Pressemeldungen

Dies Academicus

Die Paris Lodron Universität feierte heute, am 9. Dezember 2008 einen besonderen Festtag, den Dies Academicus.

Unter den Auspizien von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer wurden MMag. Dr. Christina Maria Kreinecker und Mag. Dr. Andreas Freinschlag promoviert sowie die Habilitationen des vergangenen Jahres vorgestellt. An den Salzburger Schriftsteller Walter Kappacher wurde die Würde eines Ehrendoktors und an Dr. Gerhard Heinrich die Würde eines Ehrenbürgers verliehen. Hofrat Dr. Peter Mittermayr und Hofrat Mag. Dr. Walter Thaler erhielten für ihre besonderen Verdienste um die Universität Ehrenringe.

Foto: v.l.n.r.: Rektor Universitätsprofessor Heinrich Schmidinger, Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller, Mag. Dr. Andreas Freinschlag, MMag. Dr. Christina Maria Kreinecker und Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

Promotionen sub auspiciis praesidentis

Andreas Freinschlag

Der aus Ternberg bei Steyr (OÖ) stammende Andreas Freinschlag ist Jahrgang 1979. Er studierte in Salzburg und Berlin Germanistik und Klassische Philologie, war Assistent an der Universität de Fribourg und forschte und unterrichtete bisher an den Universitäten Tübingen, Salzburgund Stuttgart. Freinschlag verfasste zahlreiche Beiträge für wissenschaftliche Tagungen, organisierte interdisziplinäre Symposien, erhielt verschiedene Stipendien und ist Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften. Sein aktuelles Post-doc-Projekt beschäftigt sich mit Selbstironie und Selbstkritik aus literarischer, rhetorischer und ethischer Perspektive.Seine Dissertation verfasste er zum Thema „Theorie der literarischen Provokation. Eine Grundlegung“. Betreuer Universitätsprofessor Karl Müller vom Fachbereich Germanistik bezeichnet die Arbeit als „erste umfassende, völlig eigenständig konzipierte Theorie der literarischen Provokation.“ Freinschlag liefere eine Basisarbeit für eine Literaturgeschichte der Provokation.

Christina Maria Kreinecker wurde 1980 in Wels geboren. 1999 begann sie ihr Studium an der Universität Salzburg mit der Lehramtkombination Klassische Philologie und Kombinierte Religionspädagogik. Von September 2002 bis Juli 2003 studierte sie an der päpstlichen Universität „Gregoriana“ und der staatlichen Universität „La Sapienza“ in Rom. Zur Zeit arbeitet Kreinecker als wissenschaftliche Mitarbeiterin am FWF-Projekt „Papyrologischer Kommentar zum 1. und 2. Thessalonikerbrief“. In ihrer Freizeit ist sie begeisterte Musikerin, spielt Saxophon und Violine und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.  Ihre Dissertation schrieb sie zum Thema „Er hat ihn auferweckt“. Es handelt sich um eine Darstellung der biblischen Auferstehungsgeschichte in der sahidisch-koptischen Handschriftenbezeugung im Vergleich zum griechischen Text anhand von textkritischen, syntaktischen, philologischen und synoptischen Untersuchungen.

Fotos © Scheinast: v.l.n.r.: Rektor Universitätsprofessor Heinrich Schmidinger, Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Dr. Gerhard Heinrich, Hofrat Mag. Dr. Walter Thaler, Dr.h.c. Walter Kappacher, Hofrat Dr. Peter Mittermayr und Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller

Der Schriftsteller Walter Kappacher wurde aufgrund der außerordentlichen literarischen Qualität seines Werkes mit dem Ehrendoktorat der Philosophie ausgezeichnet. 2005 wurde Kappacher in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gewählt, 2004 erhielt er den international vergebenen Hermann-Lenz-Preis. Sein Roman „Selina“ gilt als einer der schönsten Romane der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur. Kappachers Werk ist der Idee universitärer Bildung und vor allem dem Salzburger Schwerpunkt von „Wissenschaft und Kunst“ in besonderer Weise verbunden. Aus einfachen Verhältnissen stammend ist Walter Kappacher ein Schriftsteller der zeitgenössischen Moderne, der im deutschsprachigen Raum von Kennern geschätzt wird, aber doch außerhalb des Literaturbetriebs und Bestsellermarkts steht.

