Eröffnung des Studienjahres und Zukunftsperspektiven zu Bildung
Mit einem inspirierenden und zukunftsweisenden Ausblick begann das Studienjahr 2024/25. Der renommierte Zukunftsforscher Stefan Wally, Leiter der Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ), entführte die Anwesenden in eine spannende Reise durch die möglichen Entwicklungen der Bildungslandschaft in Salzburg. Sein Festvortrag stand im Zeichen von Innovation, Anpassungsfähigkeit und der Frage, wie Bildungssysteme auf kommende Herausforderungen reagieren können.
Im Rahmen des Festakts fanden sich zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft ein. Neben Rektor Fügenschuh und Vizerektorin Rückl zählte auch die Bundesrätin Andrea Eder-Gitschthaler zu den Gästen, die den Vortrag mit großem Interesse verfolgten. Ihre Anwesenheit unterstrich die Bedeutung des Themas, das nicht nur für die Bildungslandschaft, sondern auch für die gesellschaftliche Entwicklung von zentraler Relevanz ist.
Stefan Wally gliederte seinen Vortrag in vier prägnante Szenarien, die jeweils unterschiedliche Aspekte zukünftiger Krisen beleuchteten und deren mögliche Auswirkungen auf das Bildungssystem von Salzburg analysierten. Diese Szenarien dienten als Grundlage für eine umfassende Reflexion über den Wandel und die Resilienz von Bildungsinstitutionen. Wally betonte dabei, dass die Zukunft nicht als festgelegte Linie zu verstehen sei, sondern vielmehr als ein dynamisches Feld, das von Entscheidungen und Handlungen in der Gegenwart geprägt wird.
Wally präsentierte vier mögliche Szenarien für die Zukunft der Bildung. Das erste Szenario beleuchtete die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung, die zunehmend in Lern- und Lehrprozesse integriert wird. Im zweiten Szenario richtete er den Blick auf die demografischen Veränderungen in Salzburg. Wally zeigte auf, wie eine alternde Gesellschaft und eine wachsende Vielfalt in der Bevölkerung das Bildungssystem vor neue Aufgaben stellen. Es werde entscheidend sein, dass Bildungseinrichtungen Programme entwickeln, die den Bedürfnissen aller Generationen gerecht werden und gleichzeitig kulturelle Diversität als Bereicherung begreifen. Die Universität Salzburg nehme mit dem Programm für 55-PLUS Studierende hier bereits eine Vorreiterrolle ein, betont Wally. Das dritte Szenario thematisierte die möglichen Auswirkungen globaler Krisen wie wirtschaftlicher und ökologischer Umbrüche auf das Bildungssystem. Abschließend hob das vierte Szenario die Bedeutung von Resilienz und sozialem Zusammenhalt hervor, insbesondere in Zeiten von Unsicherheit und Wandel.
Der Vortrag endete mit einem optimistischen Appell. Wally rief dazu auf, Bildung nicht nur als Antwort auf Krisen zu verstehen, sondern als aktive Gestaltungskraft für eine lebenswerte Zukunft. Bildung sei nicht nur ein Spiegel der Gesellschaft, sondern auch ein Hebel, um diese zum Besseren zu verändern.
Mit diesem Festvortrag wurde das Studienjahr nicht nur feierlich eröffnet, sondern es wurde auch ein Impuls für die zukünftige Gestaltung des Bildungssystems gesetzt. Der Abend endete mit einem anregenden Austausch bei einem Umtrunk. Die Gäste nutzten die Gelegenheit, die im Vortrag aufgeworfenen Fragen weiter zu diskutieren. Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, dass der Blick in die Zukunft nicht nur mit Herausforderungen, sondern auch mit großem Potenzial verbunden ist.