Tagung und Ausstellung: Nachhaltig vergänglich. Zur Materialität des Verfalls
Omnia transeunt – Alles vergeht
Angesichts von Mikroplastik in Ozeanen und Atommüll in Bergwerken wirkt die stereotype Vanitas-Formel wie ein utopisches Versprechen. Eine neue, abbaubare Materialkultur soll als Aspekt einer allgemeinen Nachhaltigkeit dagegen das speziesübergreifende Überleben auf der Erde sichern – Nachhaltigkeit soll also gerade durch Vergänglichkeit erreicht werden.
Die transdisziplinäre Tagung „ Nachhaltig Vergänglich. Zur Materialität des Verfalls“ untersucht das ambivalente Verhältnis zu Vergänglichkeit in der Gegenwart: die Spannung zwischen dem Wunsch, Zeit und Verfall anzuhalten und der Aufwertung von Vergänglichkeit im ökologischen Diskurs. Ein gemeinsamer Fokus auf die Materialität von Vergänglichkeit verbindet dabei unterschiedliche disziplinäre Zugänge: Wie werden vergängliche Materialien zu Werkstoffen? Was lösen materiell verfallende Kunstwerke in uns aus? Wie altern menschliche, nichtmenschliche und mehr-als-menschliche Körper? Und was passiert, wenn die Menschen von der Erde verschwinden?
PROGRAMM
Vernissage: Nachhaltig vergänglich
17. November 2022 | 18.00-19.30 Uhr | Stadtgalerie | Mozartplatz 5 | Salzburg
Ausstellungseröffnung und Gespräche mit den Künstlerinnen Irini Athanassakis, Elisabeth Eiter, Natalia Jobe und Stefanie Katara, performative Skulptur von Markus Gumpinger
Tagung
Künste des Verfalls
18. November 2022 | 9.30-12.30 Uhr | Schloss Frohnburg | Hellbrunner Allee 53 | Salzburg
- Yorick Berta, Jasmin Mersmann und Romana Sammern: Einführung
- Karin Harrasser (Linz): Verletzlich, ohne Opfer zu sein. Über die politischen Tugenden des Unvermögens // Vera Wolff (Zürich): „Burning a cypress board with a gasoline torch“. Zur Geschichte und Kritik der japanischen Ästhetik des Vergänglichen // Ilka Becker (Mainz): Pilze retten die Welt. Zum Topos des kollektiven Überlebens
- Screening des Films “Dino | Henne | Ei“ von Amina Lehner, Julia Grillmayr und Christina Gruber
Kulturen der Dekomposition
18. November 2022 | 14.00-16.30 Uhr | Schloss Frohnburg | Hellbrunner Allee 53 | Salzburg
- Reinhold Reith (Salzburg): Nachhaltigkeit, Stoffströme und Materialität // Tobias Schlechtriemen und Anne Hemkendreis (Freiburg): Greta on Ice: Vergänglichkeit, Materialität und Aktivismus in sozialen und künstlerischen Figurationen der Klimadebatte // Maren Mayer-Schwieger (Linz): In Formalin und Fetzen: Vampyroteuthis infernalis oder das Nicht-Lebendige und seine Zersetzung
Verfall des Ewigen und Verewigung des Verfalls. Alberto Burris Gibellina und andere Materialmetamorphosen. Öffentlicher Abendvortrag von Monika Wagner (Hamburg)
18. November 2022 | 18.00 Uhr | Hörsaal Georg Eisler E.003 / U1.003 | Unipark Nonntal | Erzabt-Klotz-Straße 1 | Salzburg
Was bleibt
19. November 2022 | 9.30-13.00 Uhr | Schloss Frohnburg | Hellbrunner Allee 53 | Salzburg
- Manfred Kern (Salzburg): Vanitas aeterna. Zur Paradoxie von Vergänglichkeit und Verdauerung in der mittelalterlichen Dichtung // Mareike Herbststreit (Salzburg): … oder kann das weg? Überreste aus Performances // Benjamin Steininger (Berlin/Wien): Petrochemische Melancholie
- Artist Talk mit Sybille Neumeyer
Weitere Informationen
- Lesen Sie mehr auf der Website von W&K
- Organisation, Konzeption: Yorick Berta, Jasmin Mersmann, Romana Sammern
- Eine Kooperation des Programmbereichs Figurationen des Übergangs / W&K, der Kunstuniversität Linz und der Salzburger Stadtgalerien
Vorschau Dezember 2022
https://w-k.sbg.ac.at/figurationen-des-uebergangs/
Donnerstag, 1. Dezember, 18:00 Uhr | W&K Forum: Von der Kunst im Krieg. Künstlerische Strategien im ukrainischen Kommunikationsdesign
Unipark Nonntal | Erzabt-Klotz-Straße 1 | HS Anna Bahr-Mildenburg
Freitag, 2. Dezember, 10:00 Uhr | Tagung: Ukrainische Bricolage. Wie die Kulturszene der Ukraine dazu beiträgt, ihr Land zu verteidigen
KunstQuartier | Bergstraße 12a, 1. OG | W&K-Atelier