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24. September 2007

Vortrag von Erzbischof Fouad Twal, Koadjutor des lateinischen Patriarchen von Jerusalem

„Ökumene des Lebens. Das Miteinander der Kirchen im Orient“

87. Ökumenische Akademie von PRO ORIENTE Sektion Salzburg
Mitveranstalter: Initiative Christlicher Orient/Freunde des Tur Abdin, Orientale Lumen Mayr-Melnhof Institut für den Christlichen Osten, FB Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte, Bildungshaus St. Virgil

Bildungshaus St. Virgil, Salzburg
19 Uhr 30

In allen Ländern des Nahen Ostens leben heute Christinnen und Christen verschiedener Traditionen zusammen. Ihr Verbleib ist aber auf Grund der instabilen politischen und schwierigen ökonomischen Situation durch einen permanenten Exodus bedroht. So ist etwa im Irak die christliche Minderheit in ihrem Bestand gefährdet. Viele flüchten zunächst nach Syrien und in den Libanon in der Hoffnung, nach Europa oder Nordamerika auswandern zu können. Nach jüngsten Schätzungen sind seit dem Jahr 2000 mehr als eine Million Christinnen und Christen aus dem Irak ausgewandert.
Die Kirchen müssen sich dieser Herausforderung durch ein ökumenisches Miteinander stellen. Dies wird mit unterschiedlichem Erfolg schon seit 1974 über den Nahost-Kirchenrat (Middle East Council of Churches) versucht oder auch durch Koordinierungstreffen der Kirchenoberhäupter. U.a. treffen sich seit 1991 die drei Patriarchen von Jerusalem (orthodox, lateinisch, armenisch) wie auch die Bischöfe und Patriarchalvikare aller anderen Kirchen, um die Zusammenarbeit in praktischen Angelegenheiten zu besprechen.
Der Vortrag findet im Rahmen der 10. Jahrestagung der INITIATIVE CHRISTLICHER ORIENT (ICO) statt, die sich vom 24.-25. September 2007 der Ökumene im Nahen Osten widmet.

Erzbischof Fouad Twal ist arabischer Katholik und wurde 1940 in Madaba/Jordanien geboren. Am 29. Juni 1966 empfing er die Priesterweihe und wirkte als Seelsorger in Palästina und Jordanien. Ab 1972 studierte er in Rom und wirkte dann im diplomatischen Dienst des Vatikans, darunter auch in Deutschland. 1992 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Tunis ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm Patriarch Michel Sabbah am 22. Juli 1992. 1995 erhielt er als Bischof von Tunis den persönlichen Titel eines Erzbischofs. Am 8. September 2005 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Michel Sabbah.