AlpsChange: Ein interdisziplinäres Tor zur Zukunft der Alpen
Neue Förderung für ein innovatives Doktoratsprogramm an der Universität Salzburg. In der jüngsten Bewilligungsrunde des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF wurde das zukunftsweisende Projekt AlpsChange der Universität Salzburg mit knapp 2,5 Millionen Euro gefördert. Das Programm gehört zu insgesamt fünf geförderten doc.funds Doktoratsprogrammen, die österreichische Forschungsstätten stärken und den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern sollen. AlpsChange widmet sich den dynamischen Wechselwirkungen zwischen Organismen, Wasser, Klima und der Erdoberfläche in den Alpen – einem Raum, in dem Natur und Mensch untrennbar miteinander verwoben sind und sich in ständiger Veränderung befinden.
Landschaften im Wandel
Stefan Dötterl, Ökologe und Koordinator des Projekts, betont die Dringlichkeit der Forschung: „Unsere Lebensgrundlagen werden durch zunehmende Bergstürze, Hochwasser und den Rückgang von Bestäubern gefährdet.“ AlpsChange baut auf der bestehenden Doktoratsschule Dynamic Mountain Environments & Society (DynamitE) auf, die seit 2016 erfolgreich an der PLUS läuft. Das neue Programm fördert gezielt interdisziplinäres Arbeiten: Biologie, Geographie, Geologie und Geschichte greifen hier ineinander, um komplexe Umweltphänomene besser zu verstehen.
Fachgrenzen überwinden, Wissen vertiefen
„Wissenschaftliche Durchbrüche entstehen oft an den Rändern der Disziplinen“, erklärt Andreas Lang, Geograph an der PLUS. „AlpsChange fördert genau diese Art von interdisziplinärer Forschung.“ Zehn Doktorand:innen werden künftig an der Schnittstelle zwischen Bio- und Geowissenschaften forschen und sich aktuellen Herausforderungen des Klimawandels stellen. Christoph von Hagke, Leiter des DynamitE-Programms, ist überzeugt: „Diese Generation wird besser gerüstet sein, um der Biodiversitäts- und Klimakrise zu begegnen.“
Den Alpenraum ganzheitlich erforschen
Jana Petermann, Zoologin, unterstreicht: „Wir müssen verstehen, wie sich die Biodiversität im Alpenraum an Umweltveränderungen anpasst – und umgekehrt.“ Die Geologin Sylke Hilberg ergänzt: „Klimabedingte Veränderungen der Artenvielfalt beeinflussenauch Prozesse wie den Wasserhaushalt oder die Dynamik der Erdoberfläche.“
Martin Knoll, Historiker, hebt den Mehrwert der Verbindung von Natur- und Geschichtswissenschaft hervor: „Indem wir verschiedene Analysemethoden kombinieren, gewinnen wir neue Erkenntnisse und verstehen natürliche Prozesse auch in ihrer zeitlichen Dimension besser.“
Gemeinsam in die Zukunft
Nun beginnt die Suche nach talentierten Nachwuchsforscher:innen. „Wir starten bald mit der Bewerbungsphase“, kündigt Anja Hörger, Botanikerin, an. Jan-Christoph Otto, Geograph, fasst zusammen: „AlpsChange bietet jungen Wissenschaftler:innen die Chance, Teil eines großen Teams zu werden, Fachgrenzen zu überschreiten und international vernetzt an aktuellen Fragen zu arbeiten.“
AlpsChange – für eine nachhaltige Zukunft im Herzen der Alpen.
Kontakt:
Univ.-Prof. Dipl.-Biol. Dr. Stefan Dötterl
E-Mail:
Fachbereich Umwelt und Biodiversität der Universität Salzburg
Tel.: +43 662 8044 5527