Pressemeldungen

Dies Academicus

Dienstag, 9. Dezember 2008, 11.00 Uhr in der Großen Universitätsaula (Eingang Max-Reinhardt-Platz)

Der Dies Academicus ist ein besonderer Festtag der Universität Salzburg. Unter den Auspizien von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer werden MMag. Christina Maria Kreinecker und Mag. Andreas Freinschlag promoviert sowie die Habilitationen des vergangenen Jahres vorgestellt.Außerdem wird an den Salzburger Schriftsteller Walter Kappacher die Würde eines Ehrendoktors und an Dr. Gerhard Heinrich die Würde eines Ehrenbürgers verliehen. Hofrat Dr. Peter Mittermayr und Hofrat Mag. Dr. Walter Thaler erhalten für ihre besonderen Verdienste um die Universität Ehrenringe. Rektor Universitätsprofessor Heinrich Schmidinger eröffnet den Dies Academicus, Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller richtet Grußworte an die Gäste. Im Anschluss bittet die Paris Lodron Universität Salzburg zu einem Empfang.

Promotionen sub auspiciis praesidentis

Walter Kappacher

Aufgrund der außerordentlichen literarischen Qualität seines Werkes und zu seinem 70. Geburtstag verleiht die Universität Salzburg an den Schriftsteller Walter Kappacher das Ehrendoktorat der Philosophie. Kappachers Werk ist der Idee universitärer Bildung und vor allem dem Salzburger Schwerpunkt von „Wissenschaft und Kunst“ in besonderer Weise verbunden. Fast in jedem seiner Bücher geht es um den wichtigen Stellenwert des Lesens und der Erfahrung der Kunst. Hintergrund und Erfahrungsfundus seiner Bücher ist der eigene biographische Weg des Autors, der ihn von der Mechanikerlehre und von der Arbeit im Reisebüro in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung führte. Aus einfachen Verhältnissen stammend, in Liefering aufgewachsen, seit mehreren Jahren in Obertrum lebend, ist Walter Kappacher ein Schriftsteller der zeitgenössischen Moderne, der im deutschsprachigen Raum von Kennern geschätzt wird, aber doch außerhalb des Literaturbetriebs und Bestsellermarkts steht. 2005 wurde Walter Kappacher in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gewählt, 2004 erhielt er den international vergebenen Hermann-Lenz-Preis. Schon sein erster Roman „Morgen“ wurde ein Jahr nach seinem Erscheinen im kleinen Salzburger Winter-Verlag (1975)  in den Suhrkamp Verlag übernommen. „Selina“, der 2005 erschienene Roman, gilt als einer der schönsten Romane der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur. Vom gelungenen „Kunststück“, „das einfach erscheinende Leben als großes kosmisches Kippbild zu zeichnen“, schrieb die Neue Zürcher Zeitung.

Titel eines Ehrenbürgers für:

Mag. Andreas Freinschlag hat seine Dissertation zum Thema „Theorie der literarischen Provokation. Eine Grundlegung“ geschrieben. Betreuer Universitätsprofessor Karl Müller vom Fachbereich Germanistik bezeichnet die Arbeit als „erste umfassende, völlig eigenständig konzipierte „Theorie der literarischen Provokation.“ „Ein außergewöhnliches Werk“, so Müller. Freinschlag sei ein erstaunlich reifer junger Wissenschafter, der großes Wissen auf vielen Gebieten und zugleich hohe Analysekraft besitze. Es handle sich um ein literaturtheoretisches Musterstück an präzisen Überlegungen eines sehr komplexen Gegenstandes. Freinschlag liefere eine Basisarbeit für eine „Literaturgeschichte der Provokation“. Der aus Ternberg bei Steyr (OÖ) stammende Andreas Freinschlag ist Jahrgang 1979. Er studierte in Salzburg und Berlin Germanistik und Klassische Philologie, war Assistent an der Universität de Fribourg und forschte und unterrichtete bisher an den Universitäten Tübingen, Salzburgund Stuttgart. Freinschlag verfasste zahlreiche Beiträge für wissenschaftliche Tagungen, organisierte interdisziplinäre Symposien, erhielt verschiedene Stipendien und ist Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften. Sein aktuelles Post-doc-Projekt beschäftigt sich mit Selbstironie und Selbstkritik aus literarischer, rhetorischer und ethischer Perspektive.

