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Exzellente Lehre an der PLUS – mehr als nur ein Schlagwort

Am vergangenen Mittwoch fand im Senatssitzungssaal der PLUS die Auftaktveranstaltung zum hochschuldidaktischen Lehrgang „HSD+“ statt. Ziel dieses Angebots ist es, Forscher*innen der Universität Salzburg sowie ausgewählter Partnerinstitutionen eine kompetenzorientierte Aus- und Weiterbildung in Fragen der lehr- und lernoptimierten Gestaltung von universitären Lehrveranstaltungen zu ermöglichen. Die Inhalte reichen dabei von der Planung von Lehrveranstaltungen über das Auftreten im Hörsaal bis zur Frage der fairen Durchführung von Prüfungen. Die 15 Teilnehmer*innen des aktuellen Kurses kommen aus fachlich so unterschiedlichen Hintergründen wie Geschichte, Romanistik, Geoinformatik, Tanzwissenschaften, Rechtswissenschaften, der School of Education und der Hochschule Mozarteum. Neu ist auch das Leitungsteam, welches sich aus Dr.in Ines Deibl, MA BA von der School of Education, Mag.a Dr.in Maria Tulis-Oswald vom Fachbereich Psychologie und Assoz.-Prof. MMag. DDr. Patrick Warto vom Fachbereich Arbeits- und Wirtschaftsrecht zusammensetzt.

Bereits seit 2011 trägt die Universität Salzburg mit der Gründung der hochschuldidaktischen Aus- und Fortbildung der gesteigerten Bedeutung der Lehre als strategischer Indikator für die Reputation einer Universität, aber auch für die individuelle Karriereentwicklung der Forscher*innen Rechnung. Der hochschuldidaktische Kurs leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und -entwicklung in der akademischen Lehre. Dabei steht zunächst die professionelle Weiterentwicklung der Lehrenden im Vordergrund. Diese beinhaltet nicht nur genuin hochschuldidaktisch-methodische Zugänge, sondern auch die Weiterentwicklung personaler sowie interpersonaler Kompetenzen. Mit dem kontinuierlich evaluierten und weiterentwickelten Angebot des HSD+ liegt ein umfangreiches Bildungsprogramm vor, das für verschiedene Zielgruppen ein maßgeschneidertes Profil anbieten kann und so nachhaltig zur Qualitätsentwicklung in der Lehre beiträgt.

In der Auftaktveranstaltung ging es neben der üblichen Darstellung der organisatorischen Rahmenbedingungen insbesondere um die Frage, was die Beschäftigung mit universitärer Lehre überhaupt bringen soll. Tatsächlich gehört das Lehren ebenso wie das Forschen zu den alltäglichen und gleichsam selbstverständlichen Tätigkeiten von Wissenschaftler*innen. Während aber die Professionalisierung der Forschung seit jeher ein selbst- wie fremdreflektiertes Tätigkeitsfeld darstellt, ist die Professionalisierung der akademischen Lehre erst in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich in den Fokus der Hochschulforschung und -entwicklung gerückt. Didaktische Kompetenzen müssen aber ebenso erlernt werden wie forscherische Fähigkeiten. Nicht zuletzt der mit der Pandemie einhergehende „Digitalisierungsschub“ hat gezeigt, dass in Anbetracht der sich ständig ändernden Anforderungen an Lehrende die hochschuldidaktische Weiterbildung eine zentrale Rolle in der Lehrkompetenzentwicklung spielt. In dem interaktiv gestalteten Auftakt formulierten die Teilnehmer*innen auch ihre Erwartungen an den Kurs und ihre Einschätzungen zur eigenen Lehre. Dabei stand insbesondere der wirksame Einsatz digitaler Medien im Fokus, aber auch der (Erfahrungs-) Austausch zwischen den Lehrenden (Abbildung 1).

