Antisemitismusforschung zum Gedenken an Marko Feingold
28.5.2021
Antisemitismusforschung zum Gedenken an Marko Feingold
Bundesministerin Karoline Edtstadler begrüßte gemeinsam mit Vizerektor Martin Weichbold Professor Willem Smelik, der als „Distinguished Fellow“ an der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) forschen und lehren wird. Die Stelle des „Distinguished Fellow“, die im Gedenken an den verstorbenen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Hofrat Marko Feingold, eingerichtet wurde, ist eine gemeinsame Initiative von Bundeskanzleramt, dem Land Salzburg, der Erzdiözese Salzburg und der Erzabtei St. Peter. In den kommenden fünf Jahren wird jeweils ein renommierter Wissenschaftler bzw. Wissenschaftlerin an der PLUS tätig sein.
„Mit dieser Position möchten wir am Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) die Erinnerung an einen Überlebenden des Holocausts, unseren Marko Feingold, lebendig erhalten“, betont Bibelwissenschaftlerin Kristin De Troyer. Der erste „Distinguished Fellow“ nimmt nun seine Forschungsarbeit an der PLUS auf. Willem Smelik vom University College London (UK) ist Professor für hebräische und aramäische Literatur und wird an der PLUS Gastvorträge halten, an der Lehrveranstaltung „Einführung in das Judentum“ mitwirken und sich mit Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Salzburg austauschen. Er ist u.a. Experte für die Übersetzung aramäischer biblischer Bücher und beschäftigt sich mit den Ursprüngen von Antijudaismus und Antisemitismus, insbesondere im Zusammenhang mit dem Buch Esther, in dem einer der ersten Pogrome gegen Juden beschrieben wird.
„Die Forschung ist eine wichtige Säule im Kampf gegen Antisemitismus, die wir auch in der nationalen Strategie gegen Antisemitismus besonders hervorgehoben haben. Die Republik Österreich hat eine besondere historische Verantwortung, der die Bundesregierung nachkommen will. Die in gemeinsamer Anstrengung eingerichtete Marko Feingold Professur soll neue Erkenntnisse über den Ursprung von Antisemitismus bringen und internationalen Austausch unter Wissenschaftlern fördern. Denn nur, wer den Ursprung kennt, kann auch effektive Mittel gegen Antisemitismus entwickeln. Ich bin davon überzeugt, dass mit dieser Professur das wichtige Erbe von Marko Feingold und sein lebenslanger Einsatz für Bildung und Aufklärung insbesondere junger Menschen im Hinblick auf die Gräueltaten des NS-Regimes würdevoll erhalten und weiterentwickelt werden kann. Ich möchte mich bei allen Beteiligten ganz herzlich bedanken“, so Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler.
Foto 1: Professor Willem Smelik, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Hanna Feingold, Vizerektor Martin Weichbold und Bundesministerin Karoline Edtstadler.
Foto 2: Professor Willem Smelik, die Direktorin des Jüdischen Museums Wien Danielle Spera, Dekan Alois Halbmayer, Bundesministerin Karoline Edtstadler, Vizerektor Martin Weichbold, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Hanna Feingold, Professor Dietmar Winkler und Professorin Kristin De Troyer.
Fotos: © Neumayr