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Gastvortrag Prof. Dr. Wolfgang Kuhoff

Zwei Protagonisten der abendländischen Geschichte stehen im Jahre 2014 im Blickpunkt des Interesses: Der erste römische Kaiser Augustus starb vor 2000 Jahren, sein indirekter Nachfolger Karl der Große verschied am 28. Januar 814, vor genau 1200 Jahren. Der erstgenannte Herrscher begründete das antike Kaisertum, der zweite griff diese Idee im frühen Mittelalter auf und schuf ein Reich, das sich auf das römische berief, allerdings nur auf Frankreich, das westliche Deutschland sowie Nord- und Mittelitalien bezog. Dieser Staat beanspruchte wie sein Vorbild eine übergeordnete Stellung im politischen Kräftespiel seiner Zeit.
Als Sohn des ersten Frankenkönigs aus der Familie der Karolinger folgte Karl im Jahre 768 seinem Vater Pippin nach. Seit 772 Alleinherrscher, eroberte er schon 774 das Langobardenreich. Auf diese Weise in persönlichen Kontakt mit der römischen Vergangenheit Italiens gelangt, orientierte er seine Politik seitdem an neuen wie auch traditionellen Maßstäben. Vor allem ging er eine enge Allianz mit den Bischöfen von Rom ein, besonders mit Leo III. Beider Treffen in Paderborn legte 799 den   Grundstein für die„Erneuerung des weströmischen Kaisertums”, die am Weihnachtstag des Jahres 800 durch die Krönung in der Petersbasilika in Rom ausgedrückt wurde. Inwiefern sich Karl an den Vorbildern der spätrömischen Kaiser  orientierte und wie er  seine neue Stellung in den restlichen 13 Regierungsjahren zu nutzen verstand, wird der Vortrag behandeln.Prof.
Dr. Wolfgang Kuhoff ist Mitglied des Instituts für Europäische Kulturgeschichte an der Universität Augsburg und lehrt dort Alte Geschichte. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit der Geschichte des Spätrömischen Reiches.
Ao.Univ.Prof.Dr. Monika Frass                                       Univ.Prof.Dr. Herbert Graßl

Univ.Prof.Dr. Thomas Schirren (FB Leiter Altertumswissenschaften)