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Die große Chance für nachhaltiges Klima- und Umweltmanagment

Die Natur und die von ihr erbrachten Leistungen sind die Grundlage für eine dauerhaft gute Lebensqualität aller Menschen. Es ist darum ein Alarmzeichen, dass sich die biologische Vielfalt in Österreich ungebremst verschlechtert. Der Wille zur ihrer Stärkung hat 2019 zur Gründung des Österreichischen Biodiversitätsrates geführt. Unter den 22 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Biodiversität, Landschaftsgestaltung und Naturschutz ist auch Andreas Tribsch vom Fachbereich Biowissenschaften der PLUS.
Professor Tribsch (der zurzeit mit Team die alpine Biodiversität, insbesondere die Evolutionsgeschichte alpiner Pflanzen und Lebensräume untersucht) erläutert den Standpunkt des Rates: „Auf kurz oder lang führt der Artenrückgang zu massiven Risiken für unser Wohlergehen und unsere Gesundheit. Wir sehen die aktuelle Pandemie nicht als isoliertes Problem, weil sie mit anderen wichtigen Herausforderungen, wie eben dem Rückgang der Artenvielfalt, verknüpft ist.“
Vehementes Klimamanagement gefordert
Die Corona-Krise hat aber ebenso den starken Willen der Politik und der Bevölkerung zum Vorschein gebracht, für Gesundheit und Wohlergehen gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Darin liegt nun die große Chance für weiteres nachhaltiges Klima- und Umweltmanagement, bringt Tribsch es auf den Punkt.
Die österreichische Bundesregierung hat zudem in ihrem Regierungsprogramm erste wichtige Maßnahmen für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Österreich angekündigt. Deren zügige Umsetzung fordert nun der Biodiversitätsrat. Diese Maßnahmen müssten zum Wohle der Zukunft Österreichs auch unter der Corona-bedingten Budgetsituation ambitioniert umgesetzt werden. Dazu mahne der Biodiversitätsrat, sagt Tribsch. „Wir fordern die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zum Anlass zu nehmen, eine unumgängliche ökologische und gesellschaftliche Wandlung einzuleiten.“
Neue Maßstäbe und neue politische Perspektiven
Insbesondere in den Bereichen Landverbrauch und -nutzung, Wirtschafts- und Steuersystem, Bildung sowie Wert der Natur (an sich und für uns Menschen) brauche es neue Maßstäbe. Ein entsprechendes Perspektivenpapier hat der Biodiversitätsrat nun an die Bundesregierung und die Medien gesendet.
„Wir sind überzeugt“, unterstreicht Andreas Tribsch, „dass Österreich jetzt für den Wandlungsprozess hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft bereit ist. Nur ein rasches zukunftstaugliches Handeln kann die gravierenden Auswirkungen der Umweltkrise verhindern und einen sozialen Ausgleich gewährleisten!“ Der Wissenschaft kommt dabei besondere Bedeutung zu: Sie wird durch ihre Forschungsergebnisse sowohl die Ausarbeitung von Maßnahmen unterstützen als auch diese Prozesse mit Kompetenz und Engagement begleiten.

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Andreas Tribsch ist Assoziierter Professor am Fachbereich Biowissenschaften. Der Österreichische Biodiversitätsrat wurde 2019 aus dem Netzwerk Biodiversität Österreich heraus gegründet. Gemeinsames Ziel ist die Stärkung der Biodiversität und deren Ökosystemleistungen in Österreich.

Foto: Universität Salzburg, Andreas Tribsch

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