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Gerechtigkeit und Kinderarmut

Weltweit leben Kinder und Jugendliche in Armut und sozialer Ausgrenzung. Diese Kinder wachsen mit erheblichen Startnachteilen auf und haben es oft ihr Leben lang schwer. Dr. Gottfried Schweiger vom Zentrum für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg erforscht Kinderarmut erstmals aus philosophischer Perspektive und widmet sich der Ungerechtigkeit dieses weltweiten Problems.

Das Forschungsprojekt „Soziale Gerechtigkeit und Kinderarmut“ untersucht erstmals Kinderarmut in Österreich und weltweit aus ethischer und moralischer Sicht. Es fragt nach der sozialen Verantwortung für diese Kinder und danach, wie Kinderarmut in einer gerechten Gesellschaft verhindert werden kann. Kinderarmut bedeutet ein Leben und Aufwachsen mit vielen Entbehrungen, wenig materiellen Ressourcen und unter psychischen Belastungen. Das hat erwiesenermaßen schwere und langfristige Folgen und kann die körperliche, emotionale, psychische und soziale Entwicklung negativ beeinflussen. Das gilt für alle Kinder. In ihrer schwersten Form, bedeutet Kinderarmut für Millionen von Kindern in den Entwicklungsländern ein Todesurteil und sie sterben bevor sie das Jugend- und Erwachsenenalter erreichen.

In Armut aufzuwachsen verhindert ein gutes Leben  

Armut macht Chancengleichheit unmöglich, da diese Kinder allein schon auf Grund ihrer Geburt und Herkunft weniger Möglichkeiten im Leben haben –  ein Nachteil, der in vielen Fällen nicht mehr aufzuholen ist. Dafür gibt es keine moralische Rechtfertigung. Aufgabe der Gesellschaft sollte es sein, allen Kindern die möglichst gleichen Chancen zu geben, damit diese selbstbestimmt heranwachsen können. Ohne Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche ist auch im späteren Leben keine Leistungsgerechtigkeit möglich. Dass Kinderarmut in reichen Ländern wie Österreich Realität ist, zeigt, dass auch wir vom Ziel einer gerechten Gesellschaft und sozialer Absicherung weit entfernt sind.  

Das Forschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Gottfried Schweiger wird vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) für drei Jahre gefördert. Ihm stehen zwei Mitarbeiter zur Seite. Die Forschungsarbeit wird interdisziplinär und mit internationalen Partnern aus England, Kanada, Deutschland und Italien durchgeführt.  

Gerechtigkeit und Kinderarmut wird am 22. April, 18.00 Uhr, öffentlich präsentiert. Ort: Zentrum für Ethik und Armutsforschung, Edith-Stein-Haus, Mönchsberg 2a Um Anmeldung wird gebeten.  

Foto: Dr. Gottfried Schweiger | © privat