Geologisches Kolloquium, Dienstag, 25. November 2014 um 17 Uhr im HS 434:
Zwei Drittel der Weltbevölkerung leben weniger als 50 km von der Küste entfernt. Die Entwicklung und Dynamik der Küstenzonen und Schelfmeere spielen somit insbesondere in Hinblick auf Klimavariabilität und menschliche Aktivitäten eine große Rolle. Forschungsaktivitäten an Küsten und angrenzenden Flachwasserbereichen bilden einen Schwerpunkt am Institut für Geowissenschaften. Viele Küstenregionen sind intensiv und sichtbar von den Auswirkungen des globalen Klimawandels betroffen. Diese zeigen sich im Anstieg des Meeresspiegels sowie in der Zunahme der Sturmfluthäufigkeit und -intensität. Dies bewirkt zusammen mit der intensiven Nutzung durch den Menschen eine rasche Umgestaltung der Küste.
Aus geologischen Befunden und Modellrechnungen lässt sich der Anstieg des Meeresspiegels mit der Entwicklung der heutigen Küsten seit dem letzten Tiefstand vor 20000 Jahren rekonstruieren. Dabei zeigt sich, dass der postglaziale Meeresspiegelanstieg keineswegs linear und regional sehr unterschiedlich verlief. Ausgehend von diesen Befunden werden die heute ablaufenden Veränderungen an der Küste und Prognosen für die Zukunft vorgestellt.