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Erasmus+ Mobility – Report von Matteo Carmignola

Dank eines Erasmus+ Stipendiums befinde ich mich derzeit in Be’er Sheva Israel, um drei Monate lang, intensiv an meiner Diplomarbeit zu schreiben. Das Ziel meiner Arbeit besteht darin, das Konzept einer „participatory revelation“ aus jüdischer Perspektive zu kontextualisieren und Vergleiche zu christlichen Theologien der biblischen Offenbarung zu ziehen. An der „Ben Gurion University of the Negev“ (BGU) habe ich die Möglichkeit, in der Bibliothek auf eine umfangreiche Sammlung an Literatur zum Bereich Judentum und Bibelwissenschaft, sowie auf die Expertise einiger Universitätslehrender zurückzugreifen.
Neben der Schreibarbeit bleibt auch etwas Zeit, das Land zu erkunden und an den Angeboten der International School teilzunehmen. Über unsere social activity coordinators wurden wir eingeladen, an einer archäologischen Ausgrabung als freiwillige Helfer mitzuwirken: Eine einmalige Chance, nicht zuletzt, weil die Ausgrabungen in Qumran stattfanden, am Fundort der bedeutenden Sammlung von antiken Manuskripten. Diese Sonderausgrabungen von der Israel Antiquities Authority haben zum Ziel, weitere Diebstähle durch Raubgrabung vorzubeugen und mehr über die Kultur und Niederlassungen der BewohnerInnen vom Qumran zu erfahren. Da bisher nur Werk- und Kultstätte der dort wirkenden Essener in den Ruinen von Qumran ausgegraben wurden, bleibt die Frage noch meist unbeantwortet, wie und wo die Mitglieder dieser antiken Kultgemeinschaft gewohnt haben. Bei den letzten Ausgrabungen wurden zahlreiche Keramikscherben und Gefäße, sowie Oliven- und Dattelkerne sichergestellt, die dann, auch mithilfe der Dokumentation der Ausgrabungsschichten, Auskunft über die Besucher und Bewohner der Höhlen vom Qumran geben können. Selbst wenn an den Ausgrabungstagen, an denen ich teilgenommen habe, keine neuen Manuskripte entdeckt wurde, war der persönliche Erfahrungs- und Lernertrag ergiebig!
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