10. Ulrich Winkler Lecture zum Thema „Letting all Voices speak“
11. Oktober 2023 I Präsenz:
Die 10. Ulrich Winkler Lecture zum Thema „Letting all Voices speak“. Theologie Interkulturell und ihre de/kolonisierenden Repräsentationspolitiken mit Prof.in Dr.in Judith Gruber (KU Leuven/Belgien) findet ab 18:00 Uhr wieder an der Katholisch-Theologischen Fakultät am Universitätsplatz 1 statt.
Ort: HS 101 der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg (Universitätsplatz 1, Salzburg, EG)
Vortragende:
Prof.in Dr.inJudith Gruber (KU Leuven/Belgien)
Thema: „Letting all Voices speak“. Theologie Interkulturell und ihre de/kolonisierenden Repräsentationspolitiken
Theologie Interkulturell formierte sich im Zuge der Dekolonisierungsbewegungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts, und versteht sich zumeist selbst als dekolonisierender Ansatz: Viele Entwürfe Interkultureller Theologie wollen sich mit der gewaltvollen Verwobenheit von Missions- und Kolonialgeschichte kritisch-konstruktiv auseinandersetzen und haben dabei das Ziel, Formen von Theologie zu entwickeln, die sich nicht mehr kolonialer Macht verschreiben, sondern sich ihr widersetzen. Eine zentrale Einsicht postkolonialer Theorie hat sich dabei als wegweisend erwiesen: Die politische Souveränität von Kolonialmacht gründet auf epistemischer Gewalt, die andere Positionen entweder vereinnahmt oder ausschließt – d.h., Imperien sind Macht-/Wissensregime, die auf der Auslöschung subalterner Stimmen beruhen. Auf der Suche nach einer post-kolonialen Theologie zielt Interkulturelle Theologie nun darauf ab, dieser totalitären Logik des Imperiums zu widerstehen, und sehr oft wird dies durch das Ideal verfolgt, „alle Stimmen sprechen zu lassen“. Das Ziel ist es, bisher zum Schweigen gebrachte Stimmen in einem theologisch interkulturellem Gespräch Raum zu geben. Die Ulrich-Winkler-Gedächtnislecture wird dieses Projekt der Anerkennung und Inklusion kritisch hinterfragen und zeigen, dass es nicht unbedingt eine dekolonisierende Wirkung hat, sondern – im Gegenteil – weiterhin auf einer kolonialen Expansionslogik beruht. Die Leitfrage lautet: (Wie) können ausgelöschte Stimmen so sprechen, dass sie tatsächlich dekolonisierend wirken?
Anmeldung erforderlich: https://veranstaltungen.plus.ac.at
Vortrag live auch online unter: https://uni-salzburg.webex.com/meet/martin.roetting
weitere Informationen unter: plus.ac.at/ztkr