Frühzeitige Behandlung von Stoffwechselkrankheiten senkt Krebsrisiko
Dr. Angelika Lahnsteiner vom Fachbereich Biowissenschaften und Medizinische Biologie der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) hat einen möglichen Zusammenhang zwischen metabolischen Erkrankungen und dem damit verbundenen erhöhten Krebsrisiko untersucht. Diese Experimente wurden durch den neuen Early Career Grant der PLUS gefördert.
Die PLUS-Wissenschaftlerin hat entdeckt, dass sich die DNA, die sozusagen unsere Körperanleitungen enthält, bei Krankheiten wie Typ-2-Diabetes oder Fettleber verändert. Diese Veränderungen findet man aber auch in Krebspatient:innen und sie weisen daher auf einen wichtigen Zusammenhang hin. Somit können Typ-2-Diabetes oder Fettleber nicht nur selbst gefährlich sein, sondern auch das Risiko erhöhen, später Krebs zu bekommen.
Unsere DNA kann nämlich neben der bekannten β-Helix auch alternative Strukturen wie G-Quadruplexe ausbilden. Was heißt das? Vergleicht man die DNA mit einer Perlenkette, dann ergeben die einzelnen Perlen und ihre unterschiedlichen Farben, den Code unserer Gene. In bestimmten Bereichen bildet aber diese Perlenkette kleine Knoten, sogenannte G-quadruplexe, die sehr wichtige Funktionen haben. Bilden sich diese Knoten aber in Bereichen, wo sie nicht hingehören, können sie zu Krebswachstum führen. Dieser Prozess wurde nun erstmals bereits in Stoffwechselerkrankungen festgestellt.
Um gesund zu bleiben, ist es deshalb wichtig, dass Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder Fettleber frühzeitig behandelt werden und ein Krebsrisiko minimiert wird.
Dr. Angelika Lahnsteiner
… gehört der Forschergruppe Cancer (Epi-)Genetik an. Diese steht unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Risch vom Fachbereich Biowissenschaften und Medizinische Biologie der PLUS in Kollaboration mit Prof. Elmar Aigner, Vorstand der Inneren Medizin der Salzburger Landeskliniken. Angelika Lahnsteiner leitet eine Selbsthilfegruppe zum Thema Diabetes in Oberösterreich.
Die Forschung von Angelika Lahnsteiner wurde durch den Early Career Grant der PLUS und dem Startergrant der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) unterstützt.
Publikation
Die Forschungsergebnisse sind am 30. August 2024 unter dem Titel “G-quadruplex forming regions in GCK and TM6SF2 are targets for differential DNA methylation in metabolic disease and hepatocellular carcinoma patients” in der Zeitschrift Scientific Reports erschienen.
Link zum Paper: https://www.nature.com/articles/s41598-024-70749-0