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13. SALZBURGER STEFAN ZWEIG POETIKVORLESUNG

2. bis 6. Mai 2022 | SHERKO FATAH

DIE FREMDEN SIND WIR. ÜBER EINE LITERATUR IN BEWEGUNG

Das Schreiben von Literatur steht in der heutigen Zeit nicht mehr nur unter dem ewigen Anachronismusverdacht oder dem guten alten moralisch-politischen Druck auf Autorinnen und Autoren. Unversehens findet man sich schreibend in Debatten wieder, die nichts zu tun zu haben scheinen mit dem doch immer sehr persönlichen, eigentlichen Antrieb zum Schreiben. In seiner Salzburger Poetikvorlesung konfrontiert uns der deutsch-irakische Schriftsteller Sherko Fatah mit den Bewegungen seines Schreibens und einer „Literatur in Bewegung”. Die erste Vorlesung handelt davon, wie in einem jungen Leser das Bedürfnis nach einer literarischen Welt entsteht, welche nicht nur größer, sondern tatsächlich auch unvertrauter ist als die vorfindliche. Die sich daran anschließende Frage nach dem Fremden und seiner sehr unterschiedlichen Gestaltung in der Literatur wird in der zweiten Vorlesung behandelt. In der dritten Vorlesung wird es um die kulturelle Aneignung, allerdings im positiven Sinn als Ausgangspunkt literarischer Gestaltung, gehen.

VORLESUNGSTERMINE

Bewegung oder: Stillstand mindert die Wahrnehmung

Mo, 2. Mai 2022, 17.15 Uhr | Unipark, HS Thomas Bernhard

Begegnung oder: Inwiefern ist das Fremde literaturwürdig?

Di, 3. Mai 2022, 17.15 Uhr | Unipark, HS Anna Bahr-Mildenburg

Eros, Politik und Gewalt oder: Weisen kultureller Aneignung und die Frage nach der Identität

Do, 5. Mai 2022, 17.15 Uhr | Unipark, HS Anna Bahr-Mildenburg

KONVERSATORIEN

  • Mi, 4. Mai 2022, 13.00 – 15.00 Uhr | Unipark, FB Germanistik
  • Fr, 6. Mai 2022, 9.00 – 13.00 Uhr | Unipark, FB Germanistik

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SHERKO FATAH

Sherko Fatah wurde 1964 in Ost-Berlin als Sohn eines irakischen Kurden und einer Deutschen geboren. Er wuchs in der DDR auf und siedelte 1975 mit seiner Familie über Wien nach West-Berlin über. Er studierte Philosophie und Kunstgeschichte und lebt heute als Schriftsteller in Berlin. Für sein erzählerisches Werk hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den Großen Kunstpreis Berlin der Akademie der Künste und den Adelbert-von-Chamisso-Preis 2015, außerdem den Aspekte-Literaturpreis für den Roman Im Grenzland (Jung und Jung Verlag, 2003). Er wurde mehrfach für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert (2008 mit Das dunkle Schiff im Jung und Jung Verlag, 2012 mit Ein weißes Land im Luchterhand Verlag) und stand mit Das dunkle Schiff auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2008. Zuletzt erschien der Roman Schwarzer September (2019, Luchterhand Verlag).

LESUNG UND GESPRÄCH: SHERKO FATAH – SCHWARZER SEPTEMBER

Moderation: Uta Degner & Clemens Peck

Mi, 4. Mai 2022 | 19.30 Uhr | Edmundsburg, Europa-Saal, Mönchsberg 2

Schwarzer September handelt vom vielleicht komplexesten Konflikt des zwanzigsten Jahrhunderts aus der Sicht von Protagonisten, die völlig unterschiedlichen Welten entstammen. Ihre Versuche, sich erotisch, ideologisch und realpolitisch einander zu bemächtigen, führt jeden von ihnen in ein Labyrinth von Entscheidungen, deren Folgen sie nicht überschauen können. Der Roman „Schwarzer September“ stellt den zweiten Band einer nur locker verbundenen Trilogie dar, welche mit Ein weißes Land begann und mit einem dritten, aktuell in Arbeit befindlichen Roman, abgeschlossen werden wird. Damit umfasst sie rund 100 Jahre des modernen Nahostkonfliktes.

Veranstalter:

  • Paris Lodron Universität Salzburg, Fachbereich Germanistik
  • Stefan Zweig Zentrum Salzburg
  • Salzburger Literaturforum Leselampe

Einladung: 13. Salzburger Stefan Zweig Poetikvorlesung

Sherko Fatah

Assoz. Prof. Dr. Clemens Peck

Paris Lodron Universität Salzburg | FB Germanistik

Unipark Nonntal | Erzabt-Klotz-Straße 1 | A-5010 Salzburg

Tel: +43 662 8044 4382

E-Mail an Assoz. Prof. Dr. Clemens Peck

Foto: Sherko Fatah | © Peter von Felbert