Pressemeldungen

Dies Academicus

Zum ersten Mal fand an der Paris Lodron Universität der Dies Academicus statt. Ein besonderer Festtag, als Rahmen für Ehrungen und eine Promotion sub auspiciis praesidentis. Außerdem wurden die Habilitationen des vergangenen Jahres vorgestellt.

Die Paris Lodron Universität verlieh Ehrendoktorate an Karl-Markus Gauß und Universitätsprofessor Michael Mitterauer. Unter den Auspizien von Bundespräsident Heinz Fischer wurde Frau Mag. Daniela Marinello promoviert. Dr. Rudolf Aichinger, Mag. Dr. Gerfried Brandstetter und Diplomingenieur Rudolf Strasser erhielten für ihre besonderen Verdienste um die Universität den Ehrenring in Gold. Darüber hinaus verlieh die Universität an Majo Friuthof Humer und Gerhard Lenz die Würde einer Ehrensenatorin bzw. eines Ehrensenators.

In Würdigung seiner umfassenden Verdienste für die literatur- und kulturgeschichtliche Vielfalt und für seine schriftstellerische Originalität verlieh die Universität Salzburg Mag. Karl-Markus Gauß die Würde eines Ehrendoktors der Philosophie (Dr. phil. h. c.).

Unter den Auspizien von Bundespräsident Heinz Fischer wird Frau Mag. Daniela Marinello promoviert. Ihre Doktorarbeit schrieb sie zum dem Thema „Inszenierte Persönlichkeiten in Wort und Bild. Personalisierung als bimodale Präsentainment-Strategie auf Nachrichtenmagazincovers. Ein intermedialer und interkultureller Vergleich.“ Marinello stellte bei ihrer Analyse zwei österreichische und zwei italienische Nachrichtenmagazine in den Mittelpunkt: das populärjournalistische News, das Nachrichtenmagazin profil sowie die auflagenstarken Magazine Panorama und L’espresso. Die Autorin führt den Leser mit großer Sach- und Fachkompetenz durch eine von Interdisziplinarität geprägte Landschaft an der Schnittfläche zwischen Linguistik und Kommunikationswissenschaft, betont Universitätsprofessorin Gudrun Bachleitner-Held in ihrem Gutachten. Marinello schloss nicht nur ihr Doktoratsstudium aus Italienisch-Sprachwissenschaft mit ausgezeichnetem Erfolg ab, sondern auch das Magisterstudium mit einer Diplomarbeit aus Italienisch: „Alla ricerca del titolo astuto: Anspielungen als Gestaltungsmittel in italienischen Titeln und Headlines.“ Die Matura absovlierte sie am Privatgymnasium für Mädchen der Ursulinen ebenfalls mit ausgezeichnetem Erfolg.

Foto v.l.n.r.: Uniratsvorsitzender Dipl.Ing. Otto Zich, Dipl.Ing. Rudolf Strasser, Dr. Gerfried Brandstetter, Dr. Rudolf Aichinger, Bundespräsident Heinz Fischer, Dr. h.c. Mag. Karl-Markus Gauß, Dr. Mag. Daniela Marinello, Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Mitterauer, Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller, Ehrensenatorin Majo Friuthof Humer, Prof. Dr. Johann J. Hagen, Rektor Heinrich Schmidinger und Ehrensenator Gerhard Lenz

Ehrendoktorat an Karl-Markus Gauß

In Würdigung seiner umfassenden Verdienste für die literatur- und kulturgeschichtliche Vielfalt und für seine schriftstellerische Originalität verlieh die Universität Salzburg Mag. Karl-Markus Gauß die Würde eines Ehrendoktors der Philosophie (Dr. phil. h. c.).

Foto v.l.n.r.:Senatsvorsitzender Univ.-Prof. Dr. Johann J. Hagen, Universitätsprofessor Dr. Dr. h.c. Michael Mitterauer, Dr. h.c. Mag. Karl-Markus Gauß, Rektor Heinrich SchmidingerMag. Karl-Markus Gauß, geb. am 14. Mai 1954 in Salzburg, ist Absolvent der Paris-Lodron-Universität und hat mit seinem Studium der Germanistik und der Geschichtswissenschaft die Grundlagen für ein vielfältiges Berufsleben gelegt. Karl-Markus Gauß ist profilierter Literaturhistoriker, Texteditor, Publizist, Zeitschriftenherausgeber, Literaturkritiker und in besonderer Weise Essayist und Schriftsteller. In allen diesen Tätigkeitsfeldern hat er sich internationales Ansehen erworben.

