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European Youth Culture Award für Assoz. Prof. in Elke Zobl und das Projekt „Making Art, Making Media, Making Change!“

Der Preis wurde von der Respekt!-Stiftung heuer zum zweiten Mal vergeben. Er soll Projekte, Initiativen und Personen würdigen, die sich im besonderen Maße darum bemüht machen, Jugend und Jugendkultur, die sich für eine tolerante, offene Gesellschaft einsetzen, in der Gesellschaft sichtbar zu machen.
„Making Art, Making Media, Making Change!“ gibt Jugendlichen – v. a. Mädchen und jungen Frauen – Einblicke in jugendkulturelle, alternative und kritische Medien- und Kulturproduktionen. In Workshops diskutieren und erproben junge Menschen selbstproduzierte Magazine (sogenannte „Zines“), Comics und aktivistische Mode. Eine mit den Workshops mitwandernde Leselounge macht Kulturprojekte und Alternativmedien vor allem mit feministischen und antirassistischen Perspektiven zugänglich. „Es geht uns in den Workshops darum, Begeisterung für kulturelle Produktion zu vermitteln, indem Jugendliche selbst aktiv sind. Wir wollen auch kritische Perspektiven aufzeigen ‑ ausgehend von den direkten Stimmen der Jugendlichen, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen. Wenn ich selbst Medien, Kunst oder Kultur produziere und ich mich dabei mit Inhalten aus meiner Lebenswelt vom Persönlichen bis zum Politischen beschäftige, setzt sich ein Prozess in Gang, eine Veränderung in der Wahrnehmung meiner selbst und meiner Umwelt. Damit lernen junge Menschen auch im Sinne einer gelebten Demokratie, dass sie ihrer kritischen Stimme und ihrem Anliegen Gehör verleihen und sich für eine bessere Zukunft einsetzen können“, so Zobl.
Das Projekt basiert auf langjährigen wissenschaftlichen Recherchen zu queer-feministischen Zines und Jugendkulturen von Dr.in Elke Zobl. Es wurde als Wissenschaftskommunikationsprojekt bereits 2014/15 umgesetzt (gefördert vom Österreichischen Fonds für wissenschaftliche Forschung), aber auch aktuell werden mobile Workshops mit Jugendlichen sowie Weiterbildungen für Multiplikator*innen (Train-the-Trainer-Workshops) angeboten. Kernstück ist die kostenfrei entlehnbare Toolbox „Do-It-Yourself, Do-it-Together! Künstlerisch-edukative Materialien und Angebote für eine kritische Vermittlungspraxis“. „Der Preis freut mich sehr, da wir in einem tollen Team von Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Medienproduzent*innen und Kooperationspartner*innen aus der kritischen Kulturvermittlung und Jugendarbeit zusammengearbeitet haben und durch die Toolbox etwas wirklich Neues und Nachhaltiges entstanden ist. Das Projekt versucht, eine Brücke zwischen Wissenschaft, Bildung und Jugendarbeit zu schaffen. Wir arbeiten auch laufend an der Weiterentwicklung der Materialien in der Toolbox, die sehr gut in der Jugendarbeit ankommt“ berichtet Zobl.
Die Laudatio hielt Günter Mey von der Hochschule Magdeburg-Stendal. Er hob besonders die Bedeutung der Zines hervor: „Hier hat die Preisträgerin schon vor vielen Jahren Pionierarbeit geleistet.“ Elke Zobl hat ein Zine-Archiv aufgebaut, ein Zine-Workshop-Konzept ausgearbeitet und daraus hervorgehend eine Toolbox mit künstlerisch-edukativen Materialien für eine kritische Vermittlungspraxis entwickelt. „Zobls wissenschaftliche Arbeit ist eng verknüpft mit ihrem Engagement für zivilgesellschaftliche Partizipation als Teil einer größeren Bewegung für soziale, politische, ökologische und ökonomische Gerechtigkeit.“ Die Besonderheit ihrer Forschungsarbeit ist für ihn Verbindung von Wissenschaft und Kunst.
Insgesamt wurden für drei Kategorien des EYCA über 40 Projekte aus dem In- und Ausland vorgeschlagen. Daraus hat die Jury pro Kategorie jeweils drei Nominierungen festgelegt und wiederum je einen Preisträger bestimmt.
Zobl widmet den Preis Teresa Lugstein. Sie war Kooperationspartnerin und Mädchenbeauftragte des Landes Salzburgs und ist kürzlich verstorben.
Durchgeführt wurde das Projekt unter Mitarbeit von Mag.a Stefanie Grünangerl und Dr.in Ricarda Drüeke sowie mit Kooperationspartner*innen der schulischen und außerschulischen Jugend- und Mädchenarbeit (make it – Büro für Mädchenförderung des Landes Salzburg, Mona-Net: Mädchen Online Netzwerk Austria, Frauenbüro Stadt Salzburg), dem gendup – Zentrum für Gender Studies und Frauenförderung an der Universität Salzburg, Prof. in Carmen Mörsch, Institute for Art Education, Zürcher Hochschule der Künste, dem Büro trafo.K, Kultur- und Medienproduzent*innen (u.a. Stephanie Müller, Ka Schmitz) sowie Studierenden der Universität und Mozarteum Salzburg.
Links:
European Youth Culture Award (EYCA): https://eycablog.respekt-stiftung.de/category/eyca-2018/
Laudatio von Günter Mey für Elke Zobl, „Making Art, Making Media, Making Change!“: https://eycablog.respekt-stiftung.de/2018/09/09/laudatio-von-guenter-mey-fuer-elke-zobl-making-art-making-media-making-change/
Projekt: Making Art, Making Media, Making Change! https://www.makingart.at/
Elke Zobl: http://www.w-k.sbg.ac.at/de/zeitgenoessische-kunst-und-kulturproduktion/ueber/team/elke-zobl.html

Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst, Programmbereich Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion Universität Salzburg in Kooperation mit der Universität Mozarteum, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, www.w-k.sbg.ac.at/conart
Bei der EYCA Preisverleihung in der Kategorie Wissenschaft: (v.l.n.r.) Marc Dietrich, Anna Nezel, Elke Zobl, Günter Mey. Foto: Olad Aden

Bild Preisverleihung

Elke Zobl

Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst

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