Johanna Steiner
Fachbereich | Anglistik und Amerikanistik |
Hauptbetreuerin | Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner |
Nebenbetreuer | Univ.-Prof. Dr. Norbert Lennartz |
Beginn | Sommersemester 2016 |
Kontakt | |
Thema der Dissertation | The fallen-woman plot on the melodramatic stage: Braddon’s, Brontë’s, Dickens’s, Eliot’s, Gaskell’s, Hardy’s and Wood’s Magdalens in the Victorian theatre |
Abstract
Ziel dieser Arbeit ist es, den Gattungswechsel und somit die Gattungsästhetik der beiden Genres Roman und Theaterstück näher zu beleuchten. Im Besonderen sollen Bühnenadaptionen von Klassikern des neunzehnten Jahrhunderts untersucht werden, wobei besonderes Augenmerk auf die melodramatischen Eigenschaften der Romane selbst gelegt wird. Beliebte Klassiker, die als Bühnenmaterial verwendet wurden, umfassen Werke wie Dickens‘ Dombey and Son, Great Expectations, Nicholas Nickleby und David Copperfield, sowie Braddons Lady Audley’s Secret, Wilkie Collins‘ The Woman in White, Elizabeth Gaskells Mary Barton, George Eliots Silas Marner und Charlotte Brontës Jane Eyre. Durch Berücksichtigung der Quellmaterialien, d.h. der Romane selbst, soll die wechselseitige Beziehung, in der Romanvorlagen und Bühnenversionen zueinander stehen, in Hinblick auf Aspekte der Performativität und Narrativität hevorgehoben werden. Im Zuge dessen ist das Hauptanliegen dieser Arbeit, Elemente der Gattungs- und Epochenforschung, der Theatralisierung, Hybridisierung, sowie der Transmedialisierung miteinander zu verschmelzen. Darüber hinaus soll untersucht werden, welche dramatischen Techniken und Umsetzungsmöglichkeiten von Bühnenautoren genutzt wurden, bzw. auf welche Art und Weise für den viktorianischen Roman typische narratologische Elemente, wie die besondere Erzählperspektive oder die Charakterisierung, adaptiert wurden. Dies soll eine neue Lektüre und Sichtweise auf sowohl die Romane als auch die Theaterstücke selbst eröffnen, und einen Beitrag dazu leisten, das Melodram als eigenständige literarische Gattung anstatt eines nichtigen, populären Amüsements der viktorianischen Arbeiterklasse zu etablieren.