Karl Markus Gauß kommt das Verdienst zu, zahlreiche vertriebene österreichische Schriftsteller in gebührender Weise zu würdigen und vor dem Vergessenwerden zu bewahren. Dies gilt zum Beispiel für Albert Ehrenstein, einem der wenigen Expressionisten in der österreichischen Literatur. Das Aufdecken verschütteter aufklärerischer Traditionen durch die Verquickung von literarischen und historischen Einsichten gehört zu Gauß´ besonderen Anliegen. Auf diese Weise hat Gauß zum Beispiel bei Schriftstellern der Gegenwart Ambivalenzen in ihrem Verhältnis zu Staat und Gesellschaft sichtbar gemacht.

Karl-Markus Gauß hat Galizien als deutsch-jüdische Literaturlandschaft nachdrücklich in Erinnerung gerufen. Auch hat er die Literaturen benachbarter Länder, besonders Ost- und Südosteuropas, dem deutschen Sprachraum nahe gebracht. Es war dies ein entscheidender Schritt hin zu seinem politischen Nachdenken über das zusammenwachsende Europa, zum Beispiel in dem Band „Das europäische Alphabet“ (1997), zu seinem – immer auch kritischen – Diskurs über Heimat, Fremde, Grenzen, Identität, Regionalismus, zu seiner Parteinahme für Sprache und Kultur der durch den Integrationsprozess gefährdeten Minderheiten. Diesen Diskurs fördert Gauß auch als langjähriger Herausgeber der im Salzburger Otto Müller-Verlag erscheinenden Zeitschrift „Literatur und Kritik“, der man europäisches Format bescheinigt hat.

In seinen drei „Jahresbüchern“ („Mit mir, ohne mich“, „Von nah, von fern“, „Zu früh, zu spät“) hat Karl-Markus Gauß zu einer besonderen Form von schreibender Zeitgenossenschaft gefunden. Dabei nützt Gauß auf reflektierte Weise die rhetorisch-stilistischen Möglichkeiten der Gattung Essay und veranschaulicht, dass ein Schriftsteller nicht deshalb schreibt, weil er eine Einsicht hat, sondern weil er eine gewinnen will.

Ehrendoktorat an Universitätsprofessor Michael Mitterauer

In Würdigung seiner überragenden wissenschaftlichen Verdienste wird dem emeritierten Universitätsprofessor Michael Mitterauer die Würde eines Ehrendoktors der Philosophie (Dr. phil. h. c.) verliehen.

Michael Mitterauer, geb. 1937 in Wien, hat als Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien wissenschaftliche Leistungen in Forschung und Lehre erbracht und Maßstäbe gesetzt, aufgrund derer er höchstes Ansehen genießt. Auf verschiedenen historischen Forschungsgebieten hat er hat neue Wege eingeschlagen und die kultur- und gesellschaftswissenschaftliche Forschung nachhaltig geprägt.

Das wissenschaftliche Oeuvre Michael Mitterauers ist beeindruckend und wird international geschätzt: „Vom Patriarchat zur Partnerschaft“ wurde ins Englische und Japanische, die „Sozialgeschichte der Jugend“ ins Schwedische, Bulgarische und Italienische übersetzt. Sein Buch „Warum Europa“ über die mittelalterlichen Grundlagen des europäischen Sonderweges gilt als eines der mutigsten mediävistischen Bücher und ist aufgrund seiner interkulturell vergleichenden Perspektive als wegweisender Beitrag zu einer veritablen Weltgeschichte aufgenommen worden. Für das inhaltlich und sprachlich herausragende Werk wurde Mitterauer 2004 mit dem Preis des Historischen Kollegs ausgezeichnet.

Die Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden war Michael Mitterauer immer ein Anliegen. Mit der Gründung der „Beiträge zur historischen Sozialkunde“ 1971 erwarb er sich Verdienste um die Lehrerfortbildung, 1992 zählte er zu den Mitbegründern der Zeitschrift „Historische Anthropologie“. Die von ihm initiierte Reihe lebensgeschichtlicher Erinnerungen „Damit es nicht verloren geht“ hat eine ganz außerordentliche Resonanz erreicht.

