Die Slawistik als die Wissenschaft von den Kulturen, Sprachen und Literaturen der slawischen Länder hat in Österreich eine längere und intensivere Tradition als in jedem anderen nichtslawischen Staat der Erde.<br/>
Bereits im 16. Jahrhundert waren die Anfänge der neuzeitlichen Russlandkunde mit einem österreichischen Gelehrten, dem Diplomaten Sigmund Freiherr von Herberstein, verbunden, der im kaiserlichen Dienst mehrfach Russland besuchte und mit seinem Werk für Jahrhunderte die Einstellung Westeuropas zu Russland prägte. <br/>
Auch der erste Lehrstuhl für Slawistik an einer Universität wurde in Österreich geschaffen – im Jahre 1849 in Wien, nachdem bereits unter Maria Theresia Wien und Wiener Neustadt Zentren der Bohemistik waren. <br/>
Mit der österreichischen Slawistik sind so klangvolle Namen verbunden wie Franz von Miklosich, der erste Wiener Lehrstuhlinhaber, oder einer seiner Nachfolger in der Zwischenkriegszeit, Fürst Nikolaj von Trubetzkoy.<br/>
in Salzburg wurde der Fachbereich Slawistik 1962 gleichzeitig mit der Neugründung der Universität ins Leben gerufen, im Jahr 1970 wurde der erste Lehrstuhl für Slawistik besetzt.<br/>
(Quelle: Slawistik in Österreich 06/07 – eine Informationsbroschüre des Österreichischen Slawistenverbandes. Wien o.J.)