Am vergangenen Montag, dem 21. Oktober, fand die erste Veranstaltung der „ZEITGESCHICHTE goes public“-Reihe des Studienjahres 2024/25 statt. Gezeigt wurde der kurze Dokumentarfilm „Wankostättn“ (2023, 37 Min.) von Karin Berger.

Der Film basiert auf Interviews, die Karin Berger 1997 mit Karl Stojka führte. Stojka entstammte einer Familie der reisenden Lovara. 1943, im Alter von zwölf Jahren, wurde er gemeinsam mit seinen fünf Geschwistern und seiner Mutter in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, dessen Vernichtungsmaschinerie er im Gegensatz zu vielen anderen überlebte.

Im feinen Anzug und mit einem Regenschirm als Zeigestock führt Karl Stojka das Publikum im Film über die „Wankostättn“, einen ehemaligen Lagerplatz in Wien. Hier lebten einst Roma*nja und Sinti*zze in ihren Wohnwägen, eine lebendige Gemeinschaft, die Stojka lebhaft in Erinnerung geblieben ist. Er schildert den Schrecken, den er empfand, als im Herbst 1941 alle Bewohner des Platzes deportiert wurden.

Nach der Filmvorführung fand ein Gespräch zwischen der Regisseurin Karin Berger und Robert Obermair statt. Manuela Horvath, Leiterin des Romapastoral und Mitglied des Volksgruppenbeirats der Roma im Bundeskanzleramt, musste leider kurzfristig absagen. Im Anschluss entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum, in der es um Karin Bergers Arbeit mit Roma*nja und Sinti*zze und um ihren sensiblen Umgang mit Vorurteilen und Stereotypen gegenüber diesen Volksgruppen ging.

Das Team von „ZEITGESCHICHTE goes public“ bedankt sich herzlich bei allen Kooperationspartner*innen, die diesen gelungenen Abend ermöglicht haben, sowie bei dem zahlreich erschienenen Publikum für das große Interesse und die engagierte Beteiligung an der Diskussion.

Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit  erinnern.at, der Hochschüler*innenschaft Österreichischer Roma und Romnja sowie dem Projekt „Va an Va – Hand in Hand“ der Caritas Salzburg durchgeführt.