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Ab 8.3.: Ringvorlesung „Die Feministin und ihr Gender – Polemische Gedanken zu einer umstrittenen Kategorie“

RVL-Programm
Am 8. März spricht Anne Fleig, sie ist Professorin für Neuere deutsche Literatur mit einem Schwerpunkt Geschlechterforschung an der FU Berlin, über „Die Feministin und ihr Gender. Polemische Gedanken zu einer umstrittenen Kategorie“. Wer sind die Subjekte des feministischen Projekts? Wie hängen feministische Theorie und Gender-Diskurs zusammen? Und ist Gender überhaupt noch eine kritische Kategorie? Diesen Fragen geht der Eröffnungsvortrag der Ring-Vorlesung „Polemik und Gender“ nach. Der Ausdifferenzierung des Gender-Diskurses steht eine Popularisierung des Begriffs gegenüber, die sich immer stärker gegen die Geschlechterforschung zu wenden beginnt. Gerade am Internationalen Frauentag sollen daher noch einmal die Genese und Durchsetzung des Gender-Begriffs, seine kritischen Implikationen und seine Zukunftsperspektiven reflektiert werden.
Die Auseinandersetzung mit der Geschlechtergeschichte der Literatur bestimmt Anne Fleigs Forschung auf verschiedenen Ebenen. Produktion und Rezeption von Literatur vollziehen sich nicht unabhängig von den jeweiligen Geschlechternormen und Verhältnissen ihrer Entstehungszeit, und auch die Literatur selbst lässt sich in ihrem Zusammenspiel von inhaltlichen, formalen und gattungshistorischen Aspekten kaum ohne Reflexion auf die Konstruktion von Weiblichkeit und Männlichkeit erschließen. Nach gut dreißig Jahren literaturwissenschaftlicher Geschlechterforschung, die von den Emanzipationsansprüchen der gelehrten Frauen in der Frühen Neuzeit bis zu den postfeministischen Alphamädchen von heute reicht und eine Vielzahl theoretischer Ansätze umfasst, stellt sich auch die Frage nach ihren zukünftigen Aufgaben. Dabei gilt es, Erfolge der Geschlechterforschung – von der Frauenbewegung der 1970er Jahre bis hin zur Institutionalisierung der Gender Studies seit den 1990er Jahren – zu bilanzieren, aber auch ungelöste Probleme wie die Folgen der Unterscheidung von sex und gender noch einmal zu durchdenken. In der immer wieder neu zu führenden Auseinandersetzung über die Geschlechter und die Geschlechterdifferenz liegt ein Potenzial, das die Verbindung von Literaturgeschichte und Theorie weiterhin zu einer großen Herausforderung macht.
Anne Fleig ist Herausgeberin der Publikation „Die Zukunft von Gender. Begriff und Zeitdiagnose“ in der Reihe Politik der Geschlechterverhältnisse im Campus Verlag aus dem Jahr 2014.  
Konzeption: Hildegard Fraueneder (Mozarteum), Christa Gürtler (FB Germanistik), Christopher F. Laferl (FB Romanistik), Ralph Poole (FB Amerikanistik), Norbert Christian Wolf (FB Germanistik) 
LV-Leitung: Hildegard Fraueneder (Mozarteum) und Christa Gürtler (FB Germanistik)  
Ort/Zeit: MI 8.3.-28.6.2017; 18.00-19.30h, Unipark, Erzabt-Klotz-Str. 1, E.002 (Agnes Muthspiel)   
Bildquelle: Fotostudio menarc

Anne Fleig

Mag. Silvia Amberger

Programmbereichsreferentin

Wissenschaft und Kunst / PB Kunstpolemik - Polemikkunst

Bergstr. 12a, 5020 Salzburg

Tel: +43-662-8044-2377

E-Mail an Mag. Silvia Amberger