Michael Mitterauer hat über Jahrzehnte eine enge Verbindung zu Stadt und Land Salzburg gepflegt: In seinen frühen Arbeiten wertete er die libri status animarum, die Seelenbücher Salzburger Pfarren, aus, die die Basis für eine bahnbrechende Publikation zur historischen Familienforschung und später den Grundstock für die Datenbank zur europäischen Familiengeschichte bildeten. An der „Geschichte Salzburgs“ hat er ebenfalls mitgearbeitet, und viele Jahre an Kommissionen, Tagungen und Ringvorlesungen an der Universität Salzburg mitgewirkt und immer wieder neue Impulse gegeben.

Unter den Auspizien von Bundespräsident Heinz Fischer wird Frau Mag. Daniela Marinello promoviert. Ihre Doktorarbeit schrieb sie zum dem Thema „Inszenierte Persönlichkeiten in Wort und Bild. Personalisierung als bimodale Präsentainment-Strategie auf Nachrichtenmagazincovers. Ein intermedialer und interkultureller Vergleich.“ Marinello stellte bei ihrer Analyse zwei österreichische und zwei italienische Nachrichtenmagazine in den Mittelpunkt: das populärjournalistische News, das Nachrichtenmagazin profil sowie die auflagenstarken Magazine Panorama und L’espresso. Die Autorin führt den Leser mit großer Sach- und Fachkompetenz durch eine von Interdisziplinarität geprägte Landschaft an der Schnittfläche zwischen Linguistik und Kommunikationswissenschaft, betont Universitätsprofessorin Gudrun Bachleitner-Held in ihrem Gutachten. Marinello schloss nicht nur ihr Doktoratsstudium aus Italienisch-Sprachwissenschaft mit ausgezeichnetem Erfolg ab, sondern auch das Magisterstudium mit einer Diplomarbeit aus Italienisch: „Alla ricerca del titolo astuto: Anspielungen als Gestaltungsmittel in italienischen Titeln und Headlines.“ Die Matura absovlierte sie am Privatgymnasium für Mädchen der Ursulinen ebenfalls mit ausgezeichnetem Erfolg.

Marinello wurde 1975 in Salzburg geboren und wuchs in Henndorf am Wallersee auf. Nach Abschluss ihres Diplomstudiums begann sie ihre berufliche Laufbahn: Sie leitete zunächst die Italienischkurse an der Volkshochschule Wals, sodann die Deutsch- und Italienischkurse an der Sprachschule Berlitz. Marinello unterrichtet jeden Sommer an der Sprachschule IFK Collegium Austriacum in Salzburg, lehrte an der HAK/HASCH in St. Johann im Pongau und unterrichtet derzeit am Musischen Gymnasium in Salzburg Deutsch, Italienisch und Darstellendes Spiel.

Ehrenringe in Gold

Honorarkonsul Dr. Rudolf Aichinger wird in Würdigung seiner außerordentlichen Verdienste um die Intensivierung des Zusammenwirkens von Wirtschaft und Wissenschaft in Salzburg, vor allem aber auch für die regelmäßige Begleitung der Universität sowie für die damit einhergehende finanzielle Unterstützung der Ehrenring in Gold verliehen.

Rektor Heinrich Schmidinger und Dipl.Ing. Rudolf Strasser

Hofrat Dr. Gerfried Brandstetter und Senatsrat Diplomingenieur Rudolf Strasser wird in Würdigung ihrer außerordentlichen Verdienste um die Schaffung eines exzellenten Umfeldes für die Salzburger Wissenschaft und um die Förderung der Zusammenarbeit zwischen dem Land Salzburg und der Universität Salzburg, der Ehrenring in Gold verliehen.

Rektor Heinrich Schmidinger und Dr. Gerfried Brandstetter

Würde einer Ehrensenatorin

Majo Fruithof-Humer wurde in Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste um die Universität Salzburg die Würde einer Ehrensenatorin verliehen.

Frau Majo-Fruithof-Humer, geboren am 27. Juli 1964 in Winterthur, Schweiz, gründete zusammen mit ihrem Gatten, Universitätsrat Dr. Franz Humer, CEO von Roche, im Frühjahr 2007 die “Humer-Stiftung für akademische Nachwuchskräfte“. Die Stiftung will begabte akademische Nachwuchskräfte in der Schweiz, Österreich und weiteren europäischen Ländern durch finanzielle Beiträge an Doktorandinnen und Doktoranden fördern. Aus dieser Stiftung fließt der Universität Salzburg ab dem Jahr 2008 eine große Förderung für die Errichtung eines Doktoratkollegs zu. In einer Zeit, in der die Finanzierung von Universitäten eine große Herausforderung darstellt, bildet die großzügige Unterstützung durch die “Humer-Stiftung für akademische Nachwuchskräfte“ einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung des Universitätsstandortes Salzburg. Als herausragende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens macht sich Majo Fruithof-Humer durch diese großzügige finanzielle Unterstützung um die Universität Salzburg und die Förderung von deren wissenschaftlichen und kulturellen Aufgaben sehr verdient. Sie bekundet damit ihre Verbundenheit mit der Alma Mater Paridiana und repräsentiert zugleich die Verbindung von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft.

Würde eines Ehrensenators

In Würdigung seiner besonderen Verdienste verleiht die Universität Salzburg Gerhard Lenz die Würde eines Ehrensenators.

Rektor Heinrich Schmidinger, Gerhard Lenz und Vizerektorin Sonja Puntscher-Riekmann

Gerhard Lenz ist ein großer europäischer Kunstmäzen und ein Pionier der Sammlung von Werken der Nachkriegskunst. Seine Sammlung, die im Jahre 2006 im Salzburger Museum am Berg ausgestellt wurde, umfasst die gesamte Bandbreite der ZERO-Bewegung, aber auch eine Vielzahl von Werken, die unter dem Begriff „Neue Tendenzen“ firmieren. Seit den frühen 1970er Jahren hat Gerhard Lenz sich nicht nur den westeuropäischen Künstlern gewidmet, sondern auch jene des osteuropäischen Raumes aufgespürt und gesammelt. Und dies zu einer Zeit, als noch der Eiserne Vorhang Verbindungen und nationenübergreifende künstlerische Diskurse erschwerte. Er hat aber nicht nur gesammelt, sondern die Sammlung der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, denn sein Credo lautet: „Kunst, bildnerische Kunst, gehört in die Öffentlichkeit oder sollte der Öffentlichkeit auch im privaten Raum zugänglich sein“. In diesem Sinne hat Gerhard Lenz europaweit Ausstellungen organisiert und finanziert, von Frankfurt bis Moskau, von Madrid bis Zagreb und nicht zuletzt in Salzburg. Hier hat dieser „Verwalter manifestierten Zeitgeistes“, wie er sich selbst nennt, dann auch erste Kontakte zur Paris Lodron Universität geknüpft. Durch seine großzügige Unterstützung für das Projekt Europaforschung wird der Kunstmäzen nun auch zum Wissenschaftsmäzen. Damit bekundet Gerhard Lenz seine Verbundenheit mit der Alma Mater Paridiana und repräsentiert zugleich die Verbindung von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft.

Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller, Bundespräsident Heinz Fischer und Rektor Heinrich Schmidinger

Habilitationen im Studienjahr 2006/2007

Kultur- und Geisteswissenschaftliche Fakultät

Peter ARZT-GRABNER vom Fachbereich Altertumswissenschaften / Klassische Philologie und Wirkungsgeschichte der Antike habilitierte sich mit der Schrift: Philemon – Papyrologische Kommentare zum Neuen Testament. Ihm wurde die Venia für Papyrologie verliehen.

Christian ROHR vom Fachbereich Geschichte habilitierte sich mit der Schrift: Naturerfahrung zwischen Alltag und Katastrophe. Studien zur Wahrnehmung, Deutung und Bewältigung von extremen Naturereignissen im Ostalpenraum (13.-16. Jahrhundert). Ihm wurde die Venia für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften unter Einschluss der Umweltgeschichte verliehen.

Naturwissenschaftlichen Fakultät

Ernst-Hanno STUTZ habilitierte sich mit der Schrift: Theoretical and Experimental Studies of Capillary Electrophoresis in the Characterization of Complex Protein Mixtures. Er erhielt die Venia für Analytische Chemie.

Alena PICHOVA habilitierte sich mit der Schrift: Yeasts as important industrial organisms and key models of morphogenesis, cell cycle, aging and apoptosis. Sie erhielt die Venia für Molekulare Zellbiologie.

Mag. Dr. Daniela Marinello: Promotion sub auspiciis praesidentis, Tel: 07327676 – 4410

Quelle: Universität Salzburg/gap