Hebammenberuf und feministische Theologie
Geburtserfahrungen als Ausgangspunkt für theologische Schlussfolgerungen stehen heuer im Mittelpunkt der Katharinafeier 2007 an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg.
Die Pastorin Hanna Strack hält dazu den Vortrag: „Geboren in das Gewebe des Lebens. Die Hinwendung zur Gebürtigkeit als Ausgangspunkt der Theologie“ am 24. April, 19.30 Uhr, Hörsaal 101 an der Theologischen Fakultät.
„Alle Menschen werden in das Gewebe des Lebens hineingeboren. Die Anerkennung dieser Gebürtigkeit bedeutet den Abschied von der Utopie der Selbstherrlichkeit. Das autonome Subjekt, das Leitbild der Moderne, in seiner Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Unantastbarkeit entlarvt sich als Trugbild, wenn man es von seinem Geboren sein her bestimmt. Wer kann von Geburtserfahrungen erzählen? Mütter, Väter, Hebammen beschreiben den Augenblick der Geburt häufig als etwas „Heiliges“, sie schildern Ergriffenheit, Grenznähe, Liebe, Eins-Sein. Das Heilige erscheint hier in Wandlungen an denen alle teilhaben: die Gebärende, das Kind, der Vater, die Hebamme und die Gesellschaft. Im Anliegen der feministischen Bewegung wurde die Utopie des selbstherrlichen Subjektes erstmalig und nachhaltig durchbrochen. Dieses Durchbrechen hat Raum geschaffen für die Anerkennung der Realität „geboren in das Gewebe des Lebens“ zu sein und damit Beziehungen, Abhängigkeiten und Konflikten nicht ausweichen zu können“, sagt Strack.
Inhaltliches Anliegen der jährlichen Katharinafeier an der Theologischen Fakultät ist die feministische Theologie. Im Zentrum der diesjährigen Feier steht der Vortrag von Hanna Strack, Pastorin aus Pinnow/Schwerin. Strack gibt den „FrauenKirchenKalender“ heraus und verfasste viele moderne Segenstexte. Sie spricht über ihr im Jahr 2006 erschienenes Buch „Die Frau als Mitschöpferin. Eine Theologie der Geburt“, in dem sie die Entwicklung des Hebammenberufes darstellt und aus der Tätigkeit der Geburtshelferinnen auch theologische Schlüsse zieht.
„Alle Menschen werden in das Gewebe des Lebens hineingeboren. Die Anerkennung dieser Gebürtigkeit bedeutet den Abschied von der Utopie der Selbstherrlichkeit. Das autonome Subjekt, das Leitbild der Moderne, in seiner Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Unantastbarkeit entlarvt sich als Trugbild, wenn man es von seinem Geboren sein her bestimmt. Wer kann von Geburtserfahrungen erzählen? Mütter, Väter, Hebammen beschreiben den Augenblick der Geburt häufig als etwas „Heiliges“, sie schildern Ergriffenheit, Grenznähe, Liebe, Eins-Sein. Das Heilige erscheint hier in Wandlungen an denen alle teilhaben: die Gebärende, das Kind, der Vater, die Hebamme und die Gesellschaft. Im Anliegen der feministischen Bewegung wurde die Utopie des selbstherrlichen Subjektes erstmalig und nachhaltig durchbrochen. Dieses Durchbrechen hat Raum geschaffen für die Anerkennung der Realität „geboren in das Gewebe des Lebens“ zu sein und damit Beziehungen, Abhängigkeiten und Konflikten nicht ausweichen zu können“, sagt Strack.
Weitere Informationen:
Dr. Silvia Arzt
Fachbereich Praktische Theologie/Religionspädagogik
der Universität Salzburg
Tel: 0662-8044-2802