Geologisches Kolloquium am Dienstag, 13. Jänner 2015, 17 Uhr im HS 434, Hellbrunnerstraße 34
Bergstürze, die Volumina von mehreren Millionen m3 aufweisen, sind äußerst selten auftretende Naturgefahren. Die Ursachen bzw. Auslöser dieser plötzlich ablaufenden, sich aber über einen langen Zeitraum vorbereitenden Hangbewegungen sind vielfältig. Ein besseres Verständnis der Zusammenhänge und Prozesse, die zu einem scheinbar „plötzlichen“ Hangversagen an glazial übersteilte Hangflanken führen, ist eine Vorbedingung, um mögliche Bedrohungssituationen in den stark besiedelten Alpentälern besser erkennen zu können. Abgesehen von den wenigen dokumentierten historischen Ereignissen bieten insbesondere die aus dem Geländebefund rekonstruierten Abläufe von Bergstürzen die Gelegenheit, die Ursachen und Auswirkungen dieser Naturkatastrophen zu studieren. Im Zuge des Vortrages werden mehrere landschaftsprägende Bergsturzereignisse präsentiert, die in den letzten Jahren im Zuge der Geologischen Landesaufnahme rekonstruiert wurden.
Die strukturellen Ausgangslage, die Kinematik, die Materialzertrümmerung und die Folgen für die Talentwicklung wie auch moderne Datierungsmethoden stehen dabei im Fokus.