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Benyoetz-Dichterlesung

Am Montag, 16. November 2009 um 19:00 liest der in Österreich geborene jüdische Aphoristiker Elazar Benyoëtz aus seiner Dichtung und seiner Prosa.
Titel der Dichterlesung: Eingezweifelt in Gott ? Variationen über ein verlorenes Thema.
Die Lesung findet im HS 101 der Katholisch-Theologischen Fakultät statt .
Elazar Benyoëtz, der als der bedeutendste zeitgenössische Aphoristiker deutscher Sprache gilt, wird 1937 als Sohn österreichischer Juden in Wr. Neustadt geboren. 1939 flüchtet seine Familie mit ihm nach Tel Aviv. 1957 erscheint sein erster hebräischer Gedichtband. Als junger Dichter kommt er 1964 nach Berlin und begründet dort das ?Archiv Bibliographia Judaica?. Fünf Jahre später kehrt er nach Jerusalem zurück. Die meisten Werke des seitdem in Jerusalem und Tel Aviv lebenden Dichters erscheinen in deutscher Sprache, darunter besonders wichtige Bände für das Verhältnis zwischen Juden und Christen. ?Er setzt dabei in deutscher Sprache und gegenüber Nicht-Juden die Tradition der Diaspora von Israel aus fort.? (C. Grubitz) Elazar Benyoëtz ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, unter anderem den Adalbert-von-Chamisso-Preis und den Joseph-Breitbach-Preis. 2009 wurde ihm das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse verliehen. Scheinhellig “ Variationen über ein verlorenes Thema“ ist der Titel eines neuen Buches von Elazar Benyoëtz, in dem der Autor von Glaube und Gott sprechen möchte und dafür eine Sprache sucht. Seiner Meinung nach haben die Menschen die Sprache zu diesem Thema verloren, und damit drohen Gott und Glaube aus der Welt zu verschwinden, denn nur in der Sprache der Menschen kann Gott zu den Menschen kommen. Auf der Suche nach der Sprache ist Elazar Benyoëtz zum Aphoristiker geworden, der anstoßen will, damit uns etwas „durch den Kopf“ geht.
Veranstaltet wird diese Dichterlesung vom Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen, dem Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte und dem Literaturhaus Salzburg.
Der Eintritt ist frei.