Bei der Nutzung von genKI sollten wir uns bewusst sein, dass Kreativität im engeren Sinne, also kreative Prozesse, die etwas Neues, Originales oder Genuines schaffen, derzeit nicht oder kaum einer KI zuzuschreiben sind. Letztendlich handelt es sich bei der derzeitigen Architektur von generativen KI-Systemen um eine gigantische ‚Mittelwertbildung‘, wobei die KI die dadurch aufgespannten Systemgrenzen nur schwer verlassen kann. Eine KI (re-)produziert also primär Wissen, das zuvor schon gedacht bzw. publiziert wurde. Stark in der Reproduktion der allgemein vorherrschenden Lehrmeinung, die die Wissenslandschaft dominiert, ist gleichzeitig nicht (oder kaum) in der Lage, echt innovativ oder gar out of the box zu denken. Dies wird z.B. offensichtlich, wenn wir versuchen, in forschungsgeleiteter Lehre bewusst auf aktuelle Forschungsergebnisse Bezug zu nehmen, die von der akademischen Community noch nicht (ausreichend) rezipiert und in etablierten Sprachmodellen noch keinen Eingang gefunden haben. Um das an einer Universität wie der PLUS unmittelbar generierte Wissen (neue Forschungsergebnisse, neue Lehrmeinungen) ebenso zu reflektieren, besteht die Möglichkeit, wie oben erwähnt, Sprachmodelle spezifisch zu trainieren und mit ‚lokalem‘ Wissen anzureichern.