EU vergibt Aufbau der Europäischen Medientransparenzdatenbank an die PLUS
Medieneigentümerkonzentration beschäftigt die EU schon seit dem ersten Grünbuch 1992. Dreißig Jahre später nimmt die EU-Kommission erneut Anlauf: Sie gibt den Aufbau eines Monitors in Auftrag, der die ökonomischen, politisch-regulatorischen und technischen Risiken von Medienkonzentration abschätzt und mit Daten aus den Mitgliedsländern hinterlegt.
Mit der Ausarbeitung des Pilotprojekts hat die EU-Kommission (DG CNECT, Directorate General for Communications Networks, Content and Technology) nun in einem kompetitiven Verfahren ein Konsortium unter der Führung der Universität Salzburg beauftragt. Innerhalb eines Jahres werden Expertinnen und Experten aus 15 Mitgliedsländern um den Projektleiter und Kommunikationswissenschaftler Josef Trappel eine indikatorengestützte Datenbasis erarbeiten und öffentlich diskutieren.
Zur rechten Zeit
Diese Medienpolitikinitiative der EU-Kommission kommt zur rechten Zeit. „Nie war die Medienkonzentration stärker ausgeprägt als jetzt, im Zeitalter der digitalen Plattformen. Die EU braucht hier eine angemessene Antwort“, sagt Josef Trappel.
Das Konsortium geht arbeitsteilig vor: Die technische Plattform der Datenbasis erstellt die Universität Tampere in Finnland, die strukturellen Indikatoren betreut die La Sapienza Universität in Rom, um die technischen Indikatoren kümmert sich die Universität Pompeu Favre in Barcelona und die ökonomischen Indikatoren liegen in den Händen der Projektleitung an der Universität Salzburg.
Das Pilotprojekt stimmt seine Tätigkeit mit dem bestehenden Media Pluralism Monitor am Europäischen Universitätsinstitut in Florenz und mit der NGO Reporters sans Frontières in Paris ab.
- Der Projektbeginn des einjährigen Vorhabens ist Anfang August 2021.
- Das Projektvolumen beträgt eine Million Euro.
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