MMag. Christina Maria Kreinecker verfasste ihre Dissertation zum Thema „Er hat ihn auferweckt“. Es handelt sich um eine Darstellung der biblischen Auferstehungsgeschichte in der sahidisch-koptischen Handschriftenbezeugung im Vergleich zum griechischen Text anhand von textkritischen, syntaktischen, philologischen und synoptischen Untersuchungen. Kreinecker leistet einen wichtigen Beitrag zur neutestamentlichen Textforschung und entfacht gleichzeitig eine Diskussion, wie künftig an die Analyse zumindest des koptischen Bibeltextes heranzugehen ist. Christina Kreinecker wurde 1980 in Wels/Oberösterreich geboren. 1999 begann sie ihr Studium an der Universität Salzburg mit der Lehramtkombination Klassische Philologie und Kombinierte Religionspädagogik. Von September 2002 bis Juli 2003 studierte sie an der päpstlichen Universität „Gregoriana“ und der staatlichen Universität „La Sapienza“ in Rom. Nach dem Abschluss ihres Studiums 2007 war Kreinecker als Studienassistentin am Institut für Klassische Philologie an der Uni Salzburg tätig, ab März 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin im FWF-Projekt „Biblia Coptica  Die koptischen Bibeltexte. Zur Zeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am FWF-Projekt „Papyrologischer Kommentar zum 1. und 2. Thessalonikerbrief“. In ihrer Freizeit ist Kreinecker begeisterte Musikerin, spielt Saxophon und Violine und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.

Ehrendoktorat an:

Walter Kappacher

Aufgrund der außerordentlichen literarischen Qualität seines Werkes und zu seinem 70. Geburtstag verleiht die Universität Salzburg an den Schriftsteller Walter Kappacher das Ehrendoktorat der Philosophie. Kappachers Werk ist der Idee universitärer Bildung und vor allem dem Salzburger Schwerpunkt von „Wissenschaft und Kunst“ in besonderer Weise verbunden. Fast in jedem seiner Bücher geht es um den wichtigen Stellenwert des Lesens und der Erfahrung der Kunst. Hintergrund und Erfahrungsfundus seiner Bücher ist der eigene biographische Weg des Autors, der ihn von der Mechanikerlehre und von der Arbeit im Reisebüro in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung führte. Aus einfachen Verhältnissen stammend, in Liefering aufgewachsen, seit mehreren Jahren in Obertrum lebend, ist Walter Kappacher ein Schriftsteller der zeitgenössischen Moderne, der im deutschsprachigen Raum von Kennern geschätzt wird, aber doch außerhalb des Literaturbetriebs und Bestsellermarkts steht. 2005 wurde Walter Kappacher in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gewählt, 2004 erhielt er den international vergebenen Hermann-Lenz-Preis. Schon sein erster Roman „Morgen“ wurde ein Jahr nach seinem Erscheinen im kleinen Salzburger Winter-Verlag (1975)  in den Suhrkamp Verlag übernommen. „Selina“, der 2005 erschienene Roman, gilt als einer der schönsten Romane der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur. Vom gelungenen „Kunststück“, „das einfach erscheinende Leben als großes kosmisches Kippbild zu zeichnen“, schrieb die Neue Zürcher Zeitung.

