Das Projekt SpraKuS: Deutsch lernen im Salzburg Museum
Eine besondere Zusammenarbeit verbindet das Salzburg Museum und das Sprachenzentrum der Universität Salzburg. Vor fünf Jahren wurde erstmalig ein gemeinsamer Sprachkurs entwickelt, um auch Menschen mit geringen Deutschkenntnissen einen Museumsbesuch zu ermöglichen. Der Kurs stieß bei den Teilnehmenden auf große Begeisterung und motivierte die Initiator*innen zur Fortführung des Angebots. So entwickelte das Sprachenzentrum auch heuer wieder Materialien zum sprachlichen und kulturellen Lernen im Museum. Eine Kunstvermittlerin des Salzburg Museum und ein Deutschlehrer werden ab Anfang November mit den Deutschlernenden das Panorama Museum, die Festung Hohensalzburg und das Salzburger Glockenspiel gemeinsam erkunden.
Die Zusammenarbeit zwischen Salzburg Museum und dem Sprachenzentrum der Universität Salzburg begann vor 5 Jahren im Rahmen des vom Bundeskanzleramt geförderten Drittmittelprojekts „Sag es einfach. Sag es laut. Leichte Sprache als Schlüssel zum Museum“. Das Sprachenzentrum übernahm die Konzeption eines Deutschkurses im Museum, der begleitend zur Sonderausstellung „Erzähl mir, Salzburg“ durchgeführt wurde. Die Themen der Ausstellung wurden im Kurs über ein Semester aufgegriffen und unter Anleitung eines Deutsch-als-Zweitsprachen-Lehrenden und einer Kunst- und Kulturvermittlerin behandelt. Die Begeisterung der Teilnehmer*innen war groß: Denn neben wichtigem Wissen über die Stadt, in der sie leben, habe ihnen der Kurs auch zu einer neuen Motivation und einem neuen Selbstbewusstsein in der Sprache verholfen. „Du willst nicht immer über das Wetter reden. Salzburg ist so wunderschön, aber du willst auch inhaltlich mehr haben, wenn du mit einheimischen Leuten redest“, so Tze Linn, eine ehemalige Kursteilnehmerin.
Das Museum als idealer Ort für sprachliches und kulturelles Lernen
Groß war die Begeisterung auch bei den Verantwortlichen: „Durch die Kooperation mit dem Sprachenzentrum der Universität Salzburg war es möglich, ein fachlich wie didaktisch fundiertes Kurskonzept zu erstellen. Der Mehrwert besteht darin, dass der Kurs im Museum stattfindet und das Salzburg Museum als Ort des Austausches und der Begegnung begreift“, so Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museum. Martin Weichbold, Vizerektor für Lehre und Studium der Universität Salzburg, sieht das Projekt als gelungenes Beispiel für die gesellschaftliche Öffnung der Universität: „Es ist uns ein großes Anliegen, dass die von uns entwickelten Konzepte in der Praxis nachhaltig wirken. Die vielen positiven Rückmeldungen sowohl von Teilnehmer*innen als auch aus Fachkreisen zeigen, dass das mit diesem Projekt in vorbildlicher Weise gelungen ist.“
Der Schwerpunkt liegt dabei auf offenen, kreativen Aufgabenstellungen, die es den Teilnehmer*innen ermöglichen, ihre individuellen Perspektiven einzubringen und den Kurs aktiv mitzugestalten. Dabei werden neben sprachlichen Kompetenzen insbesondere übergeordnete Kompetenzen vermittelt, die die Autonomie der Lernenden stärken und die Teilhabe an gesellschaftlichen Diskursen ermöglichen sollen: Kompetenzen für den Umgang mit (schriftlichen) Texten, allgemeine Lern- und Kommunikationsstrategien sowie interkulturelle und reflexive Kompetenzen für eine differenzierte Auseinandersetzung mit Kultur/en und Geschichte/n.
Neue Angebote für Deutschlernende ab November im Salzburg Museum
Im laufenden Projekt „SpraKuS. Sprachliches und kulturelles Lernen im Salzburg Museum. Wege zur Partizipation“, das vom Land Salzburg und vom Salzburg Museum gefördert wird, wird gerade das Konzept für einen semesterbegleitenden Kurs zur kommenden Sonderausstellung erarbeitet. Dieser Kurs wird ab Frühjahr 2022 jedes Semester im Salzburg Museum angeboten. Zusätzlich wurden einzelne Module erstellt, die nach Bedarf für interessierte Gruppen vom Salzburg Museum angeboten werden können, und zwar unabhängig von thematischen Ausstellungen. Die Module konzentrieren sich auf drei sehr bekannte und historisch relevante Orte (Festung Hohensalzburg, Salzburger Glockenspiel, Panorama Museum) und können insbesondere in bestehenden Lernendengruppen für Exkursionen genutzt werden, beispielsweise in Sprach- und Integrationskursen, in der ehrenamtlichen Spracharbeit oder im Rahmen der Lernbegleitung für jugendliche Lernende. Diese Module werden bereits ab Anfang November vom Salzburg Museum angeboten.
Projektteam
Sprachenzentrum:
- Margareta Strasser (Projektleitung), Denis Weger, Theresa Bogensperger, Maria Zauner
Salzburg Museum:
- Nadja Al-Masri-Gutternig (Projektleitung Salzburg Museum), Florian Bauer (Kursleitung)
Foto: Martin Weichbold (Universität Salzburg), Nadja Al-Masri-Gutternig, Margareta Strasser (Universität Salzburg), Martin Hochleitner (Salzburg Museum) | © Salzburg Museum / Universität Salzburg
Kontakt:
Dr. Margareta Strasser, , +43 662 8044 4398
Mag. Nadja Al-Masri-Gutternig, , +43-662-62 08 08-722
Natalie Fuchs (Öffentlichkeitsarbeit Salzburg Museum), , +43-662-62 08 08-777