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Horn von Afrika: Geoinformatiker der Universität Salzburg helfen mit Spezialkarten

Im Auftrag Internationaler Organisationen werten Wissenschafter des Zentrums für Geoinformatik (Z-GIS) Satellitenbilder aus, um die Planung von Hilfseinsätzen zu erleichtern.

Die Bevölkerung in Ostafrika wird zurzeit von der schlimmsten Dürre- und Hungerkatastrophe seit Jahrzehnten heimgesucht. In Dadaab (Kenia) ist das größte Flüchtlingslager der Welt entstanden. Die tausenden täglich neu eintreffende Flüchtlinge stellen die Hilfskräfte vor immense Herausforderungen: Die Flüchtlinge müssen bis zu 40 Tage auf die Registrierung warten, weshalb sie sich unkoordiniert in den Randbereichen des Lagers ansiedeln. Das erschwert ihre Betreuung, und der steigende Wasserbedarf kann kaum gedeckt werden.

Daher beauftragten humanitäre Hilfsorganisationen das Zentrum für Geoinformatik der Universität Salzburg (Z_GIS), anhand aktueller hochauflösender Satellitenbilder einzelne Behausungen des Flüchtlingslagers Dagahaley zu herauszufiltern. Damit sollen Informationen über die räumliche Verteilung der Bevölkerung in einem der drei Flüchtlingslager in Dadaab gewonnen werden, in dem ca. 130.000 Personen auf 8 km2 leben.

Mit Hilfe von automatisierten Bildanalysemethoden werden Zelte und Hütten, die sich vorwiegend in den neuen Bereichen des Camps befinden, voneinander unterschieden. So stellten die Salzburger Geoinformatiker mehr als 23.000 Einzelbehausungen fest und berechneten daraus eine Dichtekarte. Sie zeigt, in welchen Teilen des Lagers sich besonders viele Flüchtlinge aufhalten. „Mit diesen Informationen unterstützen wir internationale Hilfsorganisationen gezielt bei der Einsatzplanung und der Nothilfekoordinierung. Bei dem unfassbaren Ausmaß der Katastrophe ein kleiner, aber dennoch nicht unbedeutender Baustein zur humanitären Hilfeleistung.“ so Stefan Lang, der Z_GIS Forschungs-Koordinator.

Auch für den Ausbau der Wasserversorgung erstellt das Z_GIS Karten: Basierend auf Satellitenbilddaten und Höheninformationen werden lineare Geländestrukturen abgebildet, an deren Kreuzungspunkten Grundwasservorkommen wahrscheinlich sind. Davon ausgehend werden vor Ort geeignete Standorte für Wasserbohrungen ausgewählt. Z_GIS – Das Zentrum für Geoinformatik der Universität Salzburg

Das Zentrum für Geoinformatik (Z_GIS), ein interdisziplinäres Kompetenzzentrum an der an der Universität Salzburg, ist die größte nicht-kommerzielle Einrichtung Österreichs im Bereich der Geoinformatik. Vorrangige Aufgabe des Zentrums ist die Unterstützung der GIS – Praxis in enger Kooperation mit Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und internationalen Organisationen.

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