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Ab 7.3.: Öffentliche Ringvorlesung „Speis und Trank – Ausgewählte Aspekte zur Kulturgeschichte der Ernährung“

Programm
Mehr erfahren: Kaum eine alltagskulturelle Praxis offenbart die Transformationsprozesse der europäischen Kultur so deutlich wie die tägliche Ernährung. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war ihre Sicherstellung entscheidend für das Überleben, denn Missernten und von unterschiedlichen exogenen Faktoren abhängige Nahrungsengpässe stellten für den überwiegenden Teil der Bevölkerung immer wieder große Probleme dar. Politische, ökonomische und religiöse Faktoren waren bestimmend, was auf den Tisch kam, während individuelle Präferenzen erst ab der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts eine gewichtigere Rolle spielten.
Essen und Trinken stellten auch bei der Festgestaltung wesentliche Elemente dar und ermöglichten soziale Distinktion. Die Auswahl der Nahrung, aber auch die Kulturtechnik der Einnahme und die Verhaltensmuster bei Tisch waren von Traditionen geprägt, die bis in die Neuzeit eine enorme räumliche und soziale Vielfalt zeigten. Lediglich eine große Wertschätzung für energiedichte und eiweißreiche Produkte war diesen gemein. Die europäische Oberschicht orientierte sich ab dem 16. Jahrhundert an der französischen Adelsküche, während erst im 20. Jahrhundert amerikanische Ernährungsmuster übernommen wurden und die industrielle Fertigung Produkte für ein Massenpublikum zur Verfügung stellte. Zudem fanden sich in den letzten drei Jahrhunderten zunehmend neue Speisen aus anderen Kontinenten auf den europäischen Speisezetteln und höfische Tischsitten setzten sich allmählich in breiten Bevölkerungskreisen durch.
Anhand ausgewählter Beispiele werden Kollegen und Kolleginnen aus verschiedenen Fachbereichen das Werden unserer heutigen Speise- und Tafelkultur darstellen.

Header VO 2017 Gastrosophie

Prof. Gerhard Ammerer

LV-Leiter

Fachbereich Gechichte

Rudolfskai 42

Tel: 0662 8044 4774

E-Mail an Prof. Gerhard Ammerer