Rückblick 2024
Veranstaltungen
Von der Schönheit des VergehensEin Abend für Walter Kappacher
Der bedeutende Salzburger Autor Walter Kappacher verstarb am 24. Mai 2024 im 86. Lebensjahr. Das Literaturarchiv Salzburg, dem er einen Teil seines Vorlasses überantwortete, und der Verlag Müry-Salzmann, der seine letzten Bücher betreute, veranstalteten am Mittwoch, 30. Oktober 2024, um 19 Uhr im Romanischen Saal in Salzburg (Innenhof St.-Peter-Bezirk) einen Abend für den Büchner-Preisträger 2009.
Der Schauspieler Johannes Silberschneider, bekannt aus zahlreichen Theater-, Film- und Fernsehproduktionen, las aus Texten Kappachers aus allen Werkphasen – vom Roman „Die Werkstatt“ bis zum autobiographischen Band „Ich erinnere mich“.
Musik: Theresia Schmidinger (Klarinette), Ivan Turkalj (Violoncello)
Moderation: Manfred Mittermayer
Weitere Informationen finden Sie hier.
29. Thomas-Bernhard-Tage
Von 4. bis 5. Oktober 2024 fanden im Seelackenmuseum in St. Veit/Pongau die 29. Thomas-Bernhard-Tage statt. Sie standen heuer aus Anlass von Franz Kafkas 100. Todestag unter dem Motto „Thomas Bernhard und Franz Kafka: Ein Prozess“.
Am Freitag, 4. Oktober, las Reinhard Kaiser-Mühlecker aus seinem aktuellen Roman Brennende Felder (S. Fischer 2024). In Vorträgen wurde am Samstag, 5. Oktober, aus unterschiedlichen Perspektiven den Verbindungen zwischen Thomas Bernhard und Franz Kafka nachgegangen.
Konzipiert wurde das Programm von Bernhard Judex (Literaturarchiv Salzburg) und Harald Gschwandtner (Jung und Jung Verlag). Details zum Programm finden Sie hier.
Stefan Zweigs Briefe digital: Präsentation und Lesung
Im Rahmen der Jahrestagung der Internationalen Stefan Zweig Gesellschaft haben wir am 27. September 2024 um 17:00 Uhr auf der Edmundsburg das Ergebnis unseres Projekts zur Digitalisierung von Stefan Zweigs Korrespondenz präsentiert. In diesem Projekt, das vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport im Rahmen des Programms „Kulturerbe digital“ gefördert wurde, haben wir alle im Literaturarchiv Salzburg erhaltenen Briefe von und an Stefan Zweig – insgesamt 1180 Korrespondenzstücke, von denen der Großteil noch unveröffentlicht war – erschlossen, digitalisiert und auf der Plattform stefanzweig.digital zugänglich gemacht.
Die Präsentation bot Einblicke in die digitalisierte Korrespondenz und die Ergebnisse der begleitenden Workshops, die im letzten halben Jahr stattgefunden haben. Malte Godglück las aus Briefen von und an Stefan Zweig.
Veranstaltung zu Paula Otte-Landertinger
Begleitend zur Eröffnung der Ausstellung „Von den Palmen des Südens bis zum Ibmer Moor“ über die Schriftstellerin Paula Otte-Landertinger (1909–1964), die von Hiltrud Oman kuratiert wurde und im Literaturhaus Salzburg zu sehen sein wird, fand am 12. September 2024 um 19:30 Uhr ein Gespräch mit der Enkelin Otte-Landertingers, der Autorin und Lektorin Monika Pan-Stadler, statt, das Bernhard Judex (Literaturarchiv Salzburg) moderierte.
Die Ausstellung ist noch bis 19. Dezember 2024 geöffnet. Weitere Informationen finden Sie hier.
Internationale Tagung: „In Beziehungsnetzen. Formen des Miteinanders bei Ingeborg Bachmann“
Von 19. bis 22. Juni 2024 fand die internationale Tagung In Beziehungsnetzen. Formen des Miteinanders bei Ingeborg Bachmann statt, die als Kooperation der interuniversitären Einrichtung Wissenschaft & Kunst (Universität Salzburg / Mozarteum) und der Universität Basel mit dem Literaturarchiv Salzburg im W&K Atelier (Bergstraße 12a) stattfand.
In zeitlicher Nähe zum 98. Geburtstag der Autorin versammelten Uta Degner (Salzburg) und Alexander Honold (Basel), die für Konzeption und Organisation zeichnen, international anerkannte Bachmann-Expertinnen und-Experten in Salzburg.