Titel eines Ehrenbürgers für:

Dr. Gerhard Heinrich wird für sein besonderes Engagement um die Universität Salzburg der Titel  eines Ehrenbürgers verliehen. Heinrich war Vorsitzender der Stiftungs- und Förderungsgesellschaft, die vor allem wissenschaftliche Publikationen sowie die Anschaffung von Anlagen für die Forschung durch Subventionen fördert. Heinrich wurde 1939 in Wien geboren, studierte dort Rechtswissenschaften und begann seine berufliche Laufbahn in der Vereinigung Österreichischer Industrieller. Von 1977- 2004 war er Geschäftsführer der Salzburger Industriellenvereinigung. Sein Hauptarbeitsgebiet lag vor allem beim Arbeitsrecht und der Arbeitsmarktpolitik. Er wirkte am Kommentar zum Arbeitsverfassungsgesetz sowie am Handbuch „Arbeitsrecht“ mit. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er unter anderem als Mitglied des Sozialausschusses der UNICE (Dachverband der europäischen Unternehmerverbände) in Brüssel, als Mitglied des AMS-Landesdirektoriums Salzburg und als Rechnungsprüfer der Freunde der Salzburger Festspiele tätig.

Goldener Ehrenring für:

Dr. Peter Mittermayr

Die Universität Salzburg verleiht an Dr. Mittermayr den goldenen Ehrenring für seine außerordentlichen Verdienste um die Universität. Durch seinen Einsatz und seine Verbundenheit mit der Universität hat er wesentlich zur Förderung ihres Ansehens, ihrer Einbettung in das regionale Umfeld sowie ihrer Kooperation mit Politik und Wirtschaft beigetragen. Hofrat Dr. Mittermayr leitete von 1966-1970 das Kabinett von Landeshauptmann Dr. Hans Lechner und war von 1973 bis zu seiner Pensionierung 2003 Leiter der Präsidialabteilung des Amtes der Salzburger Landesregierung. Sein Aufgabenbereich umfasste die Agenden Forschung, Wissenschaft und Kultur. Große Verdienste erwarb sich Mittermayr um die Restaurierung der Großen Universitätsaula. Mit seiner Vermittlung konnten Dr. Donald Kahn und seine Gattin Jeanne für eine große Geldspende zur Mitfinanzierung des Umbaus gewonnen werden. Weiters wirkte er an der Gründung der Internationalen Salzburg Association, des Christian Doppler Fonds, des Instituts für Menschenrechte und des Österreichischen Instituts für Rechtspolitik mit. Er verfasste zahlreiche Publikationen und engagierte sich auch ehrenamtlich.

Mag. Dr. Walter Thaler wird der goldene Ehrenring der Universität Salzburg für seine hervorragenden Verdienste um die Universität und um die der Universität anvertrauten Gebiete der Wissenschaften verliehen. Durch seine Verbundenheit mit der Universität hat er wesentlich zur Förderung ihres Ansehens, ihrer Einbettung in das regionale Umfeld mit Politik und Wirtschaft beigetragen. Dr. Thaler, geboren 1941, studierte Germanistik und Anglistik und arbeitete zunächst als Lehrer und AHS-Direktor. Sodann war er fünfunddreißig Jahre in der Salzburger Landes- und Kommunalpolitik tätig, davon zwölf Jahre als Bürgermeister von Zell am See und 23 Jahre im Salzburger Landtag. Als Wissenschafts-, Schul- und Kultursprecher sowie als Klubobmann der SPÖ und zweiter Landtagspräsident hat er sich laufend für die Belange der Universität Salzburg engagiert. So setzte er sich für die Errichtung einer Medizinischen Fakultät an der Universität Salzburg ein. Als diese aus bildungspolitischen Gründen nicht mehr realisierbar war, forcierte er zur Stärkung es Bildungs- und Universitätsstandortes die Errichtung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Von 1999-2002 war Dr. Thaler stellvertretender Vorsitzender des Universitätsbeirates. Durch seine Vermittlung lukrierte die Universität erhebliche Geldbeträge.