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Ein Schatz kehrt zurück: Rückgabe eines 1945 verschwundenen Buches an die Universitätsbibliothek Salzburg

Presseinformation der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) vom 27. Juni 2022

Ein Schatz kehrt zurück: Rückgabe eines 1945 verschwundenen Buches an die Universitätsbibliothek Salzburg

Die Universitätsbibliothek der Paris-Lodron-Universität Salzburg besitzt eine der wertvollsten Sammlungen von Handschriften, Grafiken und alten Drucken in Salzburg. Manches davon ging Ende des 2. Weltkriegs verloren – jetzt kehrt ein Buch aus den USA spektakulär zurück!

Am 30. Juni 2022 wird in einem Festakt die Rückgabe eines 500 Jahre alten Buches gefeiert, das nach 77 Jahren wieder an die Universitätsbibliothek zurückkommt. Die Feierlichkeit wird in Anwesenheit von Vizerektor, Univ. Prof. Dr. Martin Weichbold, der Leiterin der Universitätsbibliothek, Dr.in Ursula Schachl-Raber sowie von Ronald und Jill Rogers (Texas/USA) stattfinden.

Es liest sich wie ein Krimi: Wertvolles Kulturgut – mittelalterliche Handschriften mit leuchtender Buchmalerei, alte Drucke mit faszinierenden Holzschnitten – sollte seit 1942 vor den Schäden eines Bombenangriffs geschützt werden. Man verpackte sie in Kisten und brachte sie in den Wolf-Dietrich-Stollen im Bergwerk auf dem Dürrnberg bei Hallein. Beim Einmarsch der Alliierten im Mai 1945 wurde das Bergwerk abgesperrt, doch unglücklicherweise hatte kurz vor dem Zusammenbruch SS Führer Himmler, der eine Villa in Parsch besaß, Teile seines häuslichen Inventars in den Stollen bringen lassen. Die Truppen der amerikanischen Regenbogendivision vermuteten Schätze – und fanden tatsächlich welche: Bücher und Grafiken der damaligen Studienbibliothek Salzburg. In unbeobachteten Momenten wechselten sie ihren Besitzer. Manche von ihnen gelangten bereits in der 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder nach Salzburg zurück: verschickt aus den USA in einem anonymen Paket. Manche sind bis heute verschwunden.

In seltenen Glücksfällen tauchen verlorene Prachtwerke auf Auktionen auf oder werden in Erbschaften entdeckt, so auch beim jüngst zurückgekehrten Schatz: Über die „Commission for Looted Art in Europe“ wurde die Universitätsbibliothek informiert, dass im Erbe eines Soldaten der Regenbogendivision ein Buch aufgefunden wurde, das die derzeitigen Besitzer aus Texas gerne wieder zurückgeben wollen. Das Buch ist klein (15×10 cm), aber fein, denn es verwahrt gleich zwei Drucke zwischen seinen Buchdeckeln: Der erste Teil besteht aus „42 Regeln, die ein christlicher Mensch befolgen soll“ aus 1510, der zweite Teil ist spektakulär mit vielen Holzschnitten bebildert und enthält „Das Leben und die Wunder des hl. Wolfgang“ aus 1516. Viele Wunder soll der Heilige im Salzburger Land gewirkt haben – das letzte ist vermutlich die Rückkehr dieses Bücherschatzes an die Universitätsbibliothek.

Bildnachweis: Bild aus dem vermissten Druck

Leben und Wunder des Hl. Wolfgang. Landshut 1516, Universitätsbibliothek Salzburg

Kontakt:

Mag.a Beatrix Koll

Sondersammlungen

Universitätsbibliothek Salzburg

 

Tel: +43 662 8044 77590

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