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Abbildung 1: Erwartungen der Teilnehmer*innen an den HSD+ Lehrgang 2021; zusammengefasste WordCloud mit dem tool mentimeter

Als künftige Ziele und Erwartungen zum Fortschritt der Hochschuldidaktik an unserer Universität hat sich das interdisziplinäre HSD+ Leitungsteam vorgenommen neben der Fortführung des bewährten Lehrganges auch die bestehenden Formen und Rahmenbedingungen der Hochschullehre weiterzuentwickeln. Tatsächlich sind an der PLUS in den letzten Jahren aus einzelnen Fachdidaktiken, wie beispielsweise der Rechtsdidaktik ( http://www.rechtsdidaktik.sbg.ac.at) und Projekten, wie etwa das vom BMBWF und der PLUS geförderte Projekt On Track! ( http://on-track.sbg.ac.at), höchst innovative Angebote und Forschungsfelder entstanden, die wesentlich zur Sichtbarkeit der Universität nach außen beitragen. Ein zentrales Anliegen ist daher die künftige Vernetzung dieser Forschungsaktivitäten, an denen das Leitungsteam in mehrfacher Hinsicht beteiligt ist. Das steht allen interessierten Lehrenden unserer Universität offen und wird laufend um Angebote zur Gestaltung digitaler Lern- und Prüfungsumgebungen erweitert. Schließlich ermutigt das neue Leitungsteam alle Lehrenden über die neue Intranetseite „On Track – Lehre gemeinsam gestalten“ an der hochschuldidaktischen Transformation unserer Universität aktiv mitzuwirken und Teil der PLUS-Lehrendencommunity zu werden.

Die PLUS bedankt sich bei der bisherigen Leitung, Univ.-Prof. Dr. Jörg Zumbach und wünscht sowohl den Teilnehmer*innen des aktuellen HSD+ Lehrgangs als auch dem neuen Leitungsteam einen guten Start in das neue Kursjahr.

Ines Deibl ist PostDoc an der School of Education und Mitglied der Arbeitsgruppe Fachdidaktische Lehr-Lernforschung mit Digitalen Medien. Neben ihrer Lehrtätigkeit in der Lehrer*innenbildung lehrt sie auch seit 2018 im HSD+ Lehrgang. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. im Bereich der Förderung metakognitiver Strategien beim Lernen mit digitalen Medien. Sie ist in diverse Drittmittelprojekte involviert, wie z.B. das von der Salzburger Landesregierung geförderte EdTechAll Projekt oder das von der Bosch-Stiftung geförderte Projekt Exbox-Digital.

Maria Tulis-Oswald ist PostDoc am Fachbereich Psychologie an der Natur- und Lebenswissenschaftlichen Fakultät und seit mehr als 20 Jahren in der Lehr-Lernforschung und Hochschullehre tätig. Im Rahmen der Lehrer*innenbildung arbeitet sie eng mit unterschiedlichen Fachdidaktiken zusammen, leitet die Arbeitsgruppe Bildungspsychologie und ist Gründerin des „Internationalen Forums für Fachdidaktik Psychologie und Fachdidaktik Pädagogik“. Sie ist Mitglied in einschlägigen nationalen und internationalen Gremien, wie z.B. der European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI) oder der deutschen Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) und publiziert regelmäßig in wissenschaftlichen Fachzeitschriften ihre Forschungsergebnisse, u.a. zu motivationalen und emotionalen Prozessen beim Lernen.

Patrick Warto ist assoziierter Professor für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht an der rechtswissenschaftlichen Fakultät. Abseits seines Forschungsschwerpunkts im Gesellschaftsrecht ist er u. a. Mitbegründer der internationalen und interdisziplinären Fachtagungen für Rechtsdidaktik an der PLUS sowie Mitherausgeber und Autor einer Reihe von Publikationen zur Rechtsdidaktik.

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Dr. Maria Tulis Oswald, Assoz.-Prof. Mag. Dr. Patrick Warto und Dr. Ines Deibl

Paris Lodron Universtität Salzburg | School of Education

Hellbrunnerstrasse 34 | A-5020 Salzburg

Tel: +43 662 8044 7323

E-Mail an Dr. Maria Tulis Oswald, Assoz.-Prof. Mag. Dr. Patrick Warto und Dr. Ines Deibl

Foto: v.l.n.r: Maria Tulis Oswald, Patrick Warto, Ines Deibl |@ PLUS/Simon Haigermoser