Bachmanns Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und ihre vielfältigen Beziehungsnetze sowie die ‚Übergängigkeit‘ von Leben und Werk standen dabei ebenso im Zentrum der Tagung wie die aktuell besonders drängende Frage des ‚Miteinander-Auskommens‘.
Die wissenschaftlichen Beiträge wurden durch eine Lesung aus Bachmanns Malina mit Studierenden des Studiengangs Schauspiel (Universität Mozarteum; Konzept und Erarbeitung: Susanne Litschauer und Irina Blaul) abgerundet.
Das umfangreiche Programm können Sie hier nachlesen.
„Tage der Archive“ 2024
Von 4. – 8. Juni 2024 fanden wieder die „Tage der Archive“ statt. Mit einem umfangreichen und vielfältigen Programm zum Thema „grenzen*los“ nahmen daran insgesamt 15 Salzburger Archive teil und öffneten ihre Türen für interessierte Besucher:innen. Auch das Literaturarchiv Salzburg war mit insgesamt vier Programmen vertreten:
Buchpräsentation »über Grenzen sprechend« (Salzburger Bachmann Edition)
Datum: 4. Juni 2024, 19.30 Uhr
Ort: Edmundsburg, Mönchsberg 2
Barbara Agnese (Universität Montreal) präsentierte im Gespräch mit Manfred Mittermayer die von ihr herausgegebenen Briefwechsel Ingeborg Bachmanns mit Marie Luise Kaschnitz, Hilde Domin und Nelly Sachs.
Alexandra Tichy und Irene Fußl (in Vertretung für Katharina Wawrik) lasen aus dem Werk.
Nähere Infos finden Sie hier.
Workshop: Veröffentlichtes, Öffentliches, Privates – Was findet man in einem Literaturarchiv?
Datum: 5. Juni 2024, 17.00 bis 18.30 Uhr
Ort: Literaturarchiv Salzburg, Pfeifergasse 6
Workshop für Kinder (zwischen 8 und 12 Jahren): Notizen, Briefe, Fotos – Was findet man in einem Literaturarchiv?
Datum: 7. Juni 2024, 15.00 bis 16.30 Uhr
Ort: Literaturarchiv Salzburg, Pfeifergasse 6
Präsentation und Gespräch: Über Grenzen. Zweisprachigkeit und literarische Übersetzung
Datum: 7. Juni 2024, 17 Uhr
Ort: Edmundsburg, Mönchsberg 2
Mit der österreichischen Lyrikerin Cvetka Lipuš im Gespräch mit Bernhard Judex. Außerdem wurden aus dem zum Literaturarchiv gehörigen Archiv des Residenz Verlags Archivalien zu Übersetzungen slowenischer Literatur gezeigt.
Alle Informationen finden Sie hier.
Stefan Zweigs Briefe digital: Workshop zur Vermittlung
Das Literaturarchiv Salzburg veranstaltete am 16. Mai 2024 von 10 bis 16 Uhr im W&K Atelier (Bergstraße 12a) den Workshop Zwischen Tinte, Code und Vermittlung: Die digitalisierte Korrespondenz Stefan Zweigs erlebbar machen.
Die digitalisierte Korrespondenz Stefan Zweigs bietet nicht nur einen einzigartigen Einblick in das Leben und Werk des Autors, sondern birgt auch Potenzial für unterschiedliche Zielgruppen, neben der sicherlich wichtigsten Gruppe der Zweig-Forscher:innen auch für Zweig-Leser:innen oder Schüler:innen. Im Workshop erarbeiteten wir gemeinsam zielgruppenspezifische Nutzungsszenarien, jeweils eingeleitet durch Impulsvorträge.
Die Veranstaltung war Teil eines vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport geförderten Projekts, das die am Literaturarchiv Salzburg erhaltenen Briefe von und an Stefan Zweig in den kommenden Monaten auf www.stefanzweig.digital zugänglich macht.
Nähere Informationen zu Programm und Ablauf finden Sie hier.
Zwei produktionsorientierte Unterrichtsentwürfe zur Korrespondenz Stefan Zweigs für die Sekundarstufe I und II (Johanna Maringer).
Vortrag: Zweigs Korrespondenzen mit Heinrich Eduard Jacob und Max Brod
Das Stefan Zweig Zentrum Salzburg veranstaltete in Kooperation mit dem Literaturarchiv am Dienstag, den 14. Mai 2024, um 19:30 Uhr in seinen Räumlichkeiten auf der Edmundsburg (Mönchsberg 2) einen Vortrag zu den Korrespondenzen Stefan Zweigs.
