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Agorá-Vortrag: Chinas Selbstverständnis und die Sicherheit in Ostasien

Ostasien befindet sich in einem Zustand des unzureichend eingehegten Sicherheitsdilemmas, das durch den zunehmenden Grad ökonomischer Interdependenzen bisher nur in begrenzter Weise verringert werden konnte (Asian Paradox). China ist (noch) nicht groß genug, um die Region hegemonial bestimmen zu können, aber zu groß, um sich in die Region als Gleicher unter Gleichen einzuordnen.

Auf globaler Ebene stellt die militärische Modernisierung in China noch auf längere Zeit keine Herausforderung für die USA dar. In der Region Ostasien allerdings werden dadurch die Optionen Amerikas eingeschränkt, das seine Hegemonie bedroht sieht. Friedenspolitisch notwendig erscheint vor diesem Hintergrund eine Politik, die Verfeindungsprozesse nicht vorantreibt, Decoupling und Containment entgegentritt, China wo erforderlich sehr deutlich kritisiert, aber nicht dämonisiert, und Kooperationsformate mit China fortsetzt.  Von der Europäische Union könnte eine solche Politik verfolgt werden. Eine weitere Versicherheitlichung aller Themen und Beziehungen im Indo-Pazifik und eine noch zunehmende Dominanz des amerikanisch-chinesischen Großkonflikts gegenüber den Eigendynamiken der Region dürfte zur weiteren Verfestigung und Zuspitzung des Konflikts führen.

Herr Prof. Dr. Michael Staack…

 … Jahrgang 1959, hat in Hamburg, Bonn, Berlin und Washington, D.C. Politologie, Rechtswissenschaft und Neuere Geschichte studiert. Seit 2006 lehrt er Politische Wissenschaft, insbesondere Internationale Beziehungen, an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Zuvor war er Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München (2001-2006) und Professor und Gründungsdirektor des im Rahmen des Transform-Programms der Bundesregierung eingerichteten Instituts für Deutschlandstudien an der Europäischen Humanistischen Universität in Minsk (Belarus) (1998-2001). Michael Staack absolvierte zahlreiche internationale Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren, u.a. an der Peking-Universität (Beida), der China Foreign Affairs University und der China Foreign Studies University (Beiwai). Als Mitglied der Hochrangigen Beratergruppe zu den außenpolitischen Fragen der Wiedervereinigung Koreas (2014-2017) beriet er die Außenminister Deutschlands und Südkoreas. Er arbeitet über deutsche Außenpolitik, Kooperation und Konflikt in Ostasien und Rüstungskontrollpolitik.

Ort und Zeit

  • Online (Webex) und in Präsenz (Bibliotheksaula, Hofstallgasse 2-4), am Mittwoch, den 15. Juni 2022, um 18.00 Uhr
  • Der Online-Link zur Veranstaltung ist folgender:  https://uni-salzburg.webex.com/meet/chinazentrum
  • Mit der Bitte um verbindliche Anmeldung bei Teilnahme in Präsenz.

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Poster Agorá Prof. Staack

Judith Suchanek

Leiterin

Paris Lodron Universität Salzburg | Internationale Beziehungen | Chinazentrum

Sigmund Haffner Gasse 18 | A-5020 Salzburg

Tel: +43 662 8044 3901

E-Mail an Judith Suchanek

Foto: Prof. Staack | © Michael Staack (Layout: Universität Salzburg. PLUS | Chinazentrum)