Österreich setzte bei der Tagung ein starkes Lebenszeichen, mit Vorträgen und Teilnehmer*innen aus Wien, Linz, Graz und Salzburg.

Danke!

Der Fachbereich Anglistik & Amerikanistik möchte sich an dieser Stelle bei den engagierten Studierenden der PLUS, welche als immer freundliche student helpers den Referent*innen zur Seite standen, bedanken. Das Zeitmanagement während der Tagung, sowie die technische Umsetzung aller Vorträge wurden perfekt umgesetzt – ein Umstand der am Ende der Konferenz zu einem minutenlangen Abschlussapplaus führten.

Studentin beim Lernen

Thomas Kaltenbacher, PhD

Chairman of the Austrian Association of Clinical Linguistics

Paris Lodron Universität Salzburg | FB Anglistik & Amerikanistik

Erzabt-Klotz-Straße 1 | A-5020 Salzburg

Tel: +43 662 8044 4447

E-Mail an Thomas Kaltenbacher, PhD

Foto: © Kay Müller