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Biosimilars – Arzneimittel der Zukunft? – Universität Salzburg präsentiert Forschungszusammenarbeit in neuem Kurzfilm

Ob Krebs, Diabetes oder Autoimmunerkrankung – Arzneimittel, die mit moderner Biotechnologie hergestellt werden, sind oft die einzige Hilfe bei lebensbedrohlichen Krankheiten. Solche Biopharmazeutika sind allerdings auch besonders teuer. Wie also können lebensrettende Medikamente für uns alle leistbar bleiben?

Die Lösung: Biosimilars. Der Weg dorthin: Hochkomplex. Um diesen spannenden Prozess zu verdeutlichen und die Berührungspunkte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aufzuzeigen, veröffentlichte das Wissenstransferzentrum West kürzlich einen informativen Kurzfilm zum Thema.

Biosimilars – Arzneimittel der Zukunft?Bis zu 25 Jahre sind herkömmliche Medikamente in der Regel davor geschützt, von konkurrierenden Firmen hergestellt zu werden. Nach Ende des Patentschutzes dürfen Nachfolgeprodukte hergestellt werden –  was zu einer deutlichen Preissenkung der Präparate auf dem Markt führen kann. Der Bauplan der Originalpräparate bleibt in der Regel geheim und muss erst entschlüsselt werden – schließlich werden Biopharmazeutika nicht im Chemielabor geschaffen, sondern aus Pflanzen, Pilzen, Bakterien oder Säugetierzellen (z.B. Hamsterzellen) gewonnen. Bei Biosimilars werden deshalb lebende Zellen dazu gebracht, das Originalmedikament bei gleicher Wirkung und Sicherheit nachzubauen. Die Schwierigkeit: Bereits kleinste natürliche Schwankungen können fatale Folgen haben.

An der Universität Salzburg wird in diesem Zusammenhang bereits seit Jahren im Bereich Biosimilars geforscht. Das Christian Doppler Labor für Biosimilar Charakterisierung arbeitet hierbei eng mit internationalen Unternehmen wie Sandoz und Thermo Fisher Scientific zusammen. Während die Arbeitsgruppe um Prof. Christian Huber so Praxisdaten und Messgeräte aus dem Markt nützen kann, profitieren die Wirtschaftspartner von neuesten Methoden, Techniken und Ressourcen, die Unternehmen im Regelfall so nicht zur Verfügung stehen.

Auch der Vorteil für die Gesellschaft liegt klar auf der Hand. Biosimilars sind der derzeit am schnellsten wachsende Sektor der pharmazeutischen Industrie und wir alle werden uns irgendwann fragen müssen: Welches Medikament kann ich mir leisten? Um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Medikamente zu gewährleisten, ist eine möglichst genaue Charakterisierung auf molekularer Ebene erforderlich. Mit ihrer Forschungskooperation leistet die Universität Salzburg also einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung sicherer und zugleich leistbarer Medikamente.

Um diesen Prozess zu verdeutlichen, erarbeitete das Wissenstransferzentrum West kürzlich einen spannenden Kurzfilm, der das komplexe Thema Biosimilars sowie die innovativen Kooperationsmöglichkeiten zwischen Universität und Wirtschaft aufzeigt. Der Film wurde im April erstmals bei der Langen Nacht der Forschung 2016 in Salzburg präsentiert und ist auch auf Youtube  unter https://youtu.be/apuoTAjiY4c oder Facebook unter https://www.facebook.com/wissenstransferzentrumwest zu sehen.

Wer ist das WTZ West?Als Zusammenschluss der Universitätsstandorte Salzburg, Linz und Innsbruck ist das Wissenstransferzentrum West das wichtigste Kompetenzzentrum für akademischen Wissens- und Technologietransfer West-Österreichs. Unter dem Schirm des WTZ West arbeiten sechs führende Universitäten und ihre assoziierten Partner gemeinsam daran, neue Wissenshorizonte zu schaffen, Potentiale zu bündeln und das Thema Forschung ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

Die Partner des WTZ haben es sich zur Aufgabe gemacht, sowohl die Zusammenarbeit der Universitäten untereinander als auch die Schnittstellen zu Wirtschaft und Gesellschaft zu optimieren. Durch gemeinsame Aktionen und Maßnahmen soll so der Wissens- und Technologietransfer nachhaltig intensiviert, Verwertungspotentiale erschlossen und mögliche Synergien genutzt werden.

Ein besonderes Anliegen des WTZ-Office Salzburg ist es, bestehende Mauern zwischen Universität und Wirtschaft abzubauen und gemeinsam den Weg für Innovationen zu ebnen. Als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stellt das Wissenstransferzentrum West für Unternehmen kostenlos die nötigen Kontakte her, um ihnen herausragende wissenschaftliche Leistungen zugänglich zu machen.

Foto: © Luigi Caputo

Kontakt:
Wissenstransferzentrum West: Katrin Nagovnak MA, Universität Salzburg, DLE Forschungsservice, Kapitelgasse 6, 5020 Salzburg, Tel: +43 662 8044 2452, http://www.wtz-west.at

© L. Caputo