Habsburgs going global
Die Österreichisch-Ungarische Konzession von Tientsin/Tianjin in China (1901-1917) – Entstehungskontext und Nachleben
Ein Vortrag von Michael Falser im Rahmen der Ringvorlesung: Entangled Art Histories. Objekte – Narrative – Diskurse
17. November 2022 | 17.15 Uhr | Raum E.004 (HS Anna Bahr-Mildenburg) | Unipark Nonntal
Konzessionen waren Handelsenklaven in China, die in Folge aufgezwungener Verträge an fremde Besatzungsmächte übergeben und von jenen verwaltet wurden. Innerhalb der Internationalen Konzession von Tientsin (heute Tianjin, südöstlich von Peking) waren zwischen 1860 und 1946 insgesamt neun Nationen präsent, jedoch ist die Österreichisch-Ungarische Konzession (1901-1917) heute komplett in Vergessenheit geraten. Der Vortrag stellt die neue Monografie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vor: dabei kontextualisiert er mit bisher unbekanntem Archivmaterial die städtebauliche und architektonische Entwicklungsgeschichte und öffnet dabei auch den Blick auf das Nachleben dieser Stadtformation, die sich heute im Reigen der anderen ehem. Konzessionen zu einem wahrhaft transkulturellen Erbe zusammensetzt.
Der Vortragende
PD Dr.-Ing. Mag. Michael Falser ist ein Wiener Architekturhistoriker mit Schwerpunkt auf globale Kunst- und Architekturgeschichte. Der Vortrag zur Österreichisch-Ungarischen Konzession in Tientsin/China (1901-1917) stellt die dazu gerade erschienene Monografie (Verlag der Österr. Akademie der Wissenschaften) vor und reiht sich thematisch ein in seinen weiter gespannten DFG-Heisenberg-Projekt an der TU München zu deutsch-kolonialem Bauen in Afrika, Asien (China) und Ozeanien.