Nach dem klassischen Biopic „Der Schatten des Caravaggio“ (2022) wurde am zweiten Abend unserer Reihe ein weiterer Film über den berühmten Barockkünstler Michelangelo Merisi da Caravaggio gezeigt, diesmal von Derek Jarman aus dem Jahr 1986. Die Diskussion danach spiegelte die unterschiedlichen filmischen Mittel und die abweichende Deutung Caravaggios wider: Während der jüngere Streifen die historische Dramatik aufgreift, führt uns Jarman in eine symbolische Welt voller intensiver Bildkompositionen, gewitzter Anachronismen und poetischer Off-Kommentare. Beide Filme zeigen Caravaggio als vielschichtige Persönlichkeit und lassen viel Raum für eigene Interpretationen – etwa bezüglich der Frage, wie sich Kunst und Leben zueinander verhalten. Ein gelungenes Thema für einen weiteren gelungenen Filmabend.

Beitrag: Malia Hermes
Fotos: Matthias Weiß