Stefan Litt, Kurator und Archivar an der National Library of Israel (Jerusalem), sprach zum Thema „Einsichten in Stefan Zweigs intellektuelles Netzwerk: Die Korrespondenzen mit Heinrich Eduard Jacob und Max Brod“. Die National Library of Israel ist im Zusammenhang mit der Initiative www,stefanzweig.digital auch Kooperationspartner des Literaturarchivs.
Weitere Informationen finden Sie hier.
„Karl-Markus Gauß 70“ – u.a. mit Symposion in der Bibliotheksaula
Karl-Markus Gauß, der international renommierte und vielfach ausgezeichnete Salzburger Autor, Essayist und Kritiker, feiert am 14. Mai 2024 seinen 70 Geburtstag. Aus diesem Anlass bereiteten ihm mehrere Salzburger Literaturinstitutionen am 7. Mai einen Festtag.
Er begann um 9:30 Uhr mit einem Symposion, das in der Bibliotheksaula (Hofstallgasse 4) stattfand. Das Literaturarchiv, das den Vorlass von Karl-Markus Gauß aufbewahrt und betreut, war gemeinsam mit dem Fachbereich Germanistik Veranstalter der Tagung. Unter dem Titel „Karl-Markus Gauß: Literatur und Kritik“ hielten vier ausgewiesene Kenner:innen des Gauß’schen Werks Vorträge, der Autor selbst stand Manfred Mittermayer in einem Gespräch Rede und Antwort, und die Universität ehrte ihren Ehrendoktor zum Geburtstag, u.a. mit einer Laudatio von Werner Michler.
Es folgte ein Abend im Literaturhaus Salzburg, an dem neben der gastgebenden Institution auch das Literaturforum Leselampe, der Otto Müller Verlag, die Rauriser Literaturtage und SKICA Wien als Veranstalter beteiligt waren. Weitere Informationen finden Sie hier.
Einzelheiten zum Programm des Symposions, das auch von einer kleinen Ausstellung des Literaturarchivs begleitet wurde, finden Sie hier.
Gedenkveranstaltung „Freiheit“
Am 30. April 2024 beteiligte sich das Literaturarchiv – so wie zahlreiche andere Salzburger Institutionen – an der alljährlichen Gedenkveranstaltung zur Bücherverbrennung 1938, die von der „Initiative Freies Wort“ (Tomas Friedmann, Albert Lichtblau, Karl Müller) in Kooperation mit dem Salzburg Museum veranstaltet wurde und diesmal unter dem Motto „Freiheit“ stand.
Auf einen literarisch-musikalischen Beitrag von Anne Bennent und Otto Lechner folgte ein Podiumsgespräch mit der tschechischen Schriftstellerin und Übersetzerin Radka Denemarková, der deutsch-iranischen Autorin, Ärztin und Journalistin Gilda Sahebi und der österreichischen Philosophin und Autorin Lisz Hirn, moderiert von Manfred Mittermayer. Die Veranstaltung fand um 18:30 Uhr im Rittersaal der Alten Residenz statt. Den Abschluss bildeten ab ca. 20:45 Uhr am Mahnmal auf dem Residenzplatz nochmals Otto Lechner und Anne Bennent mit Musik und Literatur.
Informationen über die aktuelle und vergangene Veranstaltungen der „Initiative Freies Wort“ bietet deren neu gestaltete Website.
Bernhard-Psalmen, vertont von Mayako Kubo
Am 8. März 2024 kooperierte das Literaturarchiv bei einer Veranstaltung der Maria-Anna-Mozart-Gesellschaft und der Universitätspfarre, die anlässlich des Internationalen Frauentags um 19:30 Uhr in der Kollegienkirche stattfand.
In der Reihe „Frauenstimmen“ wurden unter dem Titel „Ich will zornig sein“ Psalmen von Thomas Bernhard in der Vertonung der japanischen Komponistin Mayako Kubo aufgeführt. Ausführende waren die Mitglieder des Berliner Frauen-Vokalensembles unter der Leitung von Lothar Knappe. Zuvor fand um 18:00 Uhr im Hörsaal 107 der Katholisch-theologischen Fakultät an der Universität Salzburg, Universitätsplatz 1, ein Konzertgespräch statt, an dem Mayako Kubo und Manfred Mittermayer teilnahmen.
