Foto: © Hubert Auer

Geschichte der Abteilung

Ein kunstgeschichtliches Institut einzurichten, war an der 1962 neu gegründeten Salzburger Universität von Beginn an vorgesehen und mit dem Bestreben verbunden, „die ‚Humaniora‘ besonders zu pflegen“. 1964 wurde der Plan in die Tat umgesetzt und das Kunsthistorische Institut (seit 1977 Institut für Kunstgeschichte) zunächst in der Kast-Villa am Mirabellgarten untergebracht. Aufgrund der sukzessive erfolgenden personellen Aufstockung reichten die dortigen Räumlichkeiten jedoch bald nicht mehr aus, weshalb das Institut von 1973 an wiederholt umziehen musste. Seit dem Wintersemester 2011/12 ist die Kunstgeschichte im zweiten Obergeschoss des Neubaus Unipark Nonntal untergebracht.

Als erster Professor für Kunstgeschichte wurde 1964 der in München bereits emeritierte Hans Seldmayr berufen. Er zählt zu einer Reihe von Professor·innen, die an der wieder installierten Universität beschäftigt wurden, obwohl sie als „katholisch-national“ oder „ehemals nationalsozialistisch“ galten. Für diese universitätspolitischen Entscheidungen der 1960er Jahre steht eine kritische Aufarbeitung durch die Forschung in weiten Teilen noch aus. Auf Sedlmayr folgten bereits 1969 Hermann Bauer und 1975 Wilhelm Messerer. 1990 konnte der Lehrstuhl mit Friedrich Piel besetzt werden, auf den 2000 als erste Professorin Renate Prochno-Schinkel folgte.

Bereits 1969 war das Kunsthistorische Institut um den Lehrstuhl für Österreichische Kunstgeschichte erweitert worden. Auf ihn wurden zunächst Franz Fuhrmann und später, 1986, Günter Brucher berufen. 2008 erfolgte in Verbindung mit dem Ruf von Andrea Gottdang eine Neuausrichtung dieses Lehrstuhls, der sich seitdem der „Mittleren und Neueren Kunstgeschichte“ widmete. Seit 2020 hat diesen Matthias Weiß mit einem Schwerpunkt Moderne inne, wodurch eine abermalige Neuorientierung erfolgte, die auch popkulturelle Phänomene und transkulturelle Fragestellungen in die Forschung und Lehre einbezieht.

Im Rahmen von Umstrukturierungsmaßnahmen der Universität Salzburg wurden das Institut für Kunstgeschichte und das Institut für Musikwissenschaft erweitert und 2004 zum Fachbereich „Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft“ zusammengeschlossen. Seit 2012 ist zudem das Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit (IMAREAL) an die Kunstgeschichte angegliedert. Die dort beschäftigten Forscher·innen erweitern das fachliche Profil der Abteilung ebenso wie das Lehrangebot. 

In den 1960er Jahren wurde an der Abteilung Kunstgeschichte ein Bildlabor eingerichtet, das heute unter anderem an die 180.000 Diapositive beherbergt. 1990 gründete Franz Fuhrmann, der zu diesem Zeitpunkt bereits emeritiert war, zudem den Verein der „Freunde der Kunstgeschichte“. Der Verein gestaltet die Abteilung bis heute durch verschiedene Unternehmungen aktiv mit.  

Verwendete Literatur

Fuhrmann, Franz: Fünfundzwanzig Jahre Institut für Kunstgeschichte der Universität Salzburg. Von der „Kast- Villa“ zum Neugebäude. In: Floimair, Roland (Hg.): Das Neugebäude. 25 Jahre Institut für Kunstgeschichte. Salzburg 1989, S. 23–50.

Männig, Maria: Hans Sedlmayrs Kunstgeschichte. Eine kritische Studie. Köln, Weimar, Wien 2020.

Pinwinkler, Alexander: Die „Gründergeneration“ der Universität Salzburg. Biographien, Netzwerke, Berufungspolitik, 1960–1975. Wien, Köln, Weimar 2020.