Ana Sokolova: Neue Impulse für Formale Methoden an der Paris Lodron Universität Salzburg
Am 01. Oktober 2024 übernahm Ana Sokolova die Professur für Formale Methoden am Fachbereich Informatik der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS). Diese Berufung verdeutlicht die wachsende Bedeutung des Forschungsgebiets für die Universität und setzt ein starkes Zeichen für den Ausbau der formalen Informatik.
Ana Sokolova wurde 1971 in Skopje, Nordmazedonien (damals Jugoslawien), geboren und absolvierte 1989 die Matura am renommierten Mathematik- und Informatik-Gymnasium Rade Jovčevski Korčagin. Sie schloss 1994 ihr Informatikstudium an der St. Cyril und Methodius Universität in Skopje mit einem Diplom ab und erweiterte ihre Qualifikationen mit einem Magister in Informatik und Mathematik 1999. Ihre Promotion erfolgte 2005 an der Technischen Universität Eindhoven, und 2016 habilitierte sich Sokolova schließlich an der Universität Salzburg.
Ihre akademische Laufbahn führte Sokolova von Skopje über Eindhoven und Nijmegen nach Salzburg. An der Universität Salzburg startete sie zunächst als Postdoktorandin, bevor sie als Elise-Richter-Projektleiterin, Assistenzprofessorin und schließlich als assoziierte Professorin tätig war. Mit ihrer Berufung zur Universitätsprofessorin setzt sie nun einen weiteren Meilenstein. Ana Sokolova ist Expertin auf dem Gebiet der Formalen Methoden, einem Bereich, der auf mathematisch präzisen Verfahren basiert, um die Korrektheit von Software-, Hardware- und KI-Systemen zu überprüfen und zu beweisen. Ein besonderer Fokus ihrer Forschung liegt auf der Coalgebra, einer abstrakten Methode zur Analyse dynamischer Systeme und Automaten. „Obwohl Coalgebra weltweit etabliert ist, bin ich die einzige Professorin in Österreich, die sich diesem Thema widmet,“ erklärt sie und hebt damit die Einzigartigkeit ihrer Expertise hervor.
In der Lehre deckt Sokolova ein breites Spektrum der theoretischen und praktischen Informatik ab. Der persönliche Kontakt zu ihren Studierenden ist ihr dabei ein besonderes Anliegen: „Ich genieße es, die Schönheit der Informatik und des formalen Denkens zu vermitteln und liebe es, zu erklären“, sagt sie mit Begeisterung. Informatik sieht sie als ein kreatives und spannendes Studienfach, das jenseits der gängigen „nerdy“ Klischees liegt.
Salzburg ist für Ana Sokolova nicht nur ein beruflicher, sondern auch ein persönlicher Ort von großer Bedeutung. „Das erste Mal war ich hier mit 19 Jahren und habe sofort gedacht: Wenn ich erwachsen bin, möchte ich so leben“, erinnert sie sich. Ihre Begeisterung für die Stadt und die Umgebung ist bis heute ungebrochen. In ihrer Freizeit widmet sie sich leidenschaftlich dem Klettern im Sommer und dem Langlaufen im Winter: „Ich bin fast süchtig nach Langlaufen – auch deswegen liebe ich Salzburg.“ Die Stadt und die familiäre Atmosphäre an der PLUS schätzt sie auch für die Chancen zur interdisziplinären Zusammenarbeit.
Ana Sokolova lebt mit ihrem österreichischen Ehemann in Salzburg, mit dem sie 2005 nach Österreich zog. Mit ihrer internationalen Vernetzung, ihrem Engagement in Forschung und Lehre und ihrer Begeisterung für die Informatik verspricht sie, wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Universität und der gesamten Informatik in Österreich zu setzen.
Foto: © Kay Müller
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