Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung der PLUS
Beim ersten Summit Bildungsforschung in Wien wurden am vergangenen Montag die neun Doktoratsprogramme aus dem Fördercall „Bildungsinnovation durch Bildungsforschung“ präsentiert, in denen Pädagogische Hochschulen und Universitäten österreichweit miteinander kooperieren, um Innovationen zu brennenden Bildungsthemen in die Klassenzimmer zu bringen.
Maria Tulis-Oswald stellte das Projekt „Bausteine der Resilienz“ vor, in dem in den nächsten Jahren insgesamt sechs Doktorandinnen von der PLUS, der PH Salzburg und der Privaten PH der Diözese Linz ihre Forschungsarbeiten zum Thema verfassen und praxistaugliche Konzepte zur Resilienzförderung entwickeln.
Bausteine der Resilienz
Adaptation von Bildungsräumen zur Förderung individueller, sozialer und struktureller Ressourcen
Eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft und die adaptive Bewältigung von Krisen beruht auf Individuen, die sich als selbstwirksam erleben, eigenverantwortlich handeln und durch vertrauensvolle Beziehungen mit anderen gelernt haben, selbstreflexiv und partizipativ ihre Stärken einzubringen. Bildungseinrichtungen sind damit beauftragt, die jüngere Generation mit den notwendigen Ressourcen auszustatten, die eine erfolgreiche Bewältigung von Krisen ermöglichen.
Forschung zeigt, dass ein Zusammenspiel von psychischen, sozialen und strukturellen Ressourcen eine wichtige Voraussetzung für Resilienz ist. Um diese zu fördern und in den schulischen Alltag zu integrieren braucht es einen interdisziplinären Rahmen und einander ergänzende Forschung. Das Doktoratsprogramm ermöglicht individuelle, fachlich begründete Schwerpunktsetzungen nach Resilienzressourcen, gleichzeitig steht eine Synthese mit den anderen Dissertationen in methodischer und inhaltlicher Hinsicht im Mittelpunkt.
Unser Ziel ist es, das Zusammenspiel der genannten Ressourcen (stärker als bisher in der Resilienzforschung) als kohärentes Ganzes zu betrachten und durch verschiedene methodische Zugänge ineinandergreifende Bausteine zur Resilienzförderung zu entwickeln. Dabei sollen tragfähige, langfristige und praxistaugliche Konzepte entstehen. Die Zusammenarbeit zwischen der PLUS und den Pädagogischen Hochschulen ermöglicht die Zusammenführung von wissenschaftlichen Expertisen aus unterschiedlichen psychologischen Teildisziplinen mit der bildungswissenschaftlichen Schul- und Unterrichtsforschung sowie schulpraktischer Forschung. Dies bildet die Basis für die Konzeption einer nachhaltigen Bildungsinnovation, die nicht nur wissenschaftlich begründet ist, sondern auch in ihrer Konzeption an schul- und unterrichtspraktische Expertise rückgebunden wird.
Das Konsortium besteht aus acht Personen aus drei verschiedenen Einrichtungen (Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS), Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig (PH Salzburg), Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz (PH DL)).
Projekt- und Konsortiumsleitung:
PD Dr. Maria Tulis-Oswald (PLUS, Bildungspsychologie) Univ.-Prof. Dr. Eva Jonas (PLUS, Sozialpsychologie, Dekanin NLW)
Mitglieder des Konsortiums und Doktorandinnen:
Univ.-Prof. Dr. Jens Blechert (PLUS, Gesundheitspsychologie)
Dr. Eline Leen-Thomele (PLUS, Sozialpsychologie, aktuell in Karenz)
HProf. Mag. Dr. Wolfgang Plaute (PH Salzburg, Inklusion und Sonderpädagogik, Vizerektor für Forschung und Entwicklung)
HProf. Mag. Dr. Nicola Sommer (PH Salzburg, Institut für Bildungswissenschaften)
Prof. Mag. Dr. Verena Hawelka (PH Salzburg, Inst. für Bildungswiss., Inklusionspädagogik) HProf. Mag. Dr. Bernadette Hörmann (PH DL, Institut für Forschung und Entwicklung)
Anna Schreiner, Isabell Budzynski, Michaela Bühler, Erika Thuminger-Fellner, Pauline Schaffer, Bernadette Famler
Mehr Informationen:
https://oead.at/de/expertise/bildungsinnovation-braucht-bildungsforschung