Tobias Pamer

Fachbereich Geschichte
Hauptbetreuerin Univ. Prof. Dr. Christina Antenhofer
Nebenbetreuer Univ. Prof. Dr. Jörg Schwarz (Innsbruck)
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Thema der Dissertation Starkenberg 1217–1452. Transregionale Dynamiken des Ritteradels im Spätmittelalter.
Abstract Die mittelalterliche Geschichte der Grafschaft Tirol ist durchdrungen vom Namen Starkenberg. Ein Geschlecht, welches einst an der Spitze der Tiroler Landschaft stand und am Ende doch zum Großteil aus der Historiografie des Landes verschwand. Auf dem Fundament bisher unveröffentlichter und unbearbeiteter Quellen, vornehmlich aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, dem Tiroler Landesarchiv, dem Südtiroler Landesarchiv Bozen und dem Stiftsarchiv Stams, ist es das Ziel dieser Dissertation, die Familiengenealogie der Starkenberger zu rekapitulieren und anhand dieser, die kommunikativ-politischen Geschehnisse und Prozesse der Zeit näher zu analysieren. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Art und Weise des Machtausbaus und der Herrschaftserweiterung, den theoretisch-verbalen und physisch-kriegerischen Auseinandersetzungen mit anderen Parteigängern sowie der politischen Kommunikation und dem symbolischen Gehalt derselben in der Interaktion mit den Grafen von Tirol und den Königen und Kaisern des Heiligen Römischen Reiches als Lehnsherren. Eine zusätzliche Internationalisierung des Untersuchungsgegenstandes wird erreicht, indem die Art der Akteur-Netzwerkausbildung im Spätmittelalter analysiert wird, wobei die Starkenberger als Rekurspunkt einer Verbindung von lokalen Landadeligen zu den großen Herrschergeschlechtern des Heiligen Römischen Reiches – wie den Staufern, den Luxemburgern oder den Habsburgern – herangezogen werden. Die Methodik orientiert sich an den Denkstrukturen Michel Foucaults und der in weiterer Folge darauf aufbauenden und von Achim Landwehr geprägten Historischen Diskursanalyse, den strukturellen Untersuchungen politischer Konstellationen und Überlegungen durch Claude Lévi-Strauss und Quentin Skinner, den linguistischen Ansichten zur Sprechakttheorie von John Searle und Quentin Skinner, Gerd Althoffs Untersuchungen zur symbolischen Kommunikation und Herrschaftsinszenierung und den neuen Ansätzen in diesem Forschungsfeld, geprägt von Duncan Hardy und der Oxforder Schule.