Liesa Herbst
Abstract
Thema der Dissertation bildet das aktuelle „sheng nü“-Phänomen in China. Als „sheng nü“ (engl. „leftover woman“, dt. „Restefrau“) werden ledige Frauen bezeichnet, die 27 Jahre oder älter sind. Im Zentrum des empirischen Teils steht die 2007 vonseiten der chinesischen Regierung initiierte sowie von der staatlichen Frauenrechtsorganisation „All-China Women’s Federation“ maßgeblich verbreiteten Medienkampagne über „sheng nü“, deren Ziel es gewesen sei, insbesondere gebildete Städterinnen davon abzuhalten, immer später zu heiraten. Ausgehend von einer zu vermutenden Stigmatisierung junger Single-Frauen in China lauten die forschungsleitenden Fragen Inwieweit ist die „sheng nü“-Kampagne als Teil eines „backlashs“ bzw. Konterschlags gegen die bisherige Emanzipation chinesischer Frauen zu betrachten? Inwieweit handelt es sich bei dem gewählten Untersuchungsgegenstand um ein chinaspezifisches oder ein grenzüberschreitendes und kulturübergreifendes, d.h. transkulturelles, Phänomen?
CV (optional)
Liesa Herbst, *1987, Studium der Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg und Università di Lingue e Comunicazione, Mailand; 2015 Veröffentlichung der Masterarbeit “Von Natur aus anders. Die Biologisierung der Geschlechterdifferenz und ihre Renaissance in populären Sachbüchern” (Lit); seit 2015 Doktoratsstudium in Kommunikationswissenschaft in Salzburg, seit Februar 2016 Referentin des Erasmus Mundus Joint Masterprogramms „Digital Communication Leadership“, ab Februar 2017 wissenschaftliche Projektmitarbeiterin der Doctorate School Plus “geschlecht_transkulturell”