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Die Venus von Neumarkt

Bei römischen Ausgrabungen in Pfongau entdeckte die Salzburger Studentin Andine Komarowski eine kleine Venusstatue. Sie ist knapp über zehn Zentimeter groß, ihr geschätzter Wert beträgt 1.500,- bis 2.000,- Euro. Es handelt sich um eine sogenannte „Venus pudica“, eine schamhafte Venus und dürfte aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr. stammen.

Foto: Die Venus | © PLUS

Dr. Raimund Kastler von der Salzburger Landesarchäolgie und Universitätsprofessor Wolfgang Wohlmayr vom Fachbereich für Altertumswissenschaften leiten die Ausgrabungen eines großen römischen Gutshofes in der Ortschaft Pfongau in der Nähe von Neumarkt am Wallersee. Das besondere Interesse der Forscher gilt der wirtschaftlichen Bedeutung der römischen Villa für das Umland. „Diese Wirtschaftsbetriebe in der Umgebung des antiken Iuvavum dienten der Versorgung der städtischen Bevölkerung mit Lebensmitteln“, betont Professor Wohlmayr. Außerdem besaßen diese Villen Handwerks- und Werkstättenbetriebe. Man könne daher von einem antiken Gewerbegürtel sprechen, so Wohlmayr.

Foto: Professor Wohlmayr | © PLUS

Bisherige archäologische Forschungen konzentrierten sich meist auf das Hauptgebäude oder den Badetrakt einer Villa. Hier standen Fragen der Bautypologie und Ausstattung im Vordergrund. Bei den Grabungen in Pfongau geht es um die Landwirtschaft. Die Forscher gehen Fragen über Ernährungsgewohnheiten und handwerklicher Produktion nach.

Foto: Studentin mit der Venus | © PLUS

Die Ausgrabungen werden als Lehrgrabung mit rund 20 Studierenden an der Universität Salzburg geführt und vom Salzburg Museum, der Universität Salzburg, der Stadtgemeinde Neumarkt/Wallersee und Sponsoren unterstützt. Die Forschungsergebnisse sollen einen wesentlichen Beitrag zu dem Projekt „Römische Wirtschaft im nördlichen Noricum“ des Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF) leisten.