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Auf Peters Spuren
Ein Abend für und mit Peter Stephan Jungk
Anlässlich des 70. Geburtstags des Autors, Filmemachers und Übersetzers Peter Stephan Jungk ist Ende 2023 im Verlag Königshausen & Neumann (Würzburg) der Sammelband „Tracking Peter“, herausgegeben von Martin J. Kudla, erschienen.
Am 28. Februar 2024 um 19:00 Uhr wurde dieses Buch im Europasaal (Edmundsburg) im Rahmen einer Veranstaltung für und mit Peter Stephan Jungk vorgestellt. Es sprachen der Herausgeber Martin J. Kudla sowie Karl-Markus Gauß, Brita Steinwendtner und Manfred Mittermayer als Repräsentant des Literaturarchivs Salzburg, wo ein Teil des Vorlasses von Peter Stephan Jungk aufbewahrt wird. Nach einem kurzen Film las der Autor selbst aus seinem im Entstehen begriffenen Roman „Die Wandlungen des David Baum“.
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„Eigentlich kann ich nur leben, wenn ich schreibe“
Präsentation der Werkausgabe Marlen Haushofers
Am 21. Februar 2024 um 19:30 Uhr wurde im Literaturhaus Salzburg in Zusammenarbeit des Literaturforums Leselampe mit dem Literaturarchiv Salzburg die im Herbst 2023 erschienene sechsbändige Ausgabe der Romane und Erzählungen von Marlen Haushofer vorgestellt.
Die jeweils von einleitenden Texten bekannter Autor:innen der Gegenwartsliteratur und Nachworten der Herausgeber:innen begleitete Edition entstand als Kooperation zwischen dem Claassen Verlag und dem Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich. Im Februar 2024 steht sie an der Spitze der ORF-Bestenliste.
Im Literaturhaus präsentierten Christa Gürtler und Manfred Mittermayer in einem von Marlen Mairhofer moderierten Gespräch jene Bände, an denen sie als Herausgeber:innen beteiligt waren: „Himmel, der nirgendwo endet“ und „Gesammelte Erzählungen“. Dorothee Hartinger (Burgtheater Wien) las Ausschnitte aus den vorgestellten Texten.
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Öffentlicher Workshop „Zwischen Tinte und Code“
Am 5. Februar 2024 fand auf der Edmundsburg der öffentliche Workshop „Zwischen Tinte und Code: Zu Stefan Zweigs Briefen im Datenzeitalter“ statt. Die Veranstaltung war Teil eines vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport geförderten Projekts, das die am Literaturarchiv Salzburg erhaltenen Briefe von und an Stefan Zweig in den kommenden Monaten auf www.stefanzweig.digital zugänglich macht. Der Großteil dieser 1073 Korrespondenzstücke wurde noch nie zuvor veröffentlicht.
Im Workshop diskutierten wir gemeinsam mit Zweig-Forscher:innen und Kolleg:innen von Partnerinstitutionen unter anderem über die Digitalisierung von (Stefan Zweigs) Briefen und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der digitalen Edition.
Nähere Informationen zum Programm finden Sie hier.
Vortragsfolien Projektpräsentation (Julia Glunk, Oliver Matuschek, Christopher Pollin, Lina Maria Zangerl)
Vortragsfolien AI-Datenerzeugung in der digitalen Briefedition (Christopher Pollin)
Lesung und Buchpräsentation „Hermann Bahr in Salzburg“
Im vergangenen Jahr erschien im Verlag Anton Pustet der Band „Hermann Bahr in Salzburg“, herausgegeben von Manfred Mittermayer und Bernhard Judex, unter Mitarbeit von Kurt Ifkovits (Theatermuseum Wien). Das Buch war als Projekt des Literaturarchivs in Zusammenarbeit mit dem Theatermuseum entstanden.
Anlässlich des 90. Todestages von Hermann Bahr (15. Jänner 2024) fand am 22. Jänner um 19 Uhr im Schloss Arenberg (Arenbergstraße 10), wo der Autor, Dramatiker und Kritiker fast ein Jahrzehnt lang lebte, eine Veranstaltung zu seinen Ehren mit einer Präsentation des Buches durch die Herausgeber statt.
Dabei las Burgschauspieler Martin Schwab aus Bahrs Texten, und eine prominente Runde von Expert:innen diskutierte über seine Beziehung zu Salzburg: Robert Hoffmann, Kurt Ifkovits, Renate Langer und Norbert Christian Wolf.
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