Dr. Gerhard Heinrich wird für sein besonderes Engagement um die Universität Salzburg der Titel eines Ehrenbürgers verliehen. Heinrich war Vorsitzender der Stiftungs- und Förderungsgesellschaft, die vor allem wissenschaftliche Publikationen sowie die Anschaffung von Anlagen für die Forschung durch Subventionen fördert. Er wurde 1939 in Wien geboren, studierte dort Rechtswissenschaften und begann seine berufliche Laufbahn in der Vereinigung Österreichischer Industrieller. Von 1977- 2004 war Heinrich Geschäftsführer der Salzburger Industriellenvereinigung. Sein Hauptarbeitsgebiet lag vor allem beim Arbeitsrecht und der Arbeitsmarktpolitik. Er wirkte am Kommentar zum Arbeitsverfassungsgesetz sowie am Handbuch „Arbeitsrecht“ mit. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er unter anderem als Mitglied des Sozialausschusses der UNICE (Dachverband der europäischen Unternehmerverbände) in Brüssel, als Mitglied des AMS-Landesdirektoriums Salzburg und als Rechnungsprüfer der Freunde der Salzburger Festspiele tätig.

Dr. Peter Mittermayr erhielt den goldenen Ehrenring für seine außerordentlichen Verdienste um die Universität. Durch seinen Einsatz und seine Verbundenheit mit der Universität hat er wesentlich zur Förderung ihres Ansehens, ihrer Einbettung in das regionale Umfeld sowie ihrer Kooperation mit Politik und Wirtschaft beigetragen. Hofrat Dr. Mittermayr leitete von 1966-1970 das Kabinett von Landeshauptmann Dr. Hans Lechner und war von 1973 bis zu seiner Pensionierung 2003 Leiter der Präsidialabteilung des Amtes der Salzburger Landesregierung. Sein Aufgabenbereich umfasste die Agenden Forschung, Wissenschaft und Kultur. Große Verdienste erwarb sich Mittermayr um die Restaurierung der Großen Universitätsaula. Mit seiner Vermittlung konnten Dr. Donald Kahn und seine Gattin Jeanne für eine große Geldspende zur Mitfinanzierung des Umbaus gewonnen werden. Weiters wirkte er an der Gründung der Internationalen Salzburg Association, des Christian Doppler Fonds, des Instituts für Menschenrechte und des Österreichischen Instituts für Rechtspolitik mit. Er verfasste zahlreiche Publikationen und engagierte sich auch ehrenamtlich.

Mag. Dr. Walter Thaler wird der goldene Ehrenring der Universität Salzburg für seine hervorragenden Verdienste um die Universität und um die der Universität anvertrauten Gebiete der Wissenschaften verliehen. Durch seine Verbundenheit mit der Universität hat er wesentlich zur Förderung ihres Ansehens, ihrer Einbettung in das regionale Umfeld mit Politik und Wirtschaft beigetragen. Dr. Thaler, geboren 1941, studierte Germanistik und Anglistik und arbeitete zunächst als Lehrer und AHS-Direktor. Sodann war er fünfunddreißig Jahre in der Salzburger Landes- und Kommunalpolitik tätig, davon zwölf Jahre als Bürgermeister von Zell am See und 23 Jahre im Salzburger Landtag. Als Wissenschafts-, Schul- und Kultursprecher sowie als Klubobmann der SPÖ und zweiter Landtagspräsident hat er sich laufend für die Belange der Universität Salzburg engagiert. So setzte er sich für die Errichtung einer Medizinischen Fakultät an der Universität Salzburg ein. Als diese aus bildungspolitischen Gründen nicht mehr realisierbar war, forcierte er zur Stärkung es Bildungs- und Universitätsstandortes die Errichtung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Von 1999-2002 war Dr. Thaler stellvertretender Vorsitzender des Universitätsbeirates. Durch seine Vermittlung lukrierte die Universität erhebliche